Zur Riu Anlage in Punta Cana gehören fünf Hotels, wobei eines - das Riu Palace Macao - während unseres Urlaubes an anderer Stelle neu aufgebaut wurde. Was mit dem alten Palace Macao geschieht, wird sich wohl schon 2006 zeigen.
Bei der Fahrt zu den Hotels passiert man eine Kontrollstation mit Schranke. Spaziergänger und (selbstorganisierende) Ausflügler sollten daher ihre Hotelkarte mitnehmen, wenn sie die weitläufige Anlage verlassen.
Die Hotels selbst werden allesamt all-inclusive geführt, wobei auch die Minibar dazugehört. Ausgenommen sind hiervon die Diskothek Bachata sowie das Casino - welches wir jedoch nicht besucht haben. Schön ist, dass in vier Hotels trotz all-inclusive kein Bändel getragen werden muss. Auch hier eine Ausnahme: die Gäste des Palace Macao, da hier keine Getränke an die Gäste der anderen Riu-Hotels ausgegeben werden und die Liegen am Pool und an einem separaten Strandabschnitt den Palace-Gästen vorbehalten sind.
Dadurch, dass vier der Hotels an den Strand grenzen, bietet sich dem Urlauber über die Riu-eigene Strandpromenade eine schöne Gelegenheit für einen kurzen Spaziergang.
Große Mühe geben sich die Gärtner, die sich um das viele Grün, die Palmen und Büsche (z.b. Hibiscushecken) rund um den Hotels kümmern. Da in der Region Trinkwasser rar ist, müssen die Rasenflächen und Beete allerdings mit Wasser aus dem benachbarten Sumpfgebiet gegossen werden. Das riecht dann leider zeitweise ein wenig unangenehm, hält sich aber noch im erträglichen Rahmen.
Kennzeichnend für den Strand ist ein Schiffswrack, was hier auf ein Riff aufgelaufen ist, seitdem vor sich hinrostet und Fischen wie Korallen einen neuen Lebensraum, Fotografen ein Motiv und Strandspaziergängern einen weit sichtbaren Anhaltspunkt bietet.
Zum Schiffswrack kann man sich mit dem Boot zum Tauchen (oder Schnorcheln?) fahren lassen, muss dann aber wissen, dass der Wellengang hier stärker als beim Riff innerhalb der gesicherten Schwimmzone ist und die scharfkantigen Steine des Riffs leicht zu Verletzungen führen können.
Schön anzusehen ist die Karibische Straße zwischen dem Riu Naiboa und Riu Taino auf der einen sowie dem Riu Palace Macao auf der anderen Seite. Sie beginnt am Parkplatz der Reisebusse und führt von dort meerwärts schnurstracks bis an den weitläufigen Sandstrand an der Punta Cana.
Leider aber ist der Euro in der karibischen Straße -
je nach angebotenem Produkt oder Leistung - nur etwa 30 bis 45 Cent wert und wird obendrein schlechter als der Dollar verrechnet. So kostet ein Papageien-Touristen-Bild an die zehn Dollar. Diese hohen Preise sind dadurch möglich, dass viele Urlauber die Riu Anlage selbst bei einem mehrwöchigen Urlaub nicht verlassen und einfach alles schlucken, was ihnen angeboten wird.
Gern besuchtes Ziel sind natürlich die kleinen Souvenirläden. Typische karibische Sachen haben wir hier zwar kaum gefunden, dafür aber jede Menge hässlichen Kitsch, den man daheim am besten gleich in die Tonne tritt. Die Ausnahme bilden ein Stand direkt beim Garteneingang des Hotels Riu Naiboas, wo es kunstvoll verzierte Bilderrahmen und Fotoalben sowie kleine Glockenspiele (zum Preis des großen Glockenspiels, welches wir im Wallfahrtsort Higüey gekauft hatten) gibt und ein Stand mit bemalten Holzpapageien. Diese kosten etwa 30 Euro das Stück. Außerdem sind in der Karibischen Straße ein Billardsalon, der Friseur, ein Fitnessstudio, eine Wellnessfarm, der Apotheker, ein CD-Geschäft, zwei Zeitungsläden mit Postkarten und das Tui-Info-Center untergebracht.
Einmal in der Woche wird in der Karibischen Straße Karneval gefeiert. Dazu wird die komplette Straße dekoriert, stellen die Bilderverkäufer aller Riuhotels ihre Gemälde haitianischer Kunst aus und werden mehrere Bühnen eingerichtet. Etwas schade fanden wir dabei, dass die drei Livebands alle gleichzeitig spielten,
bevor anschließend auf zwei Bühnen das (überall in der Welt gleich) Kinderanimationsprogramm läuft und die Bühnen auch sonst die gleichen Sachen nur wenige Minuten versetzt darbieten, anstatt dass die einzelnen Bereiche über den ganzen Abend bei einem Thema bleiben.
