Reisebericht zu unserer Rundreise durch Kolumbien

Regenwälder, Kaffeeplantagen und karibisches Flair

Bunte Wand in Raquira Bunte Wand in Raquira

Vor unserer Kolumbien Rundreise hörten wir mehrfach die Frage: »Wo sind denn Eure Reiseberichte aus Südamerika?« Lange Zeit mussten wir dies mit verlegenem Achselzucken beantworten. In der Karibik hatten wir längst ein halbes Dutzend Inselstaaten bereist. Und auch Mittel- und Nordamerika waren mit Rundreisen durch Costa Rica, dem Westen der USA und Kanada bereits bestens vertreten. Näher als bis Trinidad waren wir dem südamerikanischen Festland jedoch nie gekommen. Schließlich aber entdeckten wir eine Rundreise mit dem Bus ab Bogota, die mit ihrer Dauer und dem Programm unseren Vorstellungen entsprach und auch zu der uns möglichen Zeit möglich war.

Von der Buchung bis zum Abflug verstrich nochmals ein Dreivierteljahr - und erreichte uns nebenbei eine Anfrage aus Ecuador, ob wir unsere erste Rundreise in Südamerika nicht dort starten wollten? Dann aber waren die letzten Vorbereitungen getroffen, ein neues Moskitonetz angeschafft und die Koffer für Kolumbien gepackt und machte sich das schöne Gefühl der Vorfreude breit, neue Eindrücke zu sammeln. Dabei stand schon vor der Reise fest, dass neben unserem ersten Land in Südamerika noch weitere Premieren auf uns warten. Angefangen bei der Hauptstadt Bogotá, der bislang höchsten Stadt, in der wir eine Reise beginnen sollten.

Mehr als Regenwälder und Kaffeeplantagen

Neben Regenwälder, Kaffeeplantagen und karibisches Flair standen jedoch noch eine ganze Reihe weitere Ziele auf dem Programm, die eine herrliche Zeit in Kolumbien versprachen. Hierzu zählen die Salzmine von Nemocon, der archäologische Park von San Agustin mit dem Vermächtnis der San Agustin-Indianer, die Fahrt über die Anden und durch den Puracé-Nationalpark nach Popayán sowie die kolonial geprägten Städte Villa de Leyva und Salento. Zuletzt waren wir neugierig, wie sich Medillin nach der Zerschlagung des Medellin-Kartells entwickelt hat und wie es heute in den damals umkämpften Wohngebieten der Metropole aussieht.

Unterwegs zum Reisebericht unserer Rundreise in Südamerika

Ein langer, heißer und vor allem trockener Sommer liegt hinter uns. Das Laub auf den Bäumen verfärbt sich und wir haben es geschafft: alle Touren für unsere nächsten Wanderführer sind im Kasten. Damit ist es an der Zeit, den wohl verdienten Jahresurlaub anzutreten.

Ursprünglich war unsere Reise nach Kolumbien bereits für den August geplant. Zu hohe Flugpreise durchkreuzten allerdings unsere Pläne. Wir warteten also die kleine Regenzeit im Oktober ab und sind nun also unterwegs zu unserem ersten Reisebericht über Südamerika.

Während andere Halloween feiern, fahren wir nach Frankfurt. Der Zug ist pünktlich, außerdem nahezu leer. Welch schöner Auftakt einer Reise. Leider lässt am Flughafen der Hotel-Shuttle auf sich warten. Er musste tanken und hat einfach eine Tour ausgelassen.

Wäre es wärmer, würden wir sagen: »Wir haben ja Zeit.« Doch wir frieren und freuen uns, so schnell wie möglich den Rest des Tages in der Sauna des NH Hotels Frankfurt Airport West zu verbringen, eh wir den Abend bei einem leckeren Abendessen ausklingen lassen.

Mit der Iberia von Frankfurt über Madrid bis Kolumbien

Der nächste Morgen beginnt früh. Um 4:30 Uhr klingelt der Wecker. Für den Shuttle ist das zu früh. Aber ein kleines Early-Bird-Frühstück ist gerichtet. Mit Croissants und Saft ausgerüstet, spazieren wir vom Hotel zur S-Bahn. Die lange Anreise mit der Iberia von Frankfurt über Madrid bis Bogota beginnt. Es sind unsere ersten Flüge mit Iberia.

Entgegen dem negativen Ruf der Airline sind wir positiv überrascht. Das Einchecken geht flink, die Flüge sind pünktlich und im Flieger werden wir mit Essen und Getränken bestens versorgt. Und falls das nicht genügt, bekommen wir Plätze am Notausgang mit viel Beinfreiheit. Obendrein kommen wir mit einem Musiker des Saxophon-Quartetts Sigmaproject ins Gespräch.

So kommen wir gut gelaunt und einigermaßen fit in Kolumbien an. Die Einreise verläuft schleppend, raubt aber dank weniger Touristen doch nur wenig Zeit. Cilfredo, unser Guide für die nächsten drei Wochen begrüßt uns fröhlich. Wir warten noch auf die letzten Gruppenmitglieder, die teilweise schon am Flughafen Euro in Peso tauschen oder die hiesigen Automaten anzapfen.

Beides zu denkbar ungünstigen Konditionen, laut Cilfredo. Gut, wir decken uns in der Hauptstadt mit Pesos ein. Während wir warten, schleicht ein kleiner Junge mit einer Salvador Dali-Maske um uns herum. Die Serie »La Casa de Papel« hat es offenbar bis nach Kolumbien geschafft. Auch wenn die Geschichte in Spanien spielt, passt sie gefühlt perfekt auch in dieses lateinamerikanische Land.

VG Wort