Ja, die Fußgängerzone von Dresden. Auf der einen Seite mittlerweile mit großen Einkaufsläden bzw. der riesigen Centrum-Galerie Dresden zugebaut, führt der Bereich Richtung Hauptbahnhof ein tristes Dasein. Gewaltig war der Plan für den Wiener Platz. Immer tiefer wurde er zwischen dem Bahnhof und der Prager Straße ausgebaggert, Straßenbahnen umgeleitet, Röhren inklusive Anschluss zur Tiefgarage für den Verkehr gebaut.
Da die bestehenden Geschäfte die vorhandene, geringe Kaufkraft aber bereits vollends erschöpfen, scheiterte das Projekt. Doch was heißt hier scheitern? Allein die Unterhaltung und Sicherung des Lochs verschlingt immer noch Millionen. So sind auf dem Wiener Platz zumindest ein paar Arbeitsplätze entstanden, auch wenn diese Arbeit sonst zu nichts nützt und die ganze Angelegenheit den Bürgern ein Gräuel ist.
Sei es drum. Der Wiener Platz wird zwar nie das werden, was man sich nach der Wende einfallen lassen hat, die Prager Straße dahinter ist aber auch alles andere als eine attraktive Flaniermeile. Schmucklos reihen sich drei Ibis Hotels auf der einen Seite aneinander, während auf der anderen Seite zum großen Teil leerstehende Plattenbauten die Sicht versperren. Und dennoch ist die Prager Straße für viele Reisende der Zugang zu den Weihnachtsmärkten auf dem Altmarkt, Neumarkt und im Stallhof. Als Konsequenz hat sich hier ein weiterer Weihnachtsmarkt etabliert.
Ob es sich lohnt, hier längere Zeit zu verweilen, können wir allerdings nicht sagen. Wer sich durch das Fastfoodangebot verschiedener Länder probieren will, mag auf seine Kosten kommen. Für uns aber ist der Markt zu gewöhnlich und schmucklos, sodass wir hier keinerlei Adventsstimmung oder besonderes Flair verspüren. Da schlendern wir lieber einmal ein weiteres Mal über den Striezelmarkt zum Biedermeierweihnachtsmarkt, bevor es nach vier Tagen in Dresden auch schon wieder Abschied nehmen heißt.