Neben den Tanzshows gibt es natürlich jede Menge Promillespiele, bei denen zum Beispiel Ringe über kleine Rumflaschen geworfen werden müssen. Schöner sind da die Künstler anzusehen, welche sich beim Erstellen ihres nächsten Werkes bereitwillig ablichten lassen. Auch schön sind die kleinen, mit Plamenblättern und Hibiscusblüten geschmückten Bars sowie ein Stand, an dem Kokosnüsse frisch aufgeschlagen und zum Trinken gereicht werden.
Insgesamt war die Veranstaltung für unseren Geschmack jedoch ein wenig laut. Überhaupt versuchte das Animationsteam an den beiden Karneval-Abenden zugleich ganz besonders wie auch vergebens, die fehlende Klasse durch Krach und wildes Herumgespringe auszugleichen. Dabei stellten sie sich außerdem ständig und sehr ausgedehnt gegenseitig vor, anstatt einfach eine flotte Show - wie wir sie auch schon in der Karibik erlebt haben - zu bieten.
»Höhepunkt« des Karnevals ist der Umzug, zu dem die Animateure versuchen, möglichst viele Urlauber hinter sich zu scharren, bevor dann alle erst die Straße herunterlaufen, um sich anschließend an die Hand zu nehmen und - im besten Fall - als kompletter Zug in die (nicht all-inclusive) eisgekühlte Diskothek Bachata verfrachten lassen.
In der Disco angekommen, versuchten die Animateure, alle Urlauber direkt auf die Tanzfläche zu lotsen, was in den meisten Fällen auch gelang. Was mich - als Zuschauer - allerdings ein wenig befremdete, dass die ersten fünf Lieder alle dasselbe nach den vorgegebenen Bewegungen der Animation tanzen sollten - fast eine halbe Stunde lang!!!
Da Annette beim ersten Mal aber eh noch ein wenig erkältet war, sind wir dann auch schon recht bald aufs Zimmer und anschließend gar nicht mehr in die ansonsten bis halb 12 Uhr nachts leere Disco gegangen. Am Morgen nach dem Karneval und auch die nächsten Tage noch lag übrigens ein gärender Geruch in der Straße ...
Ganz im kolonialen Stil errichtet, besitzt das Riu Palace Macao die größten und zugleich höchsten zusammenhängenden Gebäude. Bungalows gibt es hier keine, dafür aber einen Strandabschnitt, der nur den Palace-Gästen vorbehalten ist. Zwei Mitrundreisenden hatte das Reisebüro versprochen, dass dieses Hotel noch besser sei als die Anlage in Cancoon. Damit weckte das Büro leider Erwartungen, die nicht eingehalten werden können. Denn das Palace Macao ist doch schon einige Jahre alt und - so ein paar Gäste des Hotels - braucht daher dringend eine Renovierung.
Ein Umstand, den auch Riu erkannt hat. So war während unseres Urlaubs der Bereich nördlich des Riu Bambus mit einem Sichtschutz abgetrennt, während die Dominikaner dahinter fleißig am neuen Riu Palace Macao bauten.
Um auch der neuen Anlage einen schönen Strand zu bieten, ohne Gefahr zu laufen, hummermäßig zu verbrennen, haben die Gärtner mehrere hundert Palmen zwischen Meer und dem neuen Gebäude gepflanzt.
Zurück zum alten Palace: hier dürfen alle Riu-Urlauber spazieren gehen, aber, so die Reiseleitung vor Ort, »bitte nichts anfassen«. Naja, die Zielgruppe sind auf jeden Fall ältere Gäste, denn der Pool zum Beispiel dient mit seinen kleinen Springbrunnen mehr der Zierde als zum Schwimmen.
Schön anzusehen ist das Palace Macao am Abend, wenn die Treppenaufgänge an den Ecken der Gebäudeflügel erleuchtet sind und hinter der karibischen Straße eine wunderschöne Kulisse bilden. Außerdem sieht man aus der Ferne die kleinen Mängel nicht.
Das Riu Taino ist mit seiner Sterne-Bewertung, fünf in der Landeskategorie und vier in Deutschland, etwas besser als das Riu Naiboa. Bei gleichem Essensangebot und Einrichtungen, die auch Gäste aller anderen Riu-Urlauber nutzen können, ist es jedoch verhältnismäßig teuer. Wer einen Ausflug plant, der bereits früh am Morgen startet, findet hier bereits vor 6 Uhr ein reichhaltiges Frühstücksbüfett. Auch dieses kann von Gästen der anderen Hotels beansprucht werden.
Gewohnt wird im Riu Taino im Bungalowstil, wobei die hinterste Reihe der Bungalows an den Garten des Naiboas angrenzt und die Gebäude nahe der Karibischen Straße sowohl durch den Lärm beim Karneval als auch vom Müllgeruch eines Werkbereichs beeinträchtigt werden. Wer hier Urlaub macht, sollte also darauf achten, sein Zimmer möglichst auf der anderen Seite, fern der Karibischen Straße, zu bekommen.
