Wer zur Adventszeit in Dresden war und nicht über den Striezelmarkt gelaufen ist, der war nicht wirklich in Dresden. Einst als eintägiger Fleischmarkt im Jahr 1434 ins Leben gerufen, hat sich der Striezelmarkt im Laufe der Jahrhunderte zu einem der schönsten Weihnachtsmärkte Deutschlands gemausert. Da er zugleich einer der ältesten Weihnachtsmärkte ist, zieht er Jahr für Jahr unzählige Besucher aus der Umgebung,
aus ganz Deutschland, aus vielen europäischen Ländern und sogar von anderen Kontinenten an. Wie sie wollen auch wir das Flair des Striezelmarktes erleben, über den weltweit größten Schwibbogen spazieren, die größte handgeschnitzte Weihnachtspyramide bewundern und uns natürlich an den leckeren Spezialitäten laben.
Dabei gilt auch hier: wer früh aufsteht, belohnt der Platz. Denn sobald der Nachmittag in den Abend übergeht, füllt sich der Altmarkt zusehends. Als Konsequenz kommen wir bei unserem nächtlichen Besuch nur langsam vorwärts und brauchen einige Zeit, bis wir vom Schwibbogen auf das Treiben unter uns herabschauen können.
Selbst von einem Nieselregen lässt sich hier niemand beeindrucken. Nein, hier wird selbst bei schlechtem Wetter geschoben und gedrängelt. Wie auch vor dem historischen Riesenrad, vor dem wir eine Schlange Menschen sehen, ohne den letzten in der Reihe entdecken zu können. Ob sich das lohnt?
Weil sich die Leute vor den (Fress-) Ständen ebenfalls kaum vom schlechten Wetter beeindrucken lassen, beschließen wir, auf die anvisierte Bratwurst zu verzichten. Die richtige Entscheidung, wie sich am nächsten Morgen zeigt. Denn abgesehen davon, dass wir uns dann, kurz nach Öffnung der Buden,
in Ruhe umschauen können, ohne anstehen zu müssen oder weitergeschoben zu werden, hat sich das Wetter wieder deutlich gebessert. Sonne sehen wir zwar keine, aber trocken reicht ja schon für einen schönen, winterlichen Marktbummel.