Zurück an der Talstation des Monserrate empfängt uns Alexander, unser Fahrer. Mit dem Reisebus geht es jetzt nämlich ganz bequem weiter zum zentralen Obst- und Gemüsemarkt von Bogota. Wobei, die zweieinhalb Kilometer von der Seilbahn zum Markt hätten wir auch gut zu Fuß laufen können. Denn mit dem Bus benötigen wir im Stadtverkehr fast eine halbe Stunde für die kurze Distanz.
Rundgang über den Mercado de Paloquemao, den Gemüsemarkt von Bogotá. Eindrücke der adrett zu Pyramiden gestapelten Früchte.
Der Plaza de Mercado de Paloquemao ist inzwischen von einem großen Gebäudekomplex überbaut. Nur die ärmlicheren Bauern haben ihre provisorischen Marktstände aus Obstkisten noch außerhalb der Mauern errichtet. In kleineren Mengen bieten sie Papayas, Ananas, Melonen, Orangen und Mandarinen an. Überraschend für uns sind die knallroten Erdbeeren und dunklen, ungewöhnlich großen Brombeeren.
Sekunden später tauchen wir in den roten Klinkerbau ein und werden ein zweites Mal überrascht. Was im Reiseführer als »chaotisch-kolumbianischer Schnäppchen-Markt« beschrieben ist, entpuppt sich als ein Schlaraffenland für Obst- und Gemüseliebhaber.
Wir können uns kaum sattsehen an den Pyramiden und Türmen von Früchten, Salaten und Gemüse, die sich dort versammeln. Aber wieso nur sattsehen? Cilfredo steuert zielstrebig auf seinen Lieblingsstand zu. Lasst die Schlemmerei beginnen!
Früchte wie Mango, Sternfrucht oder die Passionsfrucht sind ja hinlänglich bekannt. Aber ebenso lecker sind die Curubas und Granadillas, die beide der Passionsfrucht ähneln. Die Guanabana oder den Zimtapfel hätten wir indes wegen ihrer stacheligen bzw. schuppenartiger Schale nicht gekauft. Es wäre ein Jammer.
Denn beide schmecken vorzüglich und sind die reinsten Vitamin- und Mineralstoffbomben. Die Chirimoya gilt sogar als Heilmittel bei zu hohem Cholesterinspiegel, Bluthochdruck oder Verdauungsproblemen. Bei so viel frischem und ungewaschenem Obst hoffen wir, von Letzterem verschont zu bleiben.
Ebenfalls neu für uns ist die Frucht Lulo. Sie wird uns während der Rundreise durch Kolumbien mit ihrem erfrischenden Saft begleiten. Und wer hat schon einmal eine Baumtomate gegessen? Sie ähnelt optisch tatsächlich einer Tomate, schmeckt allerdings etwas säuerlicher. Selten haben wir so viele verschiedene Früchte hintereinander probiert. Die Verkäuferin freut es, dass es uns so gut schmeckt und verteilt Servietten. Inzwischen haben alle klebrige Finger.
Doch die Markthalle hat noch einiges mehr zu bieten, wie die große Fischabteilung. Wie fast überall auf der Welt sind hier unempfindliche Nasen unabkömmlich. Aber auch hier sind die Verkäufer stolz auf ihre Ware und präsentieren uns mehrere riesige Welse. Wir sind deutlich als Touristen zu erkennen.
So erwartet keiner, uns einen großen Fisch verkaufen zu können. Trotzdem sind wir willkommen und können unbekümmert zwischen den üppigen beladenen Ständen herum schlendern. Damit ist der große Markt von der Hauptstadt Bogota mal wieder ein Markt zum Wohlfühlen.