Elefant im Chobe National Park von Botswana. Foto: Paul Souders/Danita Delimont– stock.adobe.com
Eine ungezähmte Natur, tierreiche Nationalparks und einzigartige Safaritouren – all das erwartet Touristen bei einer Rundreise durch Botswana. Dabei ermöglicht es die Lage des Landes, die Reiseroute mit Etappen zum benachbarten Namibia, Simbabwe oder Südafrika zu kombinieren. Das bietet sich auch deshalb an, da die Flughäfen bei Windhoek und Johannesburg von uns deutlich öfter angeflogen werden als die von Francistown oder Gaborone.
Als Touristen eröffnet uns eine Reise nach Botswana ganz verschiedene Einblicke. Bekannt ist das Land vor allem durch seine atemberaubend schöne Landschaft und artenreiche Tierwelt. Im Okavango-Delta, bei den Victoria Falls und in der Kalahari sind etliche Tierfilme entstanden. Möglich ist dieser natürliche Reichtum auch deshalb, weil die Region im Herzen des afrikanischen Kontinents zu den am dünnsten besiedelten Distrikten der Erde zählt. Dennoch gibt es auch hier Kulturgüter zu entdecken. Die ältesten Zeugnisse menschlicher Schaffenskraft zählen hier die Felszeichnungen der San. Auch finden wir hier eine hochentwickelte Kunst des Korbflechtens aus Blättern der Mokola-Palme. Daneben fallen im Land einige Töpfereien und Handwebereien auf.
Heute bietet Botswana Touristen einiges zum Entdecken. Neben den klassischen Gruppenreisen werden auch Rundfahrten für Individualreisende angeboten. Durch die verschiedenen Schwerpunkte, etwa durch eine unterschiedliche Unterbringung bei den Safaris können wir das Land ganz nach unserem Geschmack ergründen. Besonders spannend finden wir die Rundreise zu den Highlights des Landes, welche den Chobe-Nationalpark, die Victoria Falls und das Okavango-Delta in einer Tour vereint.
Der Chobe-Nationalpark ist der erste Nationalpark des Landes. Bei seiner Gründung im Jahr 1967 gab es noch eine größere Siedlung innerhalb des Schutzgebietes. Innerhalb von acht Jahren gelang es dem kurz zuvor unabhängig gewordenen Land, die Menschen umzusiedeln. Nach zwei Erweiterungen in den 1980er Jahren ist der Chobe-Nationalpark heute einer der Hauptanziehungspunkte von Botswana.
Auf einer Fläche von über 10.000 Quadratmetern leben große Raubtiere, viele Büffelarten und zahlreiche Kaffernbüffel. Besonders hoch ist die Anzahl der Elefanten im Nationalpark. Schätzungen zufolge sollen 120.000 Elefanten den Park durchstreifen. Mit Ausnahme von der Stadt Gaborone leben demnach mehr Tiere in den Distrikten Botswanas als Menschen.
Eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten im Zentrum von Afrika sind die Victoria Falls. Dieser spektakuläre Wasserfall erstreckt sich von der Südprovinz Sambias bis zum angrenzenden Gebiet in Simbabwe. In der Nähe des Wasserfalles bieten einzigartige Unterkünfte eine wunderschöne Sicht auf den Fluss.
Die Victoria Falls im Grenzgebiet von Sambia und Simbabwe. Foto: ArtushFoto – stock.adobe.com
Vom Chobe-Nationalpark bis zu den Victoria Falls sind es etwa 87 Kilometer. Für viele Touristen ist der Wasserfall das zweite Reiseziel nach dem Chobe-Nationalpark. Die beste Zeit, um die Victoriafälle zu besuchen, ist zwischen März und Juli. Zu dieser Zeit sind die Victoria Falls von beiden Seiten zu bestaunen. Zwischen August und Februar herrscht Niedrigwasser. Daher sind die Fälle meistens nur auf der Seite Simbabwes zu sehen.
Der Fluss Okavango befindet sich im Norden von Botswana, wo er ein sogenanntes Binnendelta bildet. Das bedeutet, dass dieser Fluss weder in einen anderen Fluss noch ins Meer mündet. Seine Existenz endet in einem riesigen Delta.
Diese Gegend ist für ihre weitläufigen Grasflächen bekannt. Je nach Saison wird sie überschwemmt und bietet den Tieren dadurch einen Lebensraum. Das Okavango-Delta zählt deshalb seit 2014 zum Weltnaturerbe der UNESCO.
