Vom Striezelmarkt bzw. Altmarkt ist es nur ein Katzensprung bis zur Dresdner Kreuzkirche. Beim Luftangriff vom 13. Februar 1945 brannte sie völlig aus. Einzig das Altarbild blieb, wenn auch rußgeschwärzt, von den Flammen verschont. Im Gegensatz zur Dresdner Frauenkirche begann der Wiederaufbau jedoch schon fünf Jahre nach dem Krieg.
Leider verzichtete man allerdings darauf, die Jugendstilausstattung zu ersetzen, sondern versah die Wände mit Rauputz. Nachdem der Innenraum der Kreuzkirche zwischen 2000 und 2004 restauriert und dabei zugleich aufgehellt wurde, übt die Kirche eine seltsame Ausstrahlung auf uns aus. Bei unserem Besuch haben wir das Gefühl, als wenn hier einiges angefangen, aber nicht beendet wurde.
Sei es drum. Dafür hat die Kreuzkirche eine hohe Bedeutung für die evangelisch getauften Christen von Sachsen. Denn im Jahr 1539 wurde hier die Reformation erfolgreich eingeführt. Ein zweites Mal stand die Kreuzkirche 1989 im Zeichen des Umbruchs. Durch ihre günstige Lage in der Altstadt wurde sie das Zentrum der friedlichen Revolution in Dresden.
Die Dresdner Hofkirche, heute: Kathedrale St. Trinitatis, zählt zu den wirkungsvollsten Gebäuden, die sich dem Betrachter vom nahen Altstädter Ufer zeigen. Von der Seite hingegen wirkt der Bau etwas aufgesetzt, da der obere Teil deutlich kleiner ist als der untere Hauptbau. Dass auch sie im barocken Stil errichtet wurde,
ist kein Zufall. Denn während einen Steinwurf weiter noch immer an der Dresdner Frauenkirche gebaut wurde, gab Kurfürst Friedrich August II. von Sachsen den Bau der Kathedrale 1739 in Auftrag. Damit versteht sich die Hofkirche wohl als katholisches Pendant zur Frauenkirche.
Während draußen 78 Skulpturen von Lorenzo Mattielle die Balustrade schmücken, beeindruckt im Innern das größte deutsche Altarbild mit der Himmelfahrt Christi von Anton Raphael Mengs den Besucher. Von 1752 bis 1761 hat der Künstler an dem zehn Meter hohen und viereinhalb Meter breiten Gemälde gearbeitet.
Welch hohe Bedeutung die Hofkirche besaß, zeigt die Wettiner Gruft, in der neben den Königen von Sachsen (unter ihnen auch der Bauherr, der als August III. König von Polen wurde) zahlreiche weitere Mitglieder des sächsischen Herrscherhauses ruhen. Etwas makaber ist vielleicht, dass ein paar bereits einige Jahre vor Baubeginn der Hofkirche gestorben sind.