Warm, feucht und wunderschön - mit diesen drei Begriffen lassen sich die Azoren wohl am besten beschreiben. Vor allem Wanderer werden sich auf den Inseln des Archipels wohl fühlen. Denn auch wenn alle Inseln der Azoren vulkanischen Ursprungs sind, besitzt doch jede Insel ihre ganz eigenen Reize.
Diese haben wir auf einigen Wanderungen auf São Miguel, Faial, Pico und Terceira kennengelernt. Daneben haben wir Ausflüge zum Thermalbad Terra Nostra in Furnas und zu zwei vulkanischen Höhlen auf Terceira unternommen. Als weiterer Höhepunkt haben wir an einer Walbeobachtungstour vor der Küste von Pico teilgenommen.
Einer der Höhepunkte unserer Azorenreise war die Besteigung des Montanha do Pico bzw. des Piquinho, der kleine Vulkan, der aus der Caldeira des Picos emporsteigt. Im Reisebericht haben wir wie bei dieser Tour zu allen Wanderungen Karten erstellt, die den genauen Verlauf der jeweiligen Strecke wiedergeben und das Höhenprofil anzeigen.
Außerdem finden Sie bei den Karten jeweils eine kurze Beschreibung zur Anfahrt, den Anforderungen sowie Angaben zu Einkehrmöglichkeiten. Zuletzt stellen wir Ihnen die Hotels vor, die wir innerhalb der beiden Wochen kennengelernt haben, und geben Reisetipps zu den Azoren mit allgemeinen Hinweisen zum Reisen und Wandern auf dem Archipel.
Die Entfernung gleicht zwar der zu den Kanaren, doch dieses Reiseziel liegt viel weiter draußen im Atlantik: die Azoren. Jeder kennt sie aus der Wettervorhersage. Oft brauchen die Wetterfrösche das Azorenhoch nur erwähnen, schon stellen wir uns auf hochsommerliche Temperaturen und Sonne satt ein.
Die vielfältigen Vulkaninseln selbst entwickelt sich hingegen nur langsam zu einem bekannten Urlaubsziel. Nimmt man die Überseegebiete in der Karibik aus, sind sie die westlichsten Inseln Europas. Aber das ist nur ein Grund, der unser Interesse für das schwarz und grün aus dem Atlantik ragende Archipel geweckt hat und wir die zu Portugal gehörenden Inseln kennenlernen wollen.
Trotz eines leicht verspäteten Abflugs kommen wir nach einem sehr ruhigen Flug mit SATA pünktlich auf der Hauptinsel Sao Miguel an. Die Einreise des Schengen-Flugs erfolgt reibungslos und auch die Koffer sind bald zur Hand. Leider sind wir dennoch zu langsam. Weil schon andere vor uns am Autoschalter stehen, müssen wir ewig lange auf unser Auto warten. Es ist schon verwunderlich, dass ausgerechnet die Leute,
die am längsten Probleme machen, regelmäßig ganz vorne in der Reihe stehen. Als wir endlich an der Reihe sind, geht es dafür umso flotter: kaum haben wir die Reservierung abgeben, bekommen wir die Autoschlüssel ausgehändigt und einen Moment später ist auch schon alles geregelt. Unser rote Renault Clio ist schnell gefunden und schon kann es los gehen.
Der Flughafen ist nur wenige Kilometer von unserem ersten Ziel entfernt. Nach einer kurzen Irrfahrt durch das Einbahnstraßenlabyrinth von Ponta Delgada entdecken wir die ersten Wegweiser zu unserem Hotel, welches wir trotz der verwinkelten Straßenführung bald und – ganz wichtig – entspannt erreichen.
Da wir deutlich früher angekommen sind als zu Hause noch gedacht, können wir uns in Ruhe in unserem Zimmer einrichten, eh wir bei herrlichem Sonnenschein zum ersten Spaziergang durch die Inselhauptstadt aufbrechen. Wandern und Erholung auf den Azoren kann beginnen.
Das erste wichtige Ziel auf den Azoren ist die Hauptinsel São Miguel. Für den Archipel stellt der Internationale Flughafen von Ponta Delgada den Anschluss an die westliche Welt dar. Wir bleiben erst einmal auf der Insel, die wirklich viel zu bieten hat. Neben der beschaulichen Hauptstadt besuchen wir wunderschöne Kraterseen, Wälder voller Baumfarn und blubbernde Fumarolen. Attraktive Wandermöglichkeiten verteilen sind über die ganze Insel.
