Der Carara Nationalpark gehört zu einem der größten Schutzgebiete der Roten Aras, den Lapa Rojas. Hier lebt Costa Ricas zweitgrößte Population dieser farbenprächtigen Papageien. Mehrere Rundwanderungen ermöglichen, neben den Aras einige weitere Vögel zu beobachten. Am einfachsten gelingt dies bei einer privaten Tour mit einem der Guides. Diese sind freischaffend und warten nahe der Einfahrt auf Besucher. Einer von ihnen begleitet uns über den Sendero Laguna Meándrica. Unsere Tour führt damit auf einem Rundweg durch den herrlichen Galeriewald entlang des Río Grande de Tarcoles.
Der Carara Nationalpark ist bei guter Verkehrslage gut eine Stunde vom Internationalen Flughafen, wie auch von der Innenstadt von San José entfernt. Damit eignet sich der Park perfekt als letzte Station vor dem Abflug oder als Ausflugsziel ab der Hauptstadt. Diese günstige Lage haben längst auch die Veranstalter von Tagestouren erkannt. In der Hauptsaison herrscht dann auf den Wanderpfaden etwas Trubel.
Unser Guide heißt Jairo Sánches. Er möchte mit uns über den Sendero Laguna Meándrica spazieren. Dieser ist ein Stück entfernt von der Parkstation. Da sich der Carara Nationalpark direkt entlang der Costanera Sur erstreckt, also an einer Hauptverkehrsstraße liegt, werden Teile des Parks durch den Verkehrslärm beeinträchtigt. Das gilt vor allem für den Bereich an der Parkstation. Der Parkplatz des Sendero Laguna Meándrica befindet sich anderthalb Kilometer weiter nördlich. Dieser wird durch einen Parkwart bewacht. Hier beginnt der knapp zwei Kilometer lange Sendero, der zunächst weg von der Straße und hinein in den Wald führt.
Unsere Tour hat kaum begonnen, als Jairo auf das Ende eines abgebrochenen Baumstammes zeigt. Dort brütet gerade ein Schwarzkehltrogon (Trogon rufus) und beobachtet aufmerksam seine Umgebung. Etwas weiter krächzt es in einem Mandelbaum. Es ist ein Lapa Roja, ein Hellroter Ara, der mit seinem harten Schnabel Nüsse knackt. Sogleich finden wir den zweiten. Aras sind eigentlich immer als Paar unterwegs. Scharlacharas, wie die Tiere auch heißen, leben monogam und bleiben ein Leben lang zusammen.
Schwieriger zu entdecken ist der Swainsson-Tukan (Ramphastor ambiguus). Auch dieser Vogel turnt verspielt in Gruppen durch die Baumkronen. Doch sein Federkleid ist nicht so leuchtend auffallend, wie das des Lapa Roja. Gleiches gilt für den White-whiskered Puffbird (Malacoptila panamensis), der zumindest ruhig auf einem Stamm sitzen bleibt. Ohne den Guide hätten wir den Vogel nicht entdeckt. Gleiches gilt für die blauen Türkisnaschvögel hoch oben in den Bäumen. Ganz begeistert zeigt Jairo auf seine Lieblingsvögel. Sie sind so klein, dass wir sie ohne Spektiv kaum sehen.
Glück haben wir diesmal mit dem Orange-Collared Manakin (Manacus aurantiacus). Mit lautem Knacken seiner Flügel lärmt er um die Gunst eines Weibchens. So ist er natürlich leicht zu finden. Ganz anders verhält es sich mit einer Schlange. Lars versucht, möglichst schnell einen vernünftigen Aufnahmewinkel zu finden. Parallel dazu stellt er seine Kamera ein. Allein es nützt nichts. Die Schlange ist in Nullkommanix im Dickicht verschwunden ist. Auch die Krokodile des Río Tárcoles bekommen wir trotz der Nähe zum Fluss nicht zu Gesicht. Für die Großechsen müssten wir später einen Stopp bei der berühmten Krokodilbrücke einlegen. Doch auch so ist der Carara Nationalpark eine schöne Unterbrechung der Fahrt zum Trapp Family Country Inn in Alajuela. Und für uns ein lohnenswerter Abschluss einer langen Reise durch Costa Rica.
Ausgangspunkt | Parkplatz Carara Nationalpark - Sendero Laguna Meándrica |
Koordinaten | N 9.7933, E -84.6022 |
Gehzeit | 1.50 Stunden mit Führung |
Distanz | 2,1 km |
An-/Abstiege | keinen nennenswerten Steigungen |
Grad | T 1 (Pfade in der Regenzeit sicherlich matschig) |
Einkehr | keine |
Beschilderung | Keine Beschilderung - Weg ist eindeutig |
GPS-Daten | Wanderung Carara NP gpx |
kml-Daten | Wanderung Carara NP kml |