Unser letzter Reisetag war eigentlich als programmfreier Tag zum Ausruhen vorgesehen. Am Pool liegen und ein wenig in der Sauna aufwärmen – so einfach liest sich unser Plan. Nach den vielen Wanderungen, die nach dem Besuch der anderen Inseln hinter uns liegen, hätten wir das auch verdient gehabt. Doch irgendwie fehlt uns nach meinem Orientierungsmissgeschick die Ermida de Nossa Senhora da Paz.
So beschließt Lars nach der Rückkehr von der Insel Terceira, am Flughafen nochmals einen Leihwagen zu nehmen und am Nachmittag ein zweites Mal auf die Suche zu gehen – diesmal im Süden der Insel. Da die inzwischen geöffneten Auffahrten der neuen Autobahn wegen unbezahlter Rechnungen bei unserer Reise noch mit Betonklötzen versperrt sind, nehmen wir die kurvige Küstenstraße bis nach Vila Franca do Campo. Dort ist es schließlich kein Problem mehr, die richtige Kirche zu finden.
Auf dem Berghügel oberhalb von Vila Franca do Campo thront die auffallende Ermida de Nossa Senhora da Paz, wobei es weniger die Kapelle ist, welche die Landschaft dominiert. Sie ist mit Schnörkeleien zwar dezent geschmückt,
doch das Hervorragende ist die Treppengalerie, die zu ihr hinauf führt. Ein ungewöhnlich hübscher Kreuzweg begleitet uns auf dem Weg nach oben. Mit Blautönen bemalte Azulejos stellen den Leidensweg Jesu mit seinen einzelnen Stationen dar.
Oben auf der Terrasse vor der Kirche angekommen, haben wir nochmals einen wunderschönen Blick entlang der Südküste der Insel São Miguel. Über Vila Franca und die Ananas-Gewächshäuser hinweg sehen wir auf das tiefe Blau vom Atlantik.
Ein wirklich schöner letzter Ausflug, den mir mein so geduldiger Ehemann für unseren Abschiedstag auf den Azoren geschenkt hat.
Eindrücke von der Kirche Ermida de Nossa Senhora da Paz und ihrem als Treppe angelegten Kreuzweg auf der Azoren-Insel São Miguel.