Im großen Saal des Riu Taino findet mehrmals wöchentlich die Massenbegrüßungsshow statt. Zu der werden die Gäste aller Hotels gebracht, nachdem sie schon im eigenen Urlaubsdomizil eine halbe Stunde lang der Selbstbeweihräucherung ihrer leitenden Angestellten lauschten, um hin und wieder zu behaupten, sich »muy bien« zu fühlen. Nur »bien« gibt es nämlich im Riu nicht und wird damit als »schlecht« gewertet (ein Umstand, der Reklamationen Tür und Tor öffnet).
Die Show selbst ist vergleichbar mit einer Kaffeefahrt und sollte unbedingt dazu genutzt werden, sich während ihrer Dauer - das sind immerhin drei bis vier nahezu inhaltlose Stunden (!!!) - einen schönen Platz am Pool oder Strand zu sichern. Oder aber: sich persönlich im Info-Center der Karibischen Straße über die verschiedenen Ausflugsmöglichkeiten informieren zu lassen.
Nahe des Taino-Pools befindet sich, versteckt hinter blühenden Büschen, ein Whirlpool. Zum Glück versteckt, denn auch er kann von den Gästen jedes Riu-Hotels genutzt werden, bietet selbst aber nur Platz für etwa zehn Urlauber. Wer einen glücklichen Moment findet, kann hier dafür im beschatteten Rund herrlich entspannen. Ganz im Gegensatz zum vorderen Bereich des Pools, wo die Poolbar für einen zwar nicht allzu lauten, aber doch anhaltenden Geräuschpegel sorgt. Außerdem sollte man nicht - wie wir - seine Badelatschen vergessen, da es rund um den großen Pool kaum Schatten gibt und der dunkle Boden zum Mittag kochend heiß wird.
Das Hauptgebäude des Riu Taino Village (früher Riu Melao) ist wie das Riu Naiboa nachgelagert. Allerdings sind die Zimmer in kleinen Bungalows (naja zweistöckige) untergebracht, die sich entlang des Hauptweges bis zum Pool und damit bis fast an den Strand ziehen. Dabei sind die Gebäude so angeordnet, dass jeder seinen ganz eigenen Blickwinkel in der kleinen, verwinkelten Bungalow-Siedlung hat.
Das Riu Taino Village ist gleichzeitig das günstigste der Riu-Hotels von Punta Cana, wurde aber zumindest zeitweise nicht in Deutschland angeboten. Sehr beliebt ist das Hotel bei den Franzosen, die hier - Dank der offenen Bauweise der Anlage und der üppigen Gartenbepflanzung - eine wirklich schöne Zeit verbringen können.
Der Pool ist - soweit wir sehen konnten - kleiner als bei den anderen Hotels und besitzt weder Bar noch Schatten. Dafür aber sind es nur wenige Meter zum Riu Taino-Pool. Die Kinderanimation ist hier außerdem die beste, da sich die Eltern für die Zeit nicht um ihre Kinder kümmern müssen (in anderen Hotels müssen die Eltern dabei sein). Allerdings geht dies, zumindest zeitweise, zu lasten der Gäste vom Naiboa. Nachmittags nämlich sammelt das Animationsteam alle Kinder ein, um im Naiboa-Pool baden zu gehen. Das jedoch ist immer noch besser, als die Kinder Krebse ausbuddeln und quälen zu lassen - was wir leider auch beobachten mussten.
Soweit wir mitbekommen haben, ist das Riu Bambu das lauteste der Riu-Hotels. Bei der von Musik begleiteten Animation heißt es hier ganz besonders: Mitmachen. So haben wir bei der Bambu-Wassergymnastik mehr Urlauber als sonstwo im Wasser hüpfen sehen. Außer der Poolbar gibt es, wenige Schritte entfernt und über eine Treppe mit dem Wasserbecken verbunden, eine zweite Bar. Diese haben wir vor allem bei unseren Spaziergängen gerne als Zwischenstopp genutzt. Das schöne an dieser Bar ist nämlich, dass sie nach allen Seiten offen und die Luft hier somit frischer als in den Bars der Strandrestaurants ist.
Durch die Lage direkt am Strand ist der Weg vom Hotel bzw. den Bungalows zum Meer recht kurz. Dafür aber ist der Weg zur Karibischen Straße, und damit zum Infocenter, dem Fitnessraum und den Geschäften, ein gutes Stück länger als von den anderen Anlagen.
Als bisher einziges Riu-Hotel an der Punta Cana findet die Abendanimation ebenfalls draußen an der frischen Luft statt.
Auch diese ist in erster Linie sehr laut, beginnt mit der Minidisco und geht dann über in die Selbstvorstellung, verschiedene Tanzshows und Spielchen. Außerdem spielt hier gelegentlich eine Liveband, zu deren Musik teilweise sogar Merengue und Salsa getanzt wird. Schön!