Kapverden, die kapverdischen Inseln oder Cabo Verde, selten hörten wir vor einer Reise so oft die Frage, wo das denn sei? Nein, die Kapverden sind, verglichen mit den gut 1000 bis 1500 Kilometer nördlich davon gelegenen Kanaren, ein nur wenig bekanntes Reiseziel. Einzig auf Sal und Boa Vista gibt es ein paar Resorts der bekannten Hotelgruppen. Sobald man aber weiter zu einer der westlichen Inseln des Archipels fliegt, trifft man kaum andere Urlauber. So ist selbst Santiago, die größte Insel der Kapverden, touristisch weitgehend unerschlossen. Auch gibt es bisher nur wenige Reiseveranstalter wie Tjaereborg und Frosch Sportreisen, welche diese kapverdischen Inseln zumindest zeitweise im Programm haben.
Es ist das Glück all derjenigen, die trotz der Abgeschiedenheit hier ihren Urlaub verbringen und gerne wandern. Denn neben der herrlichen Landschaft Santiagos mit der Serra Malagueta, dem Pico d’ Antonia und dem Gongon-Tal macht genau das den Reiz der Insel aus. Nach einer gründlichen Vorbereitung mit Beachtung der Hinweise des Auswärtigen Amtes über Kapverden, kommen wir nach einer längeren Anreise auf Santiago an. Vom Fischerort Calheta aus sind wir dann sofort zu sechs Wanderungen aufgebrochen, um die Schönheit der Insel zu entdecken. Danach ging es weiter in den Ferienort Tarrafal, wo wir uns ein paar Tage Erholung in der wunderschönen Ferienanlage King Fisher gegönnt haben.
Wer sich ein Reiseland abseits der ausgetretenen Pfade aussucht, sollte flexibel sein. So müssen wir vor dem Abflug nach Sal wir mehrfach umplanen: Als erste Hürde verlegt Tuifly den Flug ab Frankfurt einen Tag nach vorne. Als Konsequenz fliegen wir einen Tag später ab München und buchen den Rückflug auf Düsseldorf um. Dadurch verlängert sich unsere Reise um vier Tage und bietet sich uns die Möglichkeit, vielleicht mehr als nur die gewünschte Insel Santiago zu sehen.
Da aber Flugverbindungen nach Fogo, der benachbarten Vulkaninsel, mit großen Unsicherheiten verbunden sind, entscheiden wir, innerhalb der Insel umzuziehen. Leider gibt es dabei Probleme mit dem vom Reisebüro Schellmann in Tarrafal vorgeschlagenen Hotel, sodass sie uns später ein anderes Hotel (besseres) empfehlen. Auf der anderen Seite öffnet in Calheta die Pension wieder, die wir als erste Unterkunft ausgesucht hatten. Nachdem unsere gewünschten Wandertouren schon alle gut durchgeplant sind, sollte einer tollen Reise nichts mehr im Wege stehen.
Wirklich in den Weg stellt sich auch nichts mehr. Eher umgekehrt: wenige Tage vor Anreise fällt leider der Mittagsflug von Sal nach Santiago weg. Und auch der Vorabendflug wird von der TACV gestrichen. Als Folge haben wir zehn Stunden Aufenthalt auf Sal und kommen erst kurz vor Mitternacht in der Pension Mira Maio an. Ebenso fällt ausgerechnet am Tag unserer Rückreise der Morgenflug von Santiago nach Sal aus. Damit müssen wir den letzten Urlaubstag ebenfalls auf dem landschaftlich kargen Sal verbringen, um den Rückflug sicher zu erreichen.
Entsprechend erleichtert sind wir, als bei der Einreise zu den Kapverdischen Inseln alles problemlos klappt. Das schmucklose Visa wird ohne Fragen entgegengenommen und der Stempel in den Reisepass gedrückt. Nachdem wir unsere Koffer gefunden haben, werden wir am Ausgang empfangen. Um nicht die ganze Zeit bis zum Weiterflug am Aeroporto Sal herumzuhängen, geben wir unsere Koffer bei der Gepäckaufbewahrung ab und lassen uns nach Santa Maria fahren.