Bereits wieder auf der Rückfahrt zum Pacific Rim Highway machen wir einen Abstecher zur Florencia Bay. Damit stellen wir sicher, dass sich der Nebel nicht einzig auf die Bucht beim South Beach beschränkt, sondern von Süden her einen bereits weiten Küstenabschnitt einnimmt. Wie schnell das Wetter entlang der Küste umschlägt, sehen wir aber erst später. Und zwar als wir ein gutes Stück weiter nördlich über den Combers Beach Trail an den Combers Beach, den Strand der Kämmerer, laufen.
Eindrücke von den Ausflügen und Wanderungen während unserer Rundfahrt über Vancouver Island.
Der nur 500 Meter lange Weg führt abermals durch den gemäßigten Regenwald. Da die Bäume hier sehr dicht beieinander stehen, fällt kaum Sonnenlicht auf den Waldboden. Dementsprechend wachsen hier nur wenige krautige Pflanzen und gibt es nicht allzu viel zu sehen. Trotzdem sollte man sich möglichst umsichtig verhalten. So warnt uns ein Schild, dass der Combers Beach Trail auch von Schwarzbären, Pumas und Wölfen genutzt wird. So toll wir diese Tiere finden, begegnen möchten wir ihnen in diesem Dickicht nicht.
Außerdem werden wir dazu angehalten, geeignetes Schuhwerk zu tragen. So können der unebene Weg leicht matschig und die aus Holz errichteten Stege bei Nässe glitschig sein. Vorausgesetzt natürlich, dass es einen solchen Holzsteg gibt. Denn durch die langen Winter und den häufigen Regen und Schneefall müssen die Stege ständig ausgebessert werden. Es ist eine Sisyphusarbeit. Aber was tut der Mensch nicht alles, damit Puma und Konsorten einen bequemen Weg an den Strand finden? Denn auch sie laufen nur ungern durch den Matsch.
Der Zugang zum Combers Beach erfolgt durch den Krummholz Tunnel. Für den Namen haben die Kanadier die deutsche Bezeichnung für Bäume gewählt, die durch vom Wind getragenen Salz und Sand oder auch durch Schnee gezeichnet sind und nur verkümmert wachsen. Der Krummholz Tunnel endet direkt am sandigen Strand. Alternativ dazu ist der Zugang über den Spruce Fringe Trail möglich. Dieser Weg führt durch einen Sitka-Fichtenwald und ist ebenfalls über einen Krummholztunnel mit dem Strand verbunden.
Wie beim Long Beach und South Beach hat das Meer auch am Combers Beach große Mengen an Treibholz angeschwemmt. An einigen Stellen, wo besonders dicke Stämme dicht beieinander liegen, wurde dieses zu primitiven Hütten aufgeschichtet. Ansonsten ist dieser Strandabschnitt dafür bekannt, dass man hier schön spazieren gehen kann. Angesichts des dichten Nebels verzichten wir jedoch und kehren stattdessen zur Middle Beach Lodge zurück. Für unseren Ausflug in den Nationalpark ist es dennoch ein schöner Abschluss.