Eine holprige Fahrt durch die Cordillera de Tilarán bringt uns nach Las Juntas auf die Panamericana. Und wir sind positiv überrascht. Weil sie die wichtigste Verbindung zwischen Süd- und Nordamerika ist, hatten wir sie uns recht breit und stark befahren vorgestellt. Tatsächlich aber fahren wir über eine gut ausgebaute Straße, die aber keineswegs von den Trucks überrollt wird.
Stattdessen wird die Fahrbahn von etlichen Bäumen beschattet. Erst später erfahren wir, dass wir genau zur rechten Zeit losgefahren sind. Denn am Vormittag werden viele Lkws beladen. Und die wenigen, die schon am frühen Morgen unterwegs sind, kann man ja überholen...
Ein lohnenswerter Zwischenstopp ist das Wildgehege und Schutzprojekt Centro de Rescate Las Pumas - zumal es sich direkt an dem Highway Panamericana befindet. Genau sind es vier Kilometer nördlich von Cańas, auf der rechten Seite. Die Zufahrt selbst ist leider etwas versteckt.
Doch wenn man langsam fährt, sieht man das Schild rechts, etwas zurückgesetzt neben einem Restaurant. Oder so etwas in der Art. So kriegen wir grade noch die Kurve, bevor wir über einen Schotterweg zu einer Schranke und nach dem Eintritt zum bewachten Parkplatz kommen.
Nach den kühlen Nächten in den Bergen tut es gut, wieder mit T-Shirt und Sandalen herumlaufen zu können. Bei den vorderen Gehegen angekommen, begrüßen uns krächzende Papageien. Neben den Raubkatzen, die keiner haben will bzw. die den Menschen zu nahe gekommen sind, genießen auch sie Asyl in Las Pumas. Leider nämlich finden es viele Leute ganz toll, sich einen Papagei in die Wohnung zu stellen. Weil das laute Krächzen ihnen dann aber den Nerv raubt, werden sie oft schon nach kurzer Zeit wieder abgeschoben. Mit etwas Glück finden sie dann später ein besseres Zuhause, wobei sie helfen, das Schutzprojekt zu finanzieren.
Las Pumas wurde von einer Schweizerin, Lily Hagenauer, gegründet, die in den 1950er Jahren in Costa Rica immigrierte und die Station bis zu ihrem Tod leitete. Zum Glück für die Pumas und Langschwanzkatzen sowie Graufüchsen folgten andere ihrem Beispiel. So werden auch wir bei unserem Besuch von einem Schweizer angesprochen, der uns ein wenig über die Tiere erzählt.
Aber was macht meine Frau? Geht zu einem friedlich schlummernden Leoparden, um ihm einen Knochen zu zeigen, den er scheinbar vergessen hat. Dabei kommt sie dem Käfig so nahe, dass sich das Tier gestört fühlt und sie anfaucht. Grund genug für mich, sie ebenfalls anzumeckern.