Zu den waghalsigen Abenteuern in Barcelona zählt eine Fahrt mit dem Transbordador Aeri. So heißt die 1,3 km lange Seilbahn über Port Vell, dem Hafen von Barcelona. Der offizielle Startpunkt der Hafenseilbahn befindet sich bei den Sant Sebastià Türmen in Barceloneta. Ab dort führt die Bahn mit spektakulären Ausblicken über das Hafenbecken zum Aussichtspunkt Miramar auf dem Montjuïc. Zugleich beweist die Seilbahn, dass es schon immer Verzögerungen bei solchen Infrastrukturprojekten gab. Denn sie sollte bereits zur Weltausstellung auf dem Montjuïc im Jahr 1929 in Betrieb gehen, wurde aber erst zwei Jahre später fertiggestellt.
Wir selbst hatten die Hafenseilbahn schon am ersten Tag unserer Städtereise beobachtet und waren auf Anhieb begeistert. Das Teil ist zwar etwas in die Jahre gekommen, aber wir gehen davon aus, dass auch wir sicher das andere Ende der Bahn in Barceloneta erreichen.
Einzig meinem Mann wird es leicht mulmig, als wir den Minieiffelturm (Torre Jaume 1) bei der Gran Marina hochfahren. Sein ungutes Gefühl in den Knien verstärkt sich, sowie wir in eine der Kabinen treten, die sogleich in Richtung St. Sebastian startet. Oder besser gesagt: in schwindelerregender Höhe über die großen Schiffe schwebt. Es ist zwar nur ein kurzer Spaß, aber einfach toll. Ein kleiner Wermuthstropfen ist vielleicht der relativ hohe Preis. Aber in Barcelona ist ja alles teurer als anderswo. Mit der Zeit gewöhnt man sich daran.
Die aktuellen Betriebszeiten und Preise für Tickets werden auf der Seite von Teleférico de Barcelonaeite genannt.
Am Strand von Barceloneta angekommen, muss Lars seine Füße in das überraschend kalte Wasser vom Mittelmeer strecken. Wenige Sekunden später ist er davon überzeugt, dass Baden im Frühling noch nicht unbedingt sein muss. Doch bei der Rückkehr vom Wasser stockt er plötzlich. Denn in Blickrichtung Promenade sieht er sich plötzlich vielen Oben-Ohne-Mädels gegenüber. Da müsste es ihm doch eigentlich ganz warm werden. Oder hat mein Mann etwa Angst vor so vielen hübschen Frauen?
Da wir schon zwei Tage kreuz und quer durch Barcelona gelaufen sind, würde auch ich mich gerne an den Strand legen und sonnen. Aber wir sind ja hier, um die Stadt zu sehen. Also spazieren wir bald ein kurzes Stück am Passeig Maritim entlang. Insgesamt müssen wir feststellen, dass der Strand von Barceloneta nicht mit den Traumstränden der Seychellen mithalten kann. Lars' Oben-Ohne-Mädels sind davon natürlich ausgenommen. Andererseits ist von einem Stadtstrand auch nicht mehr zu erwarten.
Weiter geht es mit der Seilbahn über den Hafen zur ganz anderen Seite Richtung Castell de Montjuic. Dort schlendern wir an den Schwimmstadien der Olympiade vorbei. Das Publikum hatte damals einen herrlichen Blick über die Stadt. Wir selbst fahren sogleich mit der nächsten Seilbahn des Transbordador Aeri weiter zum Castell. Man merkt, dass die Festung touristisch weniger beachtet wird. So kostet das Castell an sich keinen Eintritt und auch das Militärmuseum ist erschwinglich. Einzig der Sinn für solches Kriegsgerät fehlt uns. Stattdessen genießen wir lieber den Ausblick auf das Meer, den Hafen und den Containerhafen.
Auch ein Spaziergang durch die Festung lohnt sich. Abgesehen von vielen alten Kanonen, die dort herumstehen, ergeben sich viele interessante Blickwinkel. Nur wenige Leute begegneten uns zwischen den meterhohen dicken Festungsmauern, zwischen denen kleine Gärten angelegt wurden. Auf einem größeren Platz können wir schließlich einem Bogenschützen beim Trainung zuschauen.
Weiter wandern wir zum Poble Espanyol. Die Nachbildung von einem spanischen Dorf hat anscheinend zwar etliche Souvenirläden und Cafés. Sie verlangen aber trotzdem ein heiden Eintrittsgeld. Das ist es uns nicht wert, weshalb wir lieber wieder zur Seilbahn und damit zurück zum Hafen fahren. Zumal der Tag schon vorangeschritten ist und wir noch den Font Mágica auf unserem Programm stehen haben.