Zu den bedeutendsten Natursehenswürdigkeiten auf der Insel Terceira gehören die vulkanischen Höhlen, die tief in die Berge der Insel führen. Die erste, die wir besuchen, ist die Gruta do Natal, die Weihnachtshöhle. Bei unserer Ankunft ist sie verschlossen und macht auch nicht den Eindruck, als würde sich das so bald ändern. Nur ein kleines Natursteinhäuschen dient als Eingang zur Höhle.
Türe und Fenster sind mit Läden dicht verriegelt. Das Ganze wirkt irgendwie unbenutzt. Wir verschieben unseren Ausflug und unternehmen erst einmal die Wanderung Misterio dos Negros. Es ist eine gute Entscheidung. Denn zweieinhalb Stunden später sieht der Zugang zur Höhle sehr viel freundlicher aus. Tür- und Fensterläden sind geöffnet. Wir können eintreten.
Am Eingang erhalten wir Einmal-Schutzhauben. Wir gehen davon aus, dass uns diese vor Läusen schützen soll. Denn vor dem Treppenabgang erhalten wir den Helm dazu, der uns wiederum vor den spitzen Steinen an der niedrigen und je nach Licht schwer zu sehenden Decke schützt.
Jetzt brauchen wir nur noch eine Klimaanlage, die uns vor der schwülen Hitze in der Höhle schützt. Aber diese feuchtwarme Luft sind wir ja mittlerweile von unserer vorherigen Wanderung gewöhnt, die uns heute schon arg ins Schwitzen gebracht hat.
Die Lava-Höhle Gruta do Natal befindet sich im Naturschutzgebiet der Sierra de Santa Barbara und führt 697 Meter weit ins Innere der Insel Terceira. Sie hat eine maximale Höhe von zwölf Metern und ist bis zu sieben Meter breit.
Dennoch ist die Decke an einigen Stellen recht niedrig, womit der Helm durchaus Sinn macht. Kurios ist, dass sich über der Höhle ein kleiner See, die »schwarze Lagune« befindet, es aber trotzdem nicht in die Höhle tropft.
Der Name der Gruta do Natal hat sich im Lauf der Zeit mehrmals geändert. Mal war es die Schwarze Galerie, dann die Pferdehöhle, nachdem hier die Überreste eines Pferdeskeletts gefunden wurden. Das arme Pferd muss durch den Höhleneingang gefallen sein. Ihren heutigen Namen verdankt die Lavahöhle einer Tradition, die am 25. Dezember 1969 ihren Ursprung besitzt.
Für den Weihnachtsgottesdienst wurde die erste Beleuchtung installiert und die Höhle der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Mit dem Namen Weihnachtshöhle konnte die Bevölkerung etwas anfangen. Der Weihnachtsgottesdienst hat sich zu einer Tradition entwickelt, bei der die Feierlichkeiten jährlich durch den Bischof von Angra vollzogen werden. Auch mehrere Taufen und Hochzeiten fanden in der Höhle statt.
Eindrücke von unserem Ausflug zur Gruta do Natal. Besichtigung der Weihnachtshöhle auf der Azoren-Insel Terceira.