Blaue Hortensien schmücken eine gewaltige Caldeira. Faial ist wahrlich eine blaue Insel. Sie besitzt jedoch mehrere Gesichter. So idyllisch die grün-blaue Seite auch wirken mag, so trügerisch ist diese Ruhe. Die Insel wird immer wieder von Erdbeben erschüttert. Vulkanausbrüche haben die Menschen vor eine harte Probe gestellt. So ist die Insel 1957/1958 beim Vulkanausbruch des Capelinhos nochmals um 2,4 km² gewachsen. Noch immer gleicht die Gegend um den Leuchtturm einer Mondlandschaft. Damit bekommen wir bei unseren Wanderungen unterschiedliche Eindrücke von der Insel zu sehen.
Sie ist die gebirgige Insel, aber auch die des schweren Weines und der Walfänger. Wale werden längst keine mehr gefangen. Dafür locken Beobachtungstouren auf die Insel. Wir wandern entlang der schroffen Küsten über tiefschwarzes Vulkangestein. Der Pico selbst ist die höchste Erhebung des Archipels und zugleich des übrigen Portugals. So lassen wir es uns nicht nehmen, den grandiosen Gipfel, über den Wolken zu erklimmen.
Die drittgrößte Insel der Azoren besticht mit ihrem Vulkanismus, der überall präsent ist. Wir besuchen alte Vulkanschlote, die wunderbar für Besucher erschlossen sind. Bei Furnas do Encofre entdecken wir dampfende Fumarolen. Und für ein schönes Abenteuer sorgen die Mistérios dos Negros, die Schwarzen Geheimnisse der Insel.
R: Rundwanderung, S: Streckenwanderung, HM: Höhenmeter, Stufe entspricht dem Schwierigkeitsgrad.
Nr. | Typ | Wanderung | Std. | HM | km | Stufe |
Sao Miguel | - | - | - | - | ||
1 | R | Rund um die Caldeira das Sete Cidades (bis Straße nach Visto Rei) | 5 | 800 | 16 | T2 |
2 | S | Kratersee Lagoa do Fogo (hin und zurück) | 2.30 - 3 | 200 | 7 | T2 |
3 | R | Von Caldeiras zum Salto do Cabrito | 1.30 - 2 | 200 | 4,5 | T3 |
4 | R | Rund um den Lagoa das Furnas | 4 | 350 | 10 | T2 |
5 | R | Vulkanseen Lagoas Empadadas (abgekürzt, damit ohne Straße) | 2 | 280 | 4,6 | T2 |
6 | S | Eselsweg nach Rocha da Relva (hin und zurück mit Abstecher) | 2.30 | 400 | 6 | T2 |
Faial | - | - | - | - | ||
7 | R | Rundwanderung um die Caldeira | 2.30 | 350 | 7 | T2 |
8 | R | Zum Leuchtturm der Ponta dos Capelinhos | 5.30 | 700 | 16 | T2 |
9 | R | Rund um Ribeirinha | 5 | 550 | 16 | T2 |
10 | S | Von Horta auf den Aussichtsberg Guia | 1 - 1.30 | 130 | 3 | T1 |
Pico | - | - | - | - | ||
11 | R | Küstenwanderung an der Ponta da Ilha | 4.30 | 480 | 13 | T3-4 |
12a | S | Große Bergtour Montanha do Pico (hin und zurück, mit Piquinho) | 6 | 1.135 | 7 | T4 |
12b | S | Montanha do Pico (nur bis zum Rand vom Krater) | 5 | 1.000 | 6,1 | T2-3 |
Terceira | - | - | - | - | ||
13 | R | Schwarze Geheimnisse der Mistérios Negros | 2 - 2.30 | 200 | 5,5 | T3-4 |
Anmerkung: Bei der Planung unserer Wanderungen haben wir uns stark am Rother Wanderführer orientiert. Mit Ausnahme des Aufstiegs auf den Montanha do Pico haben wir dabei allerdings jedes Mal deutlich länger gebraucht als im Wanderführer angegeben. Der am Morgen noch vorgesehene »Nachmittag zur freien Verfügung« fiel damit ein ums andere Mal ins Wasser. Die Angabe der Höhenmeter entspricht in etwa dem, was unser Wandernavi bei der Tour gemessen hat. Die Azoren sind ein wunderbares Wandergebiet und wir haben die schönsten Touren auf vier Inseln gemeistert und waren begeistert.