Wenn im Sommer optimales Bergwetter herrscht, gehen die Parkplätze bei der Talstation der Nebelhornbahn weg wie warme Semmeln. Entsprechend lang war lange Zeit die Schlange vor dem Eingang zu den beiden Großgondeln. Wartezeiten bis zu einer Stunde sind keine Seltenheit. Mit dem Ersatz der Großgondeln durch eine 10er Kabinenbahnhat sich dies deutlich gebessert. Eine frühe Ankunft aber lohnt sich auch heute noch. Für Feriengäste lohnt es sich mitunter, das Frühstück vorzuverlegen.
Ist dies nicht möglich, empfehlen wir, es gleich nach oben auf den Berg zu verlagern. In dem Fall wird man doppelt belohnt: erst mit der kürzeren Wartezeit, dann durch den längeren möglichen Aufenthalt auf dem Berg. Zugleich empfiehlt es sich, eine windabweisende Jacke einzupacken. Das gilt auch für den Sommer.
So zeigte das Infoboard bei unserem Besuch mitten im August magere 5° Grad Celsius. Die Nacht davor hatte eine Kaltfront die höheren Lagen mit einer dünnen Schneeschicht überzuckert. Umso schöner sind die Bedingungen, wenn sich das Wetter wieder beruhigt und die Sonne vom tiefblauem Firmament lacht. Auf geht’s!
Von der Bergstation Höfatsblick folgen wir zunächst dem Weg entlang der Gipfelbahn. Nach knapp 40 Metern zweigen wir bei »Kleine Mulde« links auf den Gratweg zum Gipfel ab. Damit geht es zunächst ein paar Schritte leicht bergab. So wie wir nach 180 Metern (ab Kleine Mulde) rechts auf den eigentlichen Südgrat abbiegen, wird es dafür umso steiler.
Das traumhafte Panorama kommt da wie gerufen, um immer wieder mal kurz innezuhalten und die fantastische Bergwelt mit der Alpenkette südlich vor uns auf sich wirken zu lassen. Zugleich können wir uns an den verschiedenen Enzian-Arten, Thymian und anderen Spezialisten erfreuen, die mit den rauen Bedingungen zurecht kommen.
Nach gut einer Stunde sollten wir den Gipfel vom Nebelhorn erreicht haben. Nach dem Abstecher zum Gipfelkreuz sollte man einen längeren Aufenthalt auf der Sonnenterrasse der Gipfelstation einplanen. Wo sonst bekommt man eine Aussicht zu 400 Gipfeln geboten? Einer der auffallendsten ist im Südosten der Hochvogel (2592 m). Wegen seiner markanten Form ist er auch als das Allgäuer Matterhorn bekannt.
Nachdem wir uns satt gesehen und mithilfe der Panoramatafeln einige weitere Gipfel bestimmt haben, wagen wir ein paar Meter auf dem Hindelanger Klettersteig. Allerdings nur gut 100 Meter weit. Dann wechseln wir beim Abzweig vom Steig rechts auf den Pfad und steigen sicher zur Station Koblat ab. Von dort nehmen wir den Umweg über das Pfannenhölzle zur Station Höfatsblick, wo diese fantastische Kurzrunde endet.
Anfahrt: Von der B 19 Kempten – Oberstdorf bei Oberstdorf abfahren und der Beschilderung zur Nebelhornbahn folgen. Die Parkplätze bei der Nebelhornbahn füllen sich oft rasch. Die Parkgebühr wird beim Kauf der Fahrkarten für die Gondel teilerstattet.
Anfahrt mit Bus und Bahn: Es bestehen Bahn- und Busverbindungen zum Bahnhof Oberstdorf bzw. zur Haltestelle Nebelhornbahn.
Ausgangspunkt | Bergstation Höfatsblick (1930 m) |
Koordinaten | N 47.40450, E 10.28700 |
Gehzeit | 2 bis 2.30 Stunden |
Distanz | 3,3 km |
Anstiege | ca. 320 HM |
Anforderungen | T2-3. Der Aufstieg über den mit Drahtseilen gesicherten Südgrat ist nur für Geübte. Trittsicherheit und festes Schuhwerk sind unbedingt erforderlich, Stöcke und Handschuhe sind von Vorteil. |
Einkehr | Einkehrmöglichkeiten bestehen beim Panoramarestaurant der Gipfelstation sowie im Umfeld der Bergstation Höfatsblick. |
GPS-Daten | Wanderung Nebelhorn gpx |
KML-Daten | Wanderung Nebelhorn kml |