Sowohl für den Hin- als auch den Rückflug hat sich unser Reiseveranstalter für die südostasiatische Linie Royal Brunei entschieden. Eigentlich eine renommierte Fluggesellschaft mit modernen Maschinen. Auch sind die Flugbegleiterin mit ihrer einheitlichen Kleidung hübsch anzusehen. Und nicht zuletzt das Essen an Bord war lecker. Doch wenn ich die Wahl hätte, Fluglinie Royal Brunei könnte sehr leicht den Kürzeren ziehen.
Denn so schön und praktisch zum Beispiel die Bildschirme in der Lehne des Vordersitzes sein können. Die vielen Musik- und Filmpro- gramme, CDs und Spielesammlungen nützen doch nur wenig, wenn das Bedienteil nicht funktioniert. Auf das Problem aufmerksam gemacht, versuchte ein Steward, den Joystick zu reparieren, indem er die ganze Einheit neu gestartet hat. Als dies nicht klappte, versuchte er es ein zweites Mal und versprach es noch ein drittes Mal - zu dem es jedoch nicht kam.
Nun gut, ein kaputter Joystick kann passieren. Doch einen Platz über den Gang weiter, funktionierte das Gerät auf dem Hinflug ebenfalls nicht. Später ist dann auch Annettes Platz ausgefallen. Wie dann übrigens auch beim Rückflug. So war es uns zwar möglich, den Anfang eines Filmes anzuschauen. Bis zum Schluss kamen wir jedoch nie. Das sind dann schon fünf kaputte Stationen allein in nächster Nähe. Zudem ist beim Rückflug das Band mit dem obligatorischen Reisegebet abgestürzt und hatten die WC-Leuchten eine Fehlfunktion.
Allesamt Dinge, die für einen sicheren Flug nicht entscheidend sind. Andererseits aber ist dies genau der Bereich, den ich als Passagier überschauen kann. Und wenn dort so ziemlich alles Elektrische kaputt ist, graut es mir davor, wie es wohl in den Bereichen aussieht, die mir als Passagier verborgen bleiben.
Das Argument der vielen Leute, die an den Bildschirmen herumfingern, liegt natürlich nahe. Aber so geht es auch Bank-, Fahrkarten- und Informationsautomaten, die ja dann doch in der Regel funktionieren.
Wichtig bei langen Flügen ist natürlich, viel zu trinken. Leider hat sich dieses (wie bei vielen anderen Fluggesellschaften auch) noch nicht bis Brunei herumgesprochen. Überhaupt etwas Flüssiges zu bekommen, hat sich nämlich leider als schwierig herausgestellt. Als die Stewardess dann doch mal ihren Wagen durchrollte und ich ihr sagte (und zeigte), dass ich zwei Apfelschorle für Annette und mich möchte, gab sie uns nur eine, um sich dann gleich zur anderen Seite zu wenden. Als ich sie antippte, quittierte sie dies mit einem bösen Blick. Mir unverständlich, nachdem sie ständig bei mir angeeckt hat. Ganz zu schweigen davon, dass sie mir einmal zur Hälfte auf der Schulter saß.
So also haben wir uns die meiste zurückgelehnt und konnten sowohl beim Hin- wie auch beim Rückfug ein paar Stunden schlafen. Und für die übrige Zeit tat es dann auch meine Reiselektüre - ein gutes Buch, ganz ohne Fernbedienung und Menusteuerung (-: