Nach zweieinhalb Wochen heißt es, Abschied nehmen. Heilfroh sind wir, als wir Quepos schadlos hinter uns gelassen haben. Danach geht es erst ein Stück entlang des Pazifiks und später über die Berge zurück in die Hauptstadt San Jose. Da wir reichlich Zeit haben, halten wir dazwischen beim Río Tárcoles und schauen uns (einer nach dem anderen) die Krokodile aus sicherer Entfernung an.
Was hat uns am besten gefallen? Das ist nicht so einfach. Nicht vergessen werden wir sicherlich unsere Tour mit dem Ruderboot in der Lagune von Tortuguero. Gut, die Dusche beim Poas-Vulkan werden wir auch nicht vergessen, aber das hat ja weniger angenehme Gründe. Unerwartet schön, da wir kaum jemand begegnet sind, waren die Hängebrücken von Selvatura. Aber auch die Autofahrt um den Arenal-See nach Monteverde war sicherlich eines der Highlights unserer Costa Rica-Reise.
Am meisten beeindruckt hat mich aber der Nationalpark Rincon de la Vieja. Der Rundweg, vorbei am Wasserfall des Río Colorado, zu den Schlammlöchern und Mini-Vulkanen und der Wechsel von Wald zu offener Landschaft bietet eine Abwechslung wie kein anderer Wanderweg, den wir bisher gelaufen sind. Dass es am zweiten Tag so gestürmt hat, kann daher nur bedeuten, dass wir Rincon auf jeden Fall wieder besuchen werden, sollten wir noch einmal nach Costa Rica reisen.
Angenehm fanden wir aber auch die Ticos, die wir freundlich und - sollten wir uns mal wieder verfahren haben - hilfsbereit kennen gelernt haben. Nicht einmal in den touristischen Zentren des Landes haben sich uns irgendwelche Händler oder seltsame Gestalten aufgedrängt, sodass wir uns - trotz der vielen möglichen Gefahren, über die wir gelesen hatten - nie unsicher gefühlt haben. Was aber nicht heißen soll, dass man hier nicht auf seine Sachen gut aufpassen muss. Auch mussten wir feststellen, dass 18 Tage für das kleine Land bei Weitem nicht reichen, um alle wichtigen Sehenswürdigkeiten zu sehen. Das liegt zum einen daran, dass es in Costa Rica sehr viele wirklich schöne und zugleich sehr verschiedene Landschaften gibt, und zum anderen am Wetter, das einem schnell mal ein paar Tage ohne große Möglichkeiten bescheren kann (siehe Poas). Davon sollte man sich aber auf gar keinen Fall abschrecken lassen. Man erlebt so viel!
Auf der Fahrt zum Flughafen San Jose sind wir froh, dass wir den Wagen bereits los sind. Denn abgesehen davon, dass damit noch mehr Kram zu erledigen wäre, weicht unser Taxi dem Berufsverkehr über Straßen aus, die wir ganz sicher nicht gefunden hätten. Außerdem weiß der Fahrer, bei welchem Eingang wir aussteigen müssen, um gleich zum richtigen Schalter zu kommen.
Tatsächlich müssen wir nur durch die äußere Schiebetür laufen und schon stehen wir am Ende der Condor-Schalter-Schlange. Wow, das hatten wir nicht gedacht. Ist aber auch nicht weiter schlimm, weil wir zunächst noch die 22 US-Dollar Gebühr für die Ausreise (gleich nach dem Eingang auf der rechten Seite) bezahlen und die kleinen Ausreiseformulare ausfüllen müssen.
Um die weitere Wartezeit vorm Check-In zu verkürzen, haben sich die Leute am Flughafen etwas Nettes einfallen: zuerst werden die Tickets von Condor geprüft, dann wird geschaut, ob man auch den Beleg für die Ausreisegebühr vorweisen kann. Ein paar Meter weiter werden die Reisepässe kontrolliert und die Ausreiseformulare eingesammelt. Zuletzt kommen wir zur menschlichen »Kofferdurchleuchte«. Auf zwei Tischen müssen vier bedauernswerte Mitarbeiter sämtliche Koffer und Taschen nach verbotenen oder gefährlichen Inhalten durchstöbern. Wahrlich keine angenehme Aufgabe. Mal abgesehen davon, dass vor uns mehrere Frauen Probleme haben, den Koffer wieder zu schließen.
Nachdem wir unsere Platzkarten haben und endlich durch die Sicherheitskontrolle durch sind, können wir uns den Duty-Free-Bereich getrost sparen. Dafür nämlich fehlt uns genauso die Zeit wie für die beiden überteuerten amerikanischen Schnellrestaurants. Noch nicht genug kontrolliert? Keine Bange, wer (wie ich) Glück hat, wird direkt vorm Boarding noch einmal kontrolliert. Wem selbst das nicht langt, kann sich auf daheim freuen. So erwartet uns bei der Einreise ein dicker Schäferhund, an dem wir einfach vorbeilaufen sollen.