Berühmte Bergkulisse beim Moraine Lake

im Valley of the Ten Peaks

Der Moraine Lake zählt durch seine Lage im Valley of the Ten Peaks und guten Erreichbarkeit zu den schönsten und beliebtesten Seen im Nationalpark von Banff. Die steil aufragenden Berge der Wenkchemna Range südlich und östlich des Sees kennen die meisten schon, bevor sie den Moränensee erreichen. Denn diese traumhafte Bergkulisse wird oft genutzt, um Reisende aus aller Welt in den Nationalpark zu locken. 1969 wurde das Motiv zudem für die kanadische 20-Dollar-Banknote genutzt. Dementsprechend sind die Parkplätze entlang und oberhalb der Zufahrtsstraße selbst an verregneten, kalten Tagen gut belegt. Als Folge müssen wir nach unserer Ankunft ein gutes Stück weit laufen, um bis an den See zu kommen. Um möglichst vielen Besuchern den Aufenthalt zu ermöglichen, ist die Moraine Lake Road für Wohnmobile gesperrt. Umso erstaunter sind wir, als wir einen großen Gütercontainer der Eisenbahn am Seeufer entdecken. Bis zum Bahnhof in Lake Louise sind es immerhin elf Kilometer.

Videos Ausflüge und Wanderungen in Kanada

Eindrücke von den Ausflügen und Wanderungen während unserer Rundreise durch Kanada.

Wo ist die traumhafte Sicht auf die berühmte Bergkulisse?

Die traumhafte Sicht über den See zu der berühmten Bergkulisse bleibt uns selbst leider verwehrt. Zwar sind die Gipfel trotz der Wolken zu sehen. Doch ist die Luft zu diesig und der Himmel hinter den Bergen zu eintönig weiß, als dass »Werbeprospektaufnahmen« möglich wären. Stattdessen zieht ein zutraulicher Rabe unsere Aufmerksamkeit auf sich. Touristen kennt er als verlässliche Futterlieferanten. Er hat Pech. Ein eisiger Regenschauer und die kalte, feuchte Luft treiben uns bald in den Souvenirladen der Moraine Lake Lodge. Das Sortiment lässt keinen Zweifel: hier oben, auf knapp 1900 Meter über dem Meer, werden etliche Besucher von der Kälte überrascht. Wer dicke Pullis, warme Jacken oder Mützen sucht, sieht sich einer reichen Auswahl gegenüber.

Dicke Handschuhe braucht es am »Moraine Lakeshore Trail«

Ausgerüstet mit neuen, dicken Kanada-Handschuhen (und einen Kasten lecker Schokolade) nutzen wir schließlich eine Regenpause für einen Spaziergang ans obere Ende des Sees. Der »Moraine Lakeshore Trail« beginnt auf der rechten Seite des Sees und führt uns bald zu einer Kanustation. Den Gästen der Moraine Lake Lodge steht diese zur freien Verfügung. Allein der Bedarf fehlt an solch tristen Tagen. Im Bereich der Kanus befindet sich außerdem die Larch Valley Junction. Wer dort rechts abbiegt, kommt über den Larch Valley Trail zum Sentinel Pass. Wer sich alternativ bei der nächsten Weggabelung links hält, gelangt über den Eiffel Lake Trail auf den 2830 Meter hohen Wastach Mountain. Weil sich all diese Ziele in einem Bärengebiet befinden, darf man die Trails jedoch nur als Gruppe beziehungsweise mit wenigstens vier Personen nutzen.

Auf dem Seeuferweg

Für den Seeuferweg sind keine solchen Vorsichtsmaßnahmen nötig. Somit können wir unsere Mini-Wanderung über einen Zufluss in den See und weiter durch den Wald bis ans südöstliche Ende fortsetzen. Auf dem Weg dorthin geben immer wieder Lücken den Blick auf das eisig-blaue, am Rand ins Grün übergehende Wasser frei. Schließlich geht der Uferweg in einen Pfad über, der sich auf einer Geröllhalde im Bereich des oberen Zuflusses verliert. Dort angekommen setzt der Regen wieder ein. Es ist Zeit für uns, umzukehren.

Pfeifhasen am Rockpile

Wieder zurück bei der Lodge gönnen wir uns einen Abstecher auf den Rockpile. An sich ist es bloß ein Haufen Felsblöcke, die von den Gletschern zu einem lockeren Hügel zusammengeschoben wurden. Daneben ist der Rockpile aber auch die Stelle, von der sich uns das berühmte Panorama über den Moraine Lake und den Wenkchemna Range eröffnet. Bei trübem Wetter sind es hingegen die possierlichen Pfeifhasen, die das Interesse der Besucher auf sich ziehen. Zum Ende eines leider verregneten Ausflugs bescheren sie uns dann doch ein paar schöne Eindrücke im Nationalpark.

Die Moraine Lake Lodge

Die Moraine Lake Lodge gehört zu den Luxusunterkünften im Banff Nationalpark. Entstanden ist die Lodge Ende der 2000er Jahre. Schon damals war es das erklärte Ziel der Betreiber, eine Oase der Ruhe zu bieten. Die Gäste sollten hier fern von Telefon und Fernsehen zur Ruhe kommen und einfach entspannte Tage jenseits alles geschäftigen Treibens finden. Inzwischen hat die Wirklichkeit die Lodge ein Stück weit eingeholt. Fernseher fehlen zwar nach wie vor. Die Nutzung von Wi-Fi ist aber inzwischen möglich, wenn auch begrenzt. Damit liegt es jeden einzelnen, inwieweit er seinem Alltag entfliehen kann. Das allerdings sollte nicht allzu schwierig sein. So bieten alle Zimmer einen Blick auf den See. Ohnehin wäre es schade, seine Zeit hier mit irgendwelchen Sozial-Media-Kram zu vertrödeln. So haben die Zimmer mit Preisen ab um die 1000 kanadische Dollar pro Nacht doch stolze Preise. Mit etwas Glück steht die Lodge aber auch Tagesgästen offen. So sind bei Verfügbarkeit Reservierungen Restaurant Walter Wilcox sowie im Schneeschuh-Café möglich.

Anfahrt, Anforderungen und GPS-Daten zur Wanderung

Von Trans-Canada-Highway (1) im Ort Lake Louise zum Lake Louise abbiegen und anschließend der Beschilderung zum Lake Moraine folgen. Die Straße ist für Camper gesperrt und von September bis Mai geschlossen.

AusgangspunktInfocenter am Lake Moraine (1890 m)
KoordinatenN 51.3293, W 116.1816 (Parkplatz an der Moraine Lake Road)
Gehzeit1 bis 1.15 Stunden
Distanz3,4 km
An-/Abstiegeca. 100 HM
AnforderungenT1, der Uferweg ist bis zum oberen Ende des Moraine Lake bestens ausgebaut.
EinkehrInfocenter bei der Moraine Lake Lodge
BeschilderungAb dem Infocenter dem Moraine Lakeshore Trail bis zum oberen Ende des Sees folgen.
GPS-DatenWanderung Lake Moraine gpx
KML-DatenWanderung Lake Moraine kml

Wanderkarte Lake Moraine im Banff Nationalpark

Höhenprofil

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