Weiter über die Panamericana kommen wir bei der Stadt Liberia zur berühmten Tankstellenkreuzung und biegen etwa fünf Kilometer weiter bei einem Schilderwald nach rechts Richtung Nationalpark Rincon de La Vieja ab. Wie erwartet, geht es auch hier wieder über eine Dirtroad.
Wenn es auf gerader Strecke möglich ist, empfiehlt sich jedoch, durchaus mal mit 50 km/h Richtung Park zu fahren. Dann nämlich fliegt das Auto über die Löcher rüber und ist die Fahrt spürbar angenehmer. Eine Kuhherde sollte dann allerdings nicht die Straße überqueren.
Nach 12,8 Kilometern Dirtroad kommen wir an einem zweistöckigen Holzhaus vorbei. Leider versteckt sich das Gebäude hinter einem riesigen Baum, sodass wir erstmal dran vorbei rauschen. Erst beim zweiten Blick finden wir, wie beschrieben, die Zufahrt zum Casa Rural Aroma de Campo. Hier ist Allrad wirklich von Vorteil. Denn es geht die letzten Meter doch steil und unbequem bergauf.
Im Hotel angekommen, dauert es keine zwei Minuten, bis Annette neben dem Papageienkäfig steht, der Papagei (Koki) auf ihrer Schulter sitzt und sein Schnabel in ihrem Ohrring hängt. Aber anderes hatte ich ja auch nicht erwartet. Der erste Eindruck ist wirklich schön. Das Casa de Campo hat nur sechs gemütliche Zimmer. Auf der Veranda laden Hängematten und Schaukelstühle zum Verweilen ein, die Begrüßung ist freundlich und unkompliziert (Getränke einfach aus dem Kühlschrank nehmen und aufschreiben) und das Essen am Abend ist köstlich und reichhaltig!
Angenehm finden wir außerdem, dass die leitende Angestellte aus dem Schwäbischen stammt und wir andere deutsche Urlauber treffen. Denn auch wenn wir Englisch einigermaßen verstehen, finden wir es doch einfacher, wenn wir ohne groß zu überlegen drauf los plappern können.
Etwas schade ist jedoch, dass ausgerechnet in der nächsten Nacht ein Orkan über Rincon de la Vieja und dem Hotel hinwegfegt. Die Folgen sind ein stundenlanger Strom- und Wasserausfall sowie etliche umgeworfene Bäume und abgebrochene Äste auf dem Grundstück und der Zufahrt.
Abgesehen von dem Windbruch ist der Garten des Casa Rural Aroma de Campo schön anzusehen. Eine Hecke mit Bougainvilleas steht in voller Blüte, es gibt Palmen, Flamboyan-Bäume und hoch wachsende Benjamine sowie einige andere Büsche, die wir zuvor noch nirgends gesehen haben.
Und dann war da noch die Sache mit Koki und dem Wind. Leider hat der Vogel wenige Tage vor dem Orkan herausgefunden, dass er fliegen kann.
Dummerweise startet der Vogel ausgerechnet dann, als der Wind einsetzt. Damit war Koki auch schon verschwunden.
In der Nacht, den nächsten Tag und auch noch die zweite Nacht musste er draußen ausharren.
Erst kurz vor unserer Abreise sah ich etwas ungeschickt am Hotel vorbeiflattern. Nachdem wir ihn in einem Baum gefunden hatten, flog er dann einen weiten Bogen und landete mitten im Frühstück.
Anreise zum Casa Rural Aroma de Campo