Im Allgemeinen weist das Klima in Kanada große Unterschiede auf. Gerne denken wir bei Kanada an eisige Winter mit reichlich Schnee und Eis. Wer dies liebt, empfehlen wir die nördlichen, polar geprägten Regionen. Entlang der Pazifikküste von British Columbia und im Westen der Rocky Mountains ist das Klima hingegen vergleichsweise mild. So herrschen in Vancouver Stadt meist wärmere Temperaturen als in vielen Städten Mitteleuropas. Zum Wandern sind damit der Sommer und Spätsommer bestens geeignet.
Für Touren entlang der Küste oder auf dem Wasser sind windfeste Jacken obligatorisch und auch Handschuhe und Mütze oft von Vorteil. Neben den gemäßigten Temperaturen bringt die vom Pazifik einströmende Luft jedoch auch sehr viel Feuchtigkeit mit. Dadurch ist das ganze Jahr über mit Regen beziehungsweise Schneefall zu rechnen. Die meisten Niederschläge fallen jedoch während der Wintermonate. Für Skifahrer bedeutet dies, dass die Rocky Mountains mit dem Olympiaort Whistler sehr schneesicher sind.
Während der Sommermonate muss man immer mit einem raschen Wetterumschwung rechnen. So hat es uns Ende August eiskalt am Bow Summit sowie auch am Lake Morraine erwischt. Grund hierfür ist die Nordsüdausrichtung der Rocky Mountains, entlang der Stürme kältere Luftmassen in den Süden des Landes befördern können. Ebenso funktioniert das auch andersherum. Wahre Wetterkapriolen erlebte Calgary während der Winterolympiade von 1988. Durch den Föhnwind Chinook kletterte die Quecksilbersäule auf milde 17° Celsius. Begleitet wurde dies mit Windböen bis zu 120 Stundenkilometern. Die Veranstalter hatten damals alle Mühe, die noch anstehenden Wettbewerbe durchzuführen. Tatsächlich mussten 33 Wettbewerbe verschoben werden und fanden die alpinen Skirennen erstmals in der Geschichte von Olympia auf Kunstschnee statt. Bei uns in Mitteleuropa verhindert dies die Ostwestausrichtung der Alpen.
Wunderschön zeigt sich der Himmel, als wir in Tofino ankommen. Mit dem Meer zusammen wirkt die ganze Landschaft blau. Bei der Suche nach Schwarzbären mit dem Zodiac, werden wir mit einer kühlen Meeresluft empfangen. Ohne windfesten Overall wäre die Tour unmöglich zu machen. Dafür werden wir mit Bären beim Muschelsuchen belohnt. Am Abend genießen wir traumhafte Sonnenuntergänge vom Balkon aus.
Frostig wird es im Jasper Nationalpark in Alberta. Zuerst werden wir begrüßt von einer Herde Wapitis bei herbstlichen Temperaturen. Dann aber kommt der Schnee und Frost. Unsere Wanderung Mount Edith Cavell liegt auf Eis. Die Zufahrt ist gesperrt. Als Ersatz sind wir im Tal der fünf Seen. Dafür wird der Himmel oft mit schönen Wolken verziert. Diese spiegeln sich schön in den Seen Annette und Beauvert. Richtige Schneeflocken bekommen wir erst im Hochgebirge am Bow Summit ab.