Kaum hatten wir uns ein wenig im Novotel erholt, waren auch schon die ersten Ausflüge gebucht. Der erste brachte uns zu einem Elefantencamp und an den River Kwai, wo eine Zugfahrt über die »Todesstrecke« auf uns wartete. Bereits bei der Abfahrt fragt unser Reiseleiter, ob wir einen garantierten Sitzplatz bekommen möchten. Dieser koste zwar einen Zuschlag, aber dafür werden in dem Wagen auch nicht mehr Leute eingelassen, als es Plätze gibt.
Natürlich wollen wir das. Leider aber steht nach ein paar Telefonaten fest: »leider sind am Vormittag schon alle Sitzplätze vergeben«. Um uns den in Aussicht gestellten Komfort dennoch zu gewähren, verlegt er unsere Bahnfahrt auf den Nachmittag. Dafür fahren wir zu allererst ins Elefantencamp Taweechai bei Kanchanaburi zum Elefantenreiten und zur Floßfahrt auf dem River Kwai.
Leider bleibt auch das Elefantencamp vom thailändischen Wasserfest nicht verschont. So schmücken die Elefanten mehrere Handabdrücke der Glück bringenden Schlämmkreide. Und auch die meisten unserer Ausflugsgruppe lassen sich mit dem Zeug einschmieren. Vielleicht sind wir ein wenig zimperlich, aber Sonnenmilch, Hitze und dann auch Schlämmkreide im Gesicht? Das muss nun wirklich nicht sein.
Auch wenn es vielleicht tatsächlich Glück bringt. Denn ausgerechnet wir bekommen einen Mahoud, der von den Feierlichkeiten noch ganz »high« ist und außerdem irgendwann in der Nacht eine Wette verloren haben muss. Anders zumindest lassen sich für uns seine rosa Plastikperücke und gelber Plastikfadenrock nicht erklären. Ganz zu schweigen von seinem Gesang...
Leider haben wir Hochwasser, sodass unser Elefantenritt nicht - wie sonst üblich - durch den Fluss gehen kann. Aber gut, Hauptsache erstmal oben auf dem Zweiersitz sicheren Halt finden und dann versuchen, bei der wackligen Tour das ein oder andere Bild aufzunehmen.
Was sich als gar nicht so einfach herausstellt. Denn nicht genug, dass der Elefant schon an sich hin und her schwankt, läuft er auch noch einen steilen Pfad hinab, der das gesamte Tier in eine (für »Gepäck«) bedrohliche Schieflage bringt.
Stand in der Ausflugsbeschreibung noch, dass der Ritt eine knappe Stunde dauert, erzählte unser Ausflugsleiter etwas von einer Dreiviertelstunde. Nun, da waren wir mal gespannt. Und später recht enttäuscht, als wir nach nur zwanzig Minuten wieder am Camp ankommen und absteigen sollen. »So nicht«, denke ich mir und erkläre dem Mahoud, was uns laut Ausflugsbeschreibung versprochen wurde.
Vielleicht war er es nicht gewohnt, dass einfach Urlauber gegen die zu kurze Tour anmeckern. Jedenfalls aber hält er Rücksprache. Und nach etwa einer Minute geht es in die zweite Runde, sodass wir doch immerhin auf eine gute halbe Stunde Elefantenritt kommen - wenn schon nicht mit Abstecher in den Kwai.
Im Anschluss an den Ritt sehen wir uns die Elefanten-Show an. Bei dieser präsentieren uns die Dickhäuter mal ihre Vorderseite, mal - bei der »Popoparade« - ihren gewaltigen Hintern. Unklar ist mir allerdings, ob man den Tieren wirklich zumuten muss, auf zwei Vorder- oder Hinterbeinen zu laufen. Bei dem tonnenschweren Gewicht, welches dann auf nur einem Fuß lastet, denke ich doch eher nicht.
Für etwas Verwirrung sorgt außerdem der Bananen- und Kohlrabi-Shop am Rande des Schauplatzes. Dachten wir nämlich zuerst, dass wir den Elefanten eine Freude tun, wenn wir ihnen Bananen reichen, haben sie diese fallen gelassen. Dafür sammeln sie 20-Bath-Scheine ein, mit denen sie selber einkaufen gehen. Und zwar Kohlrabi, den sie dem Spender bringen, damit er das Gemüse aus der Tüte nimmt und ihnen reicht. Na ja.