Die Insel Cayo Levantado wird gerne als die Bacardi-Insel der Dominikanischen Republik bezeichnet. Tatsächlich besticht die kleine Insel mit ihren weißen Stränden und türkisfarbenem Meer. Allein dadurch ist Levantado eines der beliebtesten Ausflugsziele ab der Halbinsel Samana. Vor Ort hast Du dann die Wahl zwischen einigen Strandrestaurants sowie auch kleinen Bars.
In Santa Bárbara heißt es für uns, das Gepäck auf ein Boot umzuladen und vom Busfahrer Abschied zu nehmen. Denn nach dem Ausflug zur Insel Cayo Levantado geht es nicht mehr zurück zur Halbinsel Samana, sondern auf die andere Seite der Bucht. Da auf Levantado angeblich mal die Werbung für eine bekannte Rum-Marke gedreht wurde, wird die Insel heute auch »Bacardi-Insel« genannt. Es ist ein Beiname, den sie sich mit einigen anderen Inseln teilt.
Auf der Insel selbst findet der Besucher auf seiner Suche nach dem »Bacardi-Feeling« herrlich weiße Sandstrände, an denen etliche Kokospalmen wachsen. Leider aber findet er, spätestens zur Mittagszeit, mehrere tausend andere Besucher, die auch das unvergleichlich ruhige »Bacardi-Feeling« suchen. Ein Besuch lohnt sich zwar auch heute noch. Diesen sollte man dann aber möglichst auf den frühen Vormittag und damit vor den großen Ansturm auf die vielen Strandrestaurant legen.
Schon bei unserer Ankunft auf Cayo Levantado fällt uns eine große Baustelle gleich rechts neben dem Bootsanleger auf. »Hier bauen die US-Amerikaner ein riesiges Hotel«, erzählt uns Hennie, bevor er das Projekt ein Verbrechen an die Natur nennt. Spätestens dann nämlich ist es endgültig aus mit der Idylle auf dem Eiland. Ganz abgesehen davon, dass die Baustelle auch schon bei unserem Besuch jedem Strandspaziergang ein jähes Ende setzt. Noch aber ist es ruhig und können wir den Aufenthalt genießen.
Schnorchel und Liegen sind hier kein Problem. Beides nämlich gibt es zu mieten und ist daher in ausreichender Menge vorhanden. Nun gut, das erste haben wir selber und das zweite brauchen wir ja nicht, solange wir im Wasser sind. Das übrigens ziemlich alleine, denn eine Süßwasserdusche gibt es nicht. Folglich verzichten die meisten unserer Reisegruppe trotz der Hitze aufs Schwimmen. Das Bad im Meer und das Beobachten großer Fischschwärme, die nahe an den Strand heranschwimmen, ist dafür um so schöner (-:
Schön und genauso praktisch ist auch, dass wir trotz des bevorstehenden Ansturms ein eigenes Restaurant bekommen, in welchem Hennie genauso auf unsere Sachen aufpasst. Zugleich achtet er darauf, dass wir etwas Anständiges zu essen bekommen. Das ist nämlich nicht überall der Fall. So rät uns Hennie ab, bei einem x-beliebigen Stand die hier angebotene Piña Colada zu trinken. Dafür empfiehlt er uns einen ganz bestimmten Stand, bei welchem er bislang noch keine Probleme hatte.
Die Piña Colada wird hier übrigens ohne Rum zubereitet. Der nämlich steht an den Bars immer griffbereit und kann von den Gästen nach eigenem gut Dünken hinzugegeben werden. Aber auch ohne Rum schmeckt die Piña Colada superlecker. Und weil wir uns nicht schon mittags betrinken wollen, verzichten wir auf diese Zutat. Etwas später spüren dann auch die anderen, was es wert ist, dem Rat des Reiseleiters zu folgen ...
Als letzten Höhepunkt erwartet uns eine Bootsfahrt durch den Nationalpark Los Haitises. Eine Fahrt durch ein nahezu menschenleeres Gebiet voller schroffer Inseln und Felsen. Allerdings auch nicht ganz ungefährlich. So erzählt unser Reiseleiter von einem Unfall, den er zwei Wochen vor unserer Tour mit einer Tagesreisegruppe hatte. Was war geschehen? »Das Boot ist einfach geradezu auf einen der Felsen gefahren«, berichtet Hennie.
»Ich habe noch gedacht, wann dreht der endlich an?« Stattdessen aber fuhr das Boot auf den Felsen auf, ging mit dem vorderen Teil steil nach oben, um die Touristen am Heck abzuladen. Weil im nächsten Moment alle Handys hinüber waren und die Felsen unbegehbar sind, mussten die Urlauber im Wasser ausharren. Das übrigens zum Teil mit Prellungen, Arm- und Beinbrüchen. Nach zwei Stunden entdeckte sie schließlich ein kleines Fischerboot in dem schwer einsehbaren Küstenlabyrinth.
Schade eigentlich. Also für die andere Gruppe. Denn beinahe jeder der Felsen wird von Adlern, Braunen Pelikanen, Albatrossen und auch Fregattvögeln als Nistplatz genutzt. In zum Teil großen Schwärmen kreisen sie über die kleinen Inseln und die Bucht von Samana, um sich immer wieder mal ins grün gefärbte Wasser zu stürzen und einen der vielen Fische zu erhaschen.
Schön auf der Fahrt ist aber auch der frische Wind, der einem um die Ohren weht, leider aber auch nicht so schnell merken lässt, wie einen die Sonne verbrutzelt. So hole ich mir zumindest binnen einer halben Stunde einen kräftigen Sonnenbrand, bevor es auf der anderen Seite der Bucht mit dem Bus zurück ins Hotel Riu Naiboa geht.