Unsere erste Wanderung im Berchtesgadener Land führt uns durch die Wimbachklamm. Durch unsere lange Anfahrt ist der Parkplatz an der Wimbachbrücke (634 m) leider völlig überfüllt. Da aber schon einige Autos auf dem Busparkplatz stehen, gesellen wir uns einfach dazu. Naja, nicht ganz, weil der Platz, den ich wähle, nicht einmal für einen kleinen Bus reichen würde. Also flugs das Parkticket gelöst, den Rucksack auf den Buckel genommen und auf geht's in die Klamm.
Nach wenigen Metern auf einem steil ansteigenden Fahrweg wählen wir an der ersten Wegverzweigung die Route durch die gebührenpflichtige Wimbachklamm. In der gut gesicherten Klamm bekommt man einen guten Eindruck von den Gewalt des tosenden Wassers. Überall fließt und spritzt es, gesellen sich ständig neue Rinnsale in den brodelnden Wimbach. Einziges Manko des Naturspektakels:
Die Wimbachklamm ist in doch nur wenigen Minuten durchquert, womit wir uns schon etwas später am oberen Ausgang der Klamm finden. Wer sich das bisschen Geld für den Eintritt sparen will, kann die Klamm übrigens von oben her betreten, sollte dann aber nicht bis ganz unten zum Kassenhäuschen durchlaufen. Nun gut, irgendwann wird dem sicher ein Riegel vorgeschoben.
Anderthalb Stunden später gelangen wir über einen breiten und sehr gut ausgebauten Wanderweg zum Wimbachschloss (938 m). Hier könnten wir es uns eigentlich wie die meisten anderen Wanderer gut gehen lassen, um dann irgendwann den ausgesprochen leichten Rückweg anzutreten. Schließlich steckt uns die Anreise vom Südschwarzwald nach Berchtesgaden noch in den müden Knochen.
Ohnehin gilt es nach einer immerhin fünfstündige Fahrt alles andere als ratsam, gleich am ersten Tag eine große Tour zu unternehmen. Nach kurzer Rast überqueren wir indes den Wimbachgries. Als Gries wird hier das breite schottergefüllte Bachbett genannt. Nach einer weiteren Wanderstunde kommen wir schließlich bei der auf 1.327 m gelegenen Wimbachgrieshütte an.
Leider wird damit aus der im Wanderführer angegebenen Stunde in etwa die Dauer eines Fußballspiels, in welchem vor allem Annette dem Ende des unaufhörlich ansteigenden Weges zu öfters moralisch (und auch tatkräftig) unterstützt werden muss. Der Lohn für die Strapaze folgt schließlich bei der Hütte, wo wir uns über die weltleckerste heiße Schokolade freuen dürfen.
Am späten Nachmittag, bei unserer eigenen Wanderung hat es mittlerweile leicht zu regnen begonnen, erreichen wir wieder den Parkplatz an der Wimbachbrücke. Inzwischen ist das Kassenhäuschen an der Klamm geschlossen, sodass wir uns das Geld umweglos hätten sparen können. Dafür aber wurden inzwischen die Knöllchen auf dem Parkplatz verteilt.
Die Anfahrt zur Wimbachklamm erfolgt über die B 305 bzw. die Deutsche Alpenstraße. Zwischen Ramsau und Berchtesgaden bei der Nationalpark-Infostelle Wimbachbrücke abfahren, auf einen anständigen Parkplatz hoffen und genügend Münzgeld in den Parkautomaten werfen.
Achtung: im katholischen Bayern ist vielleicht einiges heilig. Der hochheilige katholische Fronleichnam gehört aber leider nicht dazu. Zumindest nicht, wenn es gilt, harmlos parkende Polos abzuzocken, die den Feiertag für einen Kurzurlaub in den Bergen nutzen wollen.
Ausgangspunkt | Parkplatz an der Wimbachbrücke |
Koordinaten | N 47.60270, E 12.92470 |
Gehzeit | 4.30 - 5 Stunden |
Distanz | 17,1 km |
Anstiege | ca. 700 HM |
Anforderungen | T2. Auf dem Geröllfeld unterhalb der Wimbachgrieshütte ist Trittsicherheit erforderlich. Stöcke sind auf dieser Tour ebenfalls von Vorteil. |
Einkehr | Wimbachschloss, Wimbachgrieshütte |
GPS-Daten | Wanderung Wimbachklamm gpx |
KML-Daten | Wanderung Wimbachklamm kml |