Wieder im Ort Königssee, kehren wir zurück zu unserer Pension im Berchtesgadener Land, wo wir uns flugs mit Badeklamotten ausrüsten und gleich weiter nach Anzenbach fahren. Schließlich wollen wir uns nach so vielen Höhenmetern ein zweites Mal in der Watzmann-Therme von all den Anstrengungen erholen.
Erneut erwartet uns eine Überraschung. Vielleicht haben wir es dem deutlich besseren Wetter zu verdanken, vielleicht ist es auch durch den Werktag bedingt, der Saunabereich jedenfalls zeigt sich bei unserem zweiten Besuch nur spärlich besucht. Stattdessen bekommen wir nach einem Spezialsaunagang (mit Zitronensalz zum Einreiben) frisch zubereitete Grapefruit und Orangenstücke als kleines Schmankerl dargeboten. So verstehen wir Wellness!
Erstmals in Sommerlatschen lassen wir uns schließlich zu einem kleinen Bummel am Königssee hinreißen. Das letzte Boot ist längst zurückgekehrt, womit die wenigen Straßen wieder ruhig am See liegen. Blöd nur, dass zu solch angenehmer Stunde auch viele der kleinen Läden bereits wieder geschlossen sind.
Damit gönnen wir uns einen letzten kleinen Spaziergang bis zur Bobbahn von Königssee und beobachten die Enten und Blässhühner, wie sie den friedlich daliegenden See für sich zurückerobern. Es ist die wohl beste Zeit, um werbeträchtige Aufnahmen am Seeufer zu schießen. Nach dem Trubel, der nach unserer Rückfahrt von Salet hier herrschte, umgibt uns nun eine Idylle, die wir nicht für möglich gehalten hätten. Einzig die langen und großen Bootshäuser lassen abends ahnen, dass wir uns hier immer noch in einer der wichtigsten Touristenhochburgen Bayerns befinden.
Sollen wir oder sollen wir nicht? Diese Frage beschlich uns ein ums andere Mal, wenn wir an dem kleinen Fotoladen am Königssee vorbeikamen.
Morgens, als wir mit dem ersten Boot nach St. Bartholomä über den See fuhren, war der Laden noch geschlossen. Als wir abends nach der Qual der Fischunkelalm bzw. der Wanderung zum Röthbach-Wasserfall zurückkamen, fehlte uns das gute Gefühl für solch ein Foto. Und als nach unserem zweiten Saunaaufenthalt an dem Laden vorbeikamen, standen wir erneut vor verschlossener Tür.
Erst direkt vor unserer Abfahrt aus dem Berchtesgadener Land und dem letzten Spaziergang über die Flaniermeile am See passt alles. Endlich streifen wir uns die wenigstens hundertfach getragenen Kleider über. Fünf Minuten bis zur fertigen Aufnahme verspricht das Werbeschild am Eingang. Als erste Kunden an dem Morgen aber werden wir besonders intensiv beraten und mit einiger Sorgfalt bestmöglich zurechtgestellt. Aus zahlreichen Aufnahmen dürfen wir wählen, welches der Bilder wir ausgedruckt haben möchten.
Nachdem anschließend der Drucker erst nicht funktionieren will, um dann eine falsche Aufnahme (bei zwei gewählten Bilder) auszudrucken, dauert das komplette Prozedere zusammengenommen eine gute Dreiviertelstunde. Dann aber halten wir das gewünschte Ergebnis in Händen. Mit den Aufnahmen sind wir sehr zufrieden. Und wenn ich bedenke, wieviel Mühe sich die gute Frau mit uns gemacht hat, kann ich eine solche Aufnahme in nostalgischen Kleidern jedem nur empfehlen.