Kurzurlaub auf der Halbinsel Chalkidiki

Mit Rundfahrten über Kassandra und Sithonia

Finger der Kassandra - so nennen die Griechen die Halbinseln im Süden von Chalkidiki. Während Athos den Mönchen vorbehalten ist, zieht es die meisten Urlauber auf Kassandra und Sithonía mit ihren kleinen Buchten. Im Sommer herrscht an den Stränden Kassandras Hochbetrieb. Wer gerne wandert oder Rad fährt, findet die schönsten Strecken auf Sithonía.

Wir selbst waren zwischen Weihnachten und Neujahr auf der griechischen Halbinsel Chalkidiki. An Baden war bei unserem Kurzurlaub zwar nicht zu denken. Bei unserer Rundfahrt konnten wir aber dafür viele schöne Stellen und Orte in aller Stille und bei immer noch angenehmen Temperaturen genießen. Das einzige Problem: im Winter öffnen nur wenige Restaurants. Irgendwie ließ sich aber auch das lösen. Außerdem waren wir einen Tag in Thessaloniki, wo wir nach zwei Märkten einen ausgedehnten Spaziergang unternommen haben.

Auf der Karte von Chalkidiki finden Sie die Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten, die wir bei unserer Rundfahrt durch Chalkidiki besucht haben. Zudem findet sich auf derselben Seite der Reiseverlauf unseres Kurzurlaubs auf der schönen Halbinsel.

Ankunft auf Chalkidiki

Mitten im Winter bringt uns der Germanwings-Flieger, mit mehr als einer Stunde Verspätung, nach Thessaloniki. Zu dieser Jahreszeit sicher nicht der Renner unter den Reisezielen. So wundert es auch nicht, dass außer uns nur wenige Touristen im Flugzeug sitzen. Weit mehr Passagiere kommen aus Griechenland oder sind aus anderen Gründen unterwegs.

Aber egal, schließlich wollen wir nicht am Strand baden gehen, sondern uns die Stadt sowie die Landschaft der Chalkidiki ansehen.
Nach rascher Einreise erwartet uns bei Avis das erste Problem. Zwar ist unsere Reservierung richtig verbucht und finden wir auch den Platz, wo uns der Mitarbeiter vom Schalter der Avis hindirigiert.

Dort angekommen, sehen wir aber nur die Kleinbusse der anderen Autovermietungen. Wir selbst werden nicht abgeholt. Als wir den Fahrer von Hertz das dritte Mal herfahren sehen - nach einer Viertelstunde vergeblichen Wartens - geht Annette nochmals zum Avis-Schalter. Etwas später fährt dann endlich der Kleinbus von Avis vor.

Jedoch nicht für uns, wie mir der Fahrer erklärt, sondern für zwei Griechen, die gerade aus dem Terminal laufen. Zu seinem Glück kommt auch Annette im nächsten Augenblick aus dem Terminal gerannt und überzeugt ihn mit dem Avis-Wisch, uns doch mit zu nehmen. Auf der Fahrt zum Leihwagen-Parkplatz erfahre ich dann, dass uns der Typ am Schalter vergessen hat. Naja.

Ausflug zum Kloster Moní Ioánnou Prodrómou

Wallfahrtskirche im Süden der Halbinsel

Wenige Kilometer nördlich der Halbinsel Sithonía biegen wir bei der Ortschaft Metamórfossi nach links zum Kloster Moní Ioánnou Prodrómou ab. Etwa zwei Kilometer später entscheiden wir, dass wir noch nicht weit genug links auf Chalkidiki sind.

Kein Problem, kurz gewendet und zurück zur Hauptstraße, um die andere nach links abbiegende Straße zu nehmen. Naja, für das nächste Mal wissen wir dann, dass die »linkere« der beiden Straßen links der Hauptstraße die richtige ist.

Auf dem schmalen Weg zum Kloster und der Wallfahrtskirche kommen wir durch landschaftlich schöne Olivenhaine und frisch geeggte Felder mit rötlich brauner Erde. Auch fallen uns zahlreiche Bienenkästen auf, die bunt zwischen den Olivenbäumen hervorleuchten.

Hier gibt es nichts, was den Genuss der schönen Landschaft beeinträchtigt. Es sei denn, der hohe unschöne Zaun, mit dem sich das Nonnenkloster gegenüber der Außenwelt abschottet. Aber das muss bei Nonnen wohl so sein.

Das Kloster selbst steht Besuchern bereits ab dem frühen Morgen offen. In dem vorderen Bereich dürfen wir uns ungestört umschauen, ohne dass uns jemand behelligt. Einzig Annette ist mal wieder nicht passend gekleidet, weshalb eine Nonne flugs eine schicke Schürze holt und Annette mal wieder klagen kann: »Immer muss ich so komische Sachen anziehen ...!«

Im Innern des Klosters wirkt (fast) alles sehr neu. Tatsächlich haben die Griechen die Klosterkirche erst in den 1990er Jahren im traditionellen Stil ausgemalt. Dabei zeigt eines der Bilder (am östlichen Fenster der Südwand) die jüngsten Heiligen der Orthodoxen Kirche: Raffaíl, Nikólaos und Iríni. Sie wurden erst im Jahre 1959 auf der Insel Lesbos entdeckt und werden für zahlreiche Wunder verantwortlich gemacht.
Neben den Wallfahrenden kommen auch einige Urlauber jedes Jahr zum Kloster. Ein Umstand, dem die Nonnen mit ihrem kleinen Klosterkiosk Rechnung tragen.

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