Die Wanderung auf die Ellegghöhe verbindet sonnige Wiesen mit herrlichen Aussichten zu den Bergen südlich des Grüntensees und zum Rottachsee nach Norden. Durch den Ausgangspunkt beim Skilift von Faistenyo erwartet uns zum Auftakt eine nicht ganz unerhebliche Steigung. Sowie wir diese gemeistert haben, können wir uns umso mehr auf ruhige Wege freuen. Damit ist Rundwanderweg auch für Familien und Gelegenheitswanderer geeignet.
Eindrücke unserer Ausflüge und Wanderungen in den Alpen.
Der Einstieg in diese Runde befindet sich am westlichen Ende vom Parkplatz Skilift Faistenoy. Die Ellegghöhe ist bereits angeschrieben, wobei die Wegzeit mit 1¼ Stunden angegeben ist. Ganz so schnell werden wir wohl nicht unterwegs sein. Die Anstiege bis dorthin aber sollten doch zu schaffen sein. So eingestimmt, folgen wir der gelb-weißen Markierung über den landwirtschaftlichen Weg bis zu einer Gehölzgruppe im oberen Hangbereich. Dort geht der Weg in einen Wiesenpfad über, der uns zwischen zwei weiteren Gehölzgruppen hindurch bis zu einem Wegweiser führt. Wir biegen rechts ab, passieren einen Steinwurf weiter das obere Ende des Ellegglifts und folgen dem teils nur schwach ausgeprägten Wiesenpfad weiter in westlicher Richtung.
Auf diesem Abschnitt ist die Sicht nach Norden durch den nahen Wald beschränkt. Umso eindrucksvoller ist dafür die Sicht nach Süden über den Grüntensee auf die Reuterwanne. Dahinter verbirgt sich Jungholz, eine funktionale Exklave Österreichs, die nur über einen Punkt auf dem Sorgschrofengipfel mit Tirol verbunden ist. Links davon ist die Nesselwanger Alpspitze zu sehen, rechts reicht die Sicht bis zum Bergzug mit dem Wertacher Hörnle bei Oberjoch. Dazwischen sind mehrere Gipfel der Tannheimer Berge am Horizont auszumachen.
Wo unser Pfad abflacht, zweigt rechts ein Wanderweg in den Wald ab. Wer diesen nimmt, trifft nach wenigen Metern auf den Schwäbisch-Allgäuer Weitwanderweg, der rechts zurück nach Faistenoy führt. Auf diese Weise ließe sich die Wanderung auf lockere 3,5 Kilometer verkürzen. Wir indes bleiben auf dem Wiesenpfad, bis dieser oberhalb der wenigen Häuser von Schray in eine Straße übergeht bzw. dabei eine S-Kurve beschreibt. Bei Oberellegg treffen wir auf den Oberallgäuer Rundwanderweg und nehmen rechts den Anstieg hoch zur Ellegghöhe. Beim höchsten Punkt haben wir uns eine längere Pause sicherlich verdient, sodass wir auf der Rastbank gerne Platz nehmen werden, um durchzuschnaufen und den Blick über die Landschaft rund um uns herum schweifen zu lassen. Ab dem späteren Nachmittag spendet außerdem eine Eiche Schatten.
Anschließend verlassen wir die Höhe in östlicher Richtung, befinden uns noch kurz auf dem Bergrücken, zweigen dann aber zusammen mit dem Oberallgäuer Rundwanderweg links nach Binzen ab. Das Gefälle wird auf dieser Seite durch mehrere Kurven entschärft, womit sich wechselnde Blickwinkel vor allem auf den Rottachsee oder auch Rottachspeicher ergeben. Bei der liebevoll instand gehaltenen Marienkapelle von Binzen biegen wir rechts ab, womit wir auf dem Oberallgäuer Rundwanderweg bleiben. Der Weg führt uns zunächst in nördlicher, dann rechts ab in östlicher Richtung, jedoch immer Richtung Faistenoy durch landwirtschaftlich geprägte Flächen.
Wo der Weg auf die Gemarkungsgrenze zwischen Wertach sowie Oy-Mittelberg trifft, werden wir in etwa rechtwinklig um ein Feld herumführt und überwinden einen letzten Hochpunkt. Wir befinden uns nun im Quellgebiet des Faistenoyer Bachs, der ein Stück weit rechts von uns im Wald entspringt. Anstelle weiter Aussichten umgeben uns hier die sanft geschwungenen, saftig-grünen Hornwiesen. Wo sich unser Weg mit einem zweiten Weg vereint, laufen wir geradeaus weiter, nehmen erst die Passage am Waldrand, dann durch den Wald und über einen Zulauf des Faistenoyer Bachs hinweg. Nachdem wir außerdem die wenigen Gebäude eines Hofs passiert haben, mündet unser Weg in eine Straße. Dort verlassen wir den Oberallgäuer Rundwanderweg. Anders als sportliche Fernwanderer etwa biegen wir also nicht links, sondern rechts zum Auwaldstreifen und Bach ab.
Der letzte Abschnitt dieser Runde verläuft direkt am Faistenoyer Bach bzw. auf dem zwar rot-weiß markierten, dafür aber bequem zu wandernden Mühlbachweg. Mit den Aussichten sind wir also fertig. Stattdessen tauchen wir in einen malerischen, teils sehr schmalen Auwald ein. Während neben uns das Wasser munter talwärts plätschert, zwitschern über uns Buchfinken und Amseln. So finden wir hier einen Ort, der uns Aufatmen und zur Ruhe kommen lässt. Am Ende vom Mühlbachweg geht es rechts an einem Bildstock vorbei nach Faistenoy bis zu einer Teilsäule und über den Berschwaldweg zurück zum Parkplatz Skilift Faistenoy, wo wir stolz auf die eigene Leistung sein dürfen und zufrieden auf eine abwechslungsreiche Runde zurückblicken können.
In Faistenoy begegnet uns eine historische Form der Wasserversorgung. Das vermutlich schon im 14. Jahrhundert errichtete System nutzte unterirdisch verlegte Holzrohrleitungen. Im Ort wurde die Hauptleitung durch die so genannten Teilsäulen geleitet. In den Teilsäulen wurde ein Teil des Wassers in die Nebenleitungen zu den Orten abgezweigt, wo das Wasser benötigt wurde.
Die Anfahrt erfolgt von der Autobahn A 7. Bei Ausfahrt 137 auf die B 309/310 nach Nesselwang abfahren. Nach Oy-Mittelberg nach Faistenoy abzweigen. Die Zufahrt zum Parkplatz erfolgt über die Brunnenstraße und den Berschwaldweg.
Anfahrt mit Bus und Bahn: Ab Oy Bahnhof bestehen Busverbindungen zur Haltestelle Faistenoy. Der Zugang erfolgt über die Wertachstraße und Brunnenstraße.
Ausgangspunkt | Parkplatz am Skilift Faistenoy |
Koordinaten | N 47.6321, E 10.4428 |
Gehzeit | 3 bis 4 Stunden |
Distanz | 9,3 km |
An-/Abstiege | ca. 250 HM |
Anforderungen | Nach dem ersten Anstieg auf den Bergrücken mittelschwere Wanderung mit wechselnden Blickrichtungen. Die Wiesenpfade auf dem Kamm werden wenig begangen und sind entsprechend stark mit Gras bewachsen. |
Einkehr | Auf der Strecke gibt es keine Einkehrmöglichkeiten. Einige schöne Rastmöglichkeiten. |
GPS-Daten | Wanderung Ellegghöhe gpx |
kml-Daten | Wanderung Ellegghöhe kml |