Kann man Bogota eigentlich auch umfahren, wenn man von Villa de Leyva in Richtung Süden zur Tatacoa-Wüste will? Wir wissen es nicht. Aber für Durchreisende wäre einiges besser, als bei der Anreise zum Casa Platypus ein weiteres Mal im kilometerlangen Stau der Hauptstadt zu versauern.
Zwar erreichen wir Bogota wie von Cilfredo angekündigt gegen 17 Uhr. Aber innerhalb der Metropolregion sind wir sicher nochmals zwei Stunden unterwegs, bis wir endlich in der Candelaria angekommen sind und unser zweites Hotel in Bogota beziehen können.
Das Casa Platypus ist eine stilvolle Unterkunft am Rande der Candelaria. Gleich um die Ecke befindet sich unser erstes Hotel, das BH Bicentenario. Hier sind wir jedoch in einem Kolonialhaus mit typischem Patio untergebracht. Praktischerweise ist dieser überdacht, sodass wir die schweren Holzbänke und Schaukelstühle auch bei den immer wieder einsetzenden Regenschauern nutzen können.
Das Hotel selbst ist nach außen durch seine Mauern verschlossen. Die Fenster zeigen alle in Richtung der Innenbalkons, wodurch die einzelnen Räume ziemlich düster sind. Wir haben ein Zimmer unterm Dach mit Dachfenster, sodass etwas mehr Licht ins Innere dringt. Nützt aber auch nichts, wenn man erst nach Einbruch der Dunkelheit in Bogotas Candelaria ankommt.
Restaurants gibt es im Umfeld unseres Hotels sowie in der gesamten Candelaria zu genüge. So etwa die Pizzeria Candelria, das sich gemessen an den Bewertungen auf verschiedenen Plattformen als das beste italienische Restaurant rühmen kann. Ebenfalls beliebt ist das Café Restaurante El Gato Gris, sprich: die Graue Katze in der Carrera 1A No 12b – 12. Zudem soll es hier einige, meist kleine Tanzcafés mit lateinamerikanischer Musik geben.
Doch bei unserem zweiten Aufenthalt in der Candelaria haben wir Sonntagabend, sodass bei den meisten Gaststätten tote Hose herrscht. Lediglich in einer winzigen Bar tanzen zwei Paare bei lauter Musik Merengue. Das war es dann aber auch schon, was wir in dem Stadtviertel an Abendunterhaltung finden. Wir spazieren ein wenig durch die dunklen und verlassenen Gassen, bevor wir wieder im Casa Platypus verschwinden.
Das Frühstück wird auch hier am Tisch serviert. Es verläuft jedoch einiges flotter als tags zuvor in der Hospederia La Roca in Villa de Leyva. So bleibt uns noch etwas Zeit, um vor der Weiterfahrt in die Tatacoa-Wüste unseren Blick von der Dachterrasse über die Dächer der Candelaria schweifen zu lassen. An einem lauen Abend oder sonnigen Morgen ist hier sicher ein schöner Platz, um noch einen Cappuccino zu genießen. Am Tag unserer Weiterreise aber ist der Monserrate in dicke Wolken verhüllt. Wir hatten also wirklich Glück bei unserer Tour dort hinauf.
Durch die Lage des Casa Platypus im historischen Zentrum der Candelaria sind einige Sehenswürdigkeiten zu Fuß gut zu erreichen. Allen voran natürlich das Museo del Oro, das Goldmuseum von Kolumbien. Ebenso sind es nur wenige Schritte bis zum Park der Journalisten sowie dem Denkmal La Pola und der Fontibón-Kirche an der Ecke der Carrera 2a mit der Calle 18. Und laufen wir in die andere Richtung, so finden wir zwischen dem Parque la Candelaria und dem großen Parque Metzropolitano Tercer Milenio rund zwei Dutzend Museen.