Nach unserem völlig verwässerten Versuch im Rincon-Park die Cataratas Escondidas zu erwandern, fahren wir zurück in unsere Unterkunft. Im Casa Rural Aroma de Campo erstmal wieder trocken gelegt, spazieren wir durch den Garten und bis zur Straße vor. Das ist aber auch nicht das Wahre und wir entscheiden, einen Ausflug nach Liberia zu machen. Also auf zur Panamericana und bei der Ampelkreuzung nach links in den Ortskern hinein.
Am Parque Mario Cañas Ruiz finden wir sofort einen Parkplatz am Straßenrand. Vor uns steht ein zweiter Jeep. Dass dieser mit Gepäck gefüllt ist, gibt Annette Sicherheit: »Solange der vor uns steht, wird unserem Jeep ja wohl nichts passieren.« Damit generell niemand auf dumme Gedanken kommt, läuft hier außerdem ein Wachmann herum, der die Autos der Urlauber im Blick behält. Dafür geben wir doch gerne Trinkgeld!
Liberia ist die Hauptstadt der Provinz Guanacaste. Im Kanton der Stadt leben in etwa 68.000 Einwohner. Die Stadt besitzt den zweiten internationalen Flughafen von Costa Rica, der hauptsächlich von Großstädten der USA aus angeflogen wird. Aber auch die Flüge von Zürich landen hier, nachdem die erste Ladung Touristen in San José ausgestiegen ist. Man erwartet somit ein florierendes Städtchen anzutreffen.
Viel zu sehen gibt es in Liberia allerdings nicht. Die meisten Leute halten sich noch in dem Park auf. Sie ruhen sich in den schattigen Bereichen aus oder versorgen sich bei Copoz Ricos mit kühlen Getränken. Direkt beim Park steht die Kirche des Ortes, ein für die Karibik und Mittelamerika typischer Bau mit wenig Schmuck im Inneren. Läuft man die Hauptstraße zurück, kommt man außerdem zu einem winzigen Reiterbild des Don Camillo und damit hat man auch schon die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Liberias gesehen.
Immerhin haben mehrere Souvenirläden geöffnet, in denen es bunt bemalten Holzschmuck, Wandbilder, Ansichtskarten und andere typische Andenken gibt. Einzig Briefmarken bekommen wir keine und auch die angebliche Post finden wir nicht. Das ist aber auch nicht weiter schlimm, da man die Karten ja daheim einwerfen kann. Dann ist es auch wahrscheinlicher, dass sie beim Empfänger ankommen.