Die Kalahariwird mal als Wüste oder Halbwüste, mal als Dornstrauchsavanne bezeichnet und bildet eines der größten Sandgebiete der Welt. Den größten Teil dieser einzigartigen Landschaft teilen sich Botswana und Namibia. Im Süden reicht die Kalahari bis nach Südafrika. Während es von dort aus sowie ab Mariental in Namibia leicht war, die Kalahari zu besuchen, ist die zentrale Kalahari erst seit 1998 für Touristen zugänglich. Es gehört mit 55.000 Quadratkilometer zu den größten Wildschutzarealen der Welt.
Viele Menschen entscheiden sich, mit einer Reisegruppe diese Dornstrauchsavanne zu bereisen. Der Okavango ist der einzige ganzjährig wasserführende Fluss zwischen Namibia und Botswana. Es zählt zu den Highlights der Reise, mit dem Jeep in die Wüste zu fahren und das afrikanische Gefühl von Abenteuer nachzuempfinden. Hierfür empfehlen wir, warme Klamotten mitzunehmen. Denn mit dem Sonnenuntergang wird es rasch kühl, womit bei der Rückfahrt Mütze und Handschuhe Gold wert sind.
Mit der höchsten Dichte an Felsmalereien werden die Tsodilo Hügel auch das »Louvre der Wüste« genannt. Bis zu 4.500 verschiedenen Werke gibt es hier auf den Felsen zu bestaunen. Tsodilo befindet sich in Kalahari im Distrikt Ngamiland und gehört seit 2001 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Das Alter der Zeichnungen wird auf bis zu 10.000 Jahren geschätzt. Wie bei den Felszeichnungen von Twyfelfontein gehen auch die in Botswana auf das Nomandenvolk der San und Khoikhoi zurück.
Um in Botswana sicher einreisen zu können, gibt es einiges zu beachten. Bei einem Aufenthalt bis zu 90 Tagen reicht ein gültiger Reisepass. Das gilt für Staatangehörige aus Deutschland, der Schweiz und Österreich. Dieser Reisepass sollte allerdings über vier freie Seiten verfügen und noch mindestens sechs Monate gültig sein. Für Kinder gelten spezielle Bestimmungen. Bis zum Alter von 18 Jahren wird eine Geburtsurkunde benötigt. Für dieses Dokument muss ein Abschrift in englischer Sprache verfasst sein, um Verständigungsprobleme bei der Einreise zu vermeiden.
In Ost- und Zentralafrika sind in der Regel Krankheitserreger wie Gelbfieber verbreitet. Es ist ein Gebiet, dass in tropischen Gefilden liegt und daher als Risikogegend für gefährliche Krankheiten gilt. Aus diesem Grund sind Gelbfieber-Impfungen vor der Reise essenziell. Zu empfehlen sind außerdem Impfungen gegen Typhus und Hepatitis B. Weitere Impfungen wie Pertussis, Diphtherie, Tetanus, Masern sowie Hepatitis A sind zwar nicht notwendig, jedoch vor so einer Reise ratsam.
Die Währung in Botswana nennt sich Pula. Neben dem botswanischen Pula werden meist auch Euro und US-Dollar als Zahlungsmittel akzeptiert. Bargeldlose Zahlungen per Kreditkarte funktionieren nur in einigen Restaurants und Geschäften, die sich in der Regel in Stadtzentren befinden. Daher ist es sinnvoll, sich vor der Reise sich um Bargeld zu kümmern.
Geldbündel in Botswana. Foto: RODWORKS– stock.adobe.com
Politisch betrachtet zählt Botswana zu den wenigen stabilen Ländern Afrikas mit einer funktionierenden Demokratie. Da selbst bei zunächst friedlichen Kundgebungen die Stimmung schnell umschlagen kann, sollten Touristen dennoch Demonstrationen meiden. Die Kriminalität des Landes hat sich in letzter Zeit erhöht. Deshalb ist es notwendig, seine Wertgegenstände sicher aufzubewahren. Teurer Schmuck muss ja nicht überall dabei sein. Es bestehen keine großen Einschränkungen hinsichtlich der Einführungsbestimmungen. Der Gegenwert ab einer Summe von 10.000 Pula (etwa 600 bis 700 Euro) muss bei der Einreise jedoch angegeben werden. Bei der Abreise dürfen nicht mehr als 50 Pula im Portemonnaie sein.