Spanien zählt seit jeher zu den beliebtesten Reisezielen der Deutschen. Ein Grund ist sicher die gute Erreichbarkeit. So sind wir selbst bereits im Kindesalter mit den Eltern per Bus oder Auto zum Urlaub an die Costa Brava gefahren. Zum Ende der Schulzeit stand eine Studienfahrt nach Barcelona an. Lars' Klasse sammelte neben den kulturellen Eindrücken leider auch erste Erfahrungen mit Besitzwechslern. Uns selbst hatte es später erst beinahe in Madrid, dann auf Teneriffa voll erwischt. Zum Glück stehen diesen wenigen unschönen Momenten unzählige schöne Erlebnissen gegenüber. Auch ist uns immer wieder die herzliche Gastlichkeit der Spanier aufgefallen, die uns in so manch einem Restorante willkommen geheißen und verwöhnt haben. Zusammen mit den herrlichen Landschaften und prächtigen Städten wird Spanien damit auch in Zukunft eines unserer liebsten Ziele bleiben.
Die Kanareninsel La Palma ist auch als La Isla Bonita, die hübsche Insel bekannt. Ein zweiter Beiname ist Isla Verde, also grüne Insel. Beides trifft zu. Denn mit einer Größe von nur gut 700 Quadratkilometer bietet uns La Palma eine Fülle unterschiedlichster Eindrücke. Von der Küstenlinie trennt uns nur eine kurze Strecke von der alpinen Region rund um die Caldera Taburiente. In und rund um den gewaltigen Krater wechseln sich nahezu ebenerdige Wanderwege mit alpinen Pfaden ab. Nördlich davon schließen sich dichte Wälder an und finden wir mit der Caldera de Agua eine schattige Runde. Den Kontrast dazu bietet die bis heute vulkanisch geprägte Südküste. Hier haben wir selbst eine Tour in der Cumbre Vieja bzw. beim Vulkan de San Antonio unternommen.
Rund 300 Vulkankegel verleihen der Kanareninsel Lanzarote den Beinamen die Feuerinsel. Dabei galt die Insel lange Zeit als die Kornkammer der Kanaren. Dies änderte sich mit dem am 1. September 1730, als eine mehrere Jahre andauernde Eruptionsphase die kostbaren Ackerböden bedeckte. Allein diese Ausbruchsserie hatte 32 neue Vulkankegel geschaffen, die das Landschaftsbild bis heute prägen. Viele Besucher zieht es natürlich in den Nationalpark mit den noch immer heißen Steinen sowie zur Lagune der Jameos del Agua. Wer etwas mehr Ruhe sucht, empfehlen wir indes die Touren auf die Caldera Blanca, um die Caldera Colorada oder auf über den Höhenweg von Guinate. Zudem lohnt sich ein Ausflug zur kleinen Nachbarinsel La Graciosa.
Teneriffa ist die größte Insel der Kanaren. Zugleich findet sich auf der Insel der Glückseligen mit dem Teide der höchste Berg Spaniens. Am Teide tritt auch der vulkanische Ursprungs der Insel am deutlichsten zutage. Zuletzt kam es hier im Jahr 1909 zu einem Ausbruch am Chinyero, bei dem sich ein Schlackenkegel bildete. Neben einigen Aussichtspunkten zum oft wolkenverhangenen Gipfel lohnt sich eine kurze Wanderung zu den Teide-Eiern. Dies sind Vulkanbomben, die mit unvorstellbarer Kraft aus dem Schlot geschleudert wurden und im Bereich des Montaña Blanca liegen geblieben sind. Beliebt sind auch die landschaftlich reizvollen Schluchten. Hier braucht es allerdings auch etwas Glück. So ist der Barranco del Infierno aus Sicherheitsgründen oft gesperrt. Sicherer ist hier der Abstieg durch die Masca-Schlucht, die ebenfalls zu den Höhepunkten auf Teneriffa gilt.
Mallorca ist die unbestritten beliebteste Urlaubsinsel der Deutschen. Zwischen den Schilderungen über ausgelassene Partyabende mischen sich auch immer Berichte über die herrliche Landschaft der größten Baleareninsel. Tatsächlich bietet die Tramuntana reichlich Gelegenheit, dem Trubel in den Küstenorten zu entfliehen. So haben wir selbst eine herrliche, wenn auch konditionell fordernde Runde um den Puig Roig erlebt. Ebenso bildet der Puig de Teix ein tolles Wanderziel, was sich außerdem gut mit einem Ausflug nach Valldemossa verbinden lässt. Ein einmaliges Erlebnis ist aber auch die Fahrt im Heißluftballon über die zentrale Ebene.
Der Jakobsweg nach Santiago de Compostela ist Europas bekanntester Pilgerweg. Den Startpunkt kann sich jeder selbst aussuchen, denn los geht es vor der eigenen Haustür. Ganz solange wollten wir jedoch nicht unterwegs sein, weshalb wir zunächst nach Galicien geflogen sind. Nach zwei Nächten in Lugo sind wir dann die letzten 100 Kilometer zunächst auf dem Camino Primitivo bis nach Melide gepilgert. Ab dort führt dann der öfter begangene Camino Frances bis zur Kathedrale in Santiago.
Trotz seiner Lage mitten im Land genießt Madrid den Ruf als die vielleicht beste Hafenstadt Spaniens. Grund dafür ist, dass Spanier im Schnitt etwa dreimal so viel Fisch essen wie Deutsche. Und dieser wird täglich mit etlichen Kühllastern und sogar als Luftfracht von der Küste in die Auktionshallen der Hauptstadt geschafft. Überhaupt sollte bei einer Städtereise nach Madrid ein Marktbesuch inbegriffen sein. So hat sich der Mercado de San Miguel nach seiner Restaurierung in einen Tempel der Tapas und Weinverkostungen verwandelt. Daneben laden im Zentrum einige Plätze sowie auch der weitläufige Retiro-Park zum Spazieren ein.
Barcelona, die Hauptstadt Kataloniens, ist bereits durch ihre Lage am Meer ein beliebtes Ziel für Touristen. In der Stadt bilden die Sagrada Famila und die Rambla - die Flaniermeile der Katalanen - wichtige Anziehungspunkte. Mit den verwinkelten Gassen im Barri Gotic, dem Font Mágica am Spanischen Platz und dem Castell de Montjuic finden wir allerdings einige weitere Sehenswürdigkeiten nahe dem Zentrum. Wer sich wie wir auf die Spuren des berühmten Architekten Gaudi begibt, sollte sich außerdem den Passeig de Grácia und den verspielten Park Güell oberhalb der Stadt merken.