Gegen Abend kommen wir in San Agustin an. Da sich unsere Hacienda außerhalb vom Ort befindet, legen wir zunächst am Dorfplatz einen Halt für letzte Besorgungen ein. Da wir bisher in sämtlichen Unterkünften immer ausreichend versorgt wurden, vertreiben wir uns die Zeit mit einem kurzen Spaziergang durch das Städtchen.
Es ist die San-Agustín-Kultur, welche den Ort bis weit über die Grenzen Kolumbiens und Südamerikas bekannt gemacht hat. Wer hierher kommt, der will in den archäologischen Park zu den mystischen Felsskulpturen.
Einen ersten Vorgeschmack bekommen wir auf dem Dorfplatz Parque Simón Bolívar. Umgeben von Kokospalmen verteilen sich in den Grünanlagen mehrere Nachbildungen an grimmig dreinschauender Skulpturen. Umgeben ist der Platz von einem hübschen Touristendorf mit einigen Läden und Restaurants.
Wie schon zuvor in Ráquira wurde auch in San Agustin auf eine einheitliche Architektur geachtet, sodass wir hier eine ansehnliche, in sich geschlossene Architektur finden.
Die ein- bis zweistöckigen Häuser sind allesamt weiß getüncht, mit einheitlich grünen Ziersockeln, Fensterrahmen und Türen. Eine Ausnahme bildet die Kirche. Sie wurde von ihrem einst hässlichen Anstrich befreit und mit hübschem Naturstein verkleidet. Allein die wunderschön gestaltete Holztüre ist ein Hingucker.
Überhaupt scheint die gesamte Stadt unter Denkmalschutz zu stehen. Das schreckt wohl auch Hotelbesitzer ab. Denn die meisten Unterkünfte haben sich an den steilen Straßen außerhalb des Ortskerns angesiedelt. Auch wir sind froh, dass wir mit dem Bus zu unserer Hacienda fahren können. Denn bis dorthin geht es ganz schön den Berg hinauf.
Archäologischer Park von San Agustin
Wer nach San Agustin kommt, will die Steinskulpturen der San-Agustin-Kultur sehen. Auch wenn bereits einige dieser Wesen in der Stadt die Gärten und Parks zieren, ist ein Besuch im archäologische Park ein unbedingtes Muss. Hier erfahren wir vieles über die Geschichte dieser mystischen Kultur, deren Verfall und Ende noch heute im Dunkeln liegt. Wir besuchen Megalithgräber und Zeremonienbrunnen, finden Spuren von Schamanen und Geisterbeschwörern. Aber Vorsicht: der Park verteilt sich über mehrere Orte.
Auf dem Pferd zum El Tablón
Ein besonderes Erlebnis ist ein Reitausflug zu den Steinfiguren des El Tablón und zum Aussichtspunkt La Chaquira. Mit den Pferden Mora und Mariposa reiten wir durch die grüne Landschaft rund um San Agustin und besuchen die kleineren Stätten der San-Agustín-Kultur. Eine der symbolträchtigsