Nach drei Nächten im Dschungel der Turtle Beach Lodge fahren wir mit einer anderen Gruppe zurück nach Guapiles und entdecken unser erstes Zweifinger-Faultier der Reise. Doch dazu später. Und wir haben wirklich Glück. Denn während die Leute, mit denen wir zur Lodge hingefahren waren, tags zuvor bei strömenden Regen zurückfahren mussten, scheint bei uns die Sonne. Auch ist der Wasserstand nicht mehr so hoch, sodass ein überdachtes, höheres Boot das Gepäck zurück ans Festland bei La Pavona fahren kann. Das bei der Hinfahrt aufwendige Eintüten der Koffer und Taschen entfällt damit.
Nachdem wir ein letztes Mal nach dem Kaiman geschaut haben, haben wir ein zweites Mal Glück und bekommen einen Platz vorne im Boot. Damit erleben wir die nächste wunderschöne Fahrt durch den Regenwald und Nationalpark von Tortuguero. Wieder sehen wir die Leguane hoch oben auf abgestorbenen Baumkronen, kommen an etlichen Wasservögeln, Palmen und Bäumen vorbei, queren den großen Kanal von Tortuguero und kurven schließlich über die Ausweichstrecke zwischen Feldern und Plantagen.
Am Ersatzanleger von La Pavona angekommen, wundere ich mich, warum wir unsere Koffer bei der Hinfahrt so weit schleppen mussten. Denn jetzt ist es den Bussen auf einmal möglich, bis nahe an den Anleger heranzufahren, sodass es vom Gepäckboot nur wenige Meter bis zum Bus sind. Allerdings wird diesmal alles auf dem Dach verstaut und mit einer Plane sorgfältig zugedeckt. Nicht ohne Grund - denn schon nach wenigen Kilometern prasselt der erste kräftige Schauer aufs Dach.
Zweifinger-Faultier bei Guapiles
Danach haben wir ein drittes Mal Glück: Ein Zweifinger-Faultier hangelt sich entlang einer Strom- oder Telefonleitung und ist dadurch völlig frei zu sehen. Dem netten Busfahrer ist sofort klar, dass er mit einem Stopp seinen Gästen was Gutes tut. Und wenn mir schon die anderen mit ihren Kameras die Sicht versperren, so kann ich dieses doch in Ruhe abwarten, um nach ihnen als einziger den Moment aufzunehmen, in dem sich das Faultier kurz nach unten hängen lässt... d-:
Damit ist das Glück leider fürs erste aufgebraucht, zieht der Himmel endgültig zu und regnet es auf der Fahrt nach Guapiles in einer Tour durch. Beim Restaurant Selva Tropical angekommen, begrüßt uns ein derart heftiger Regenguss, dass uns das Personal mit Schirmen entgegen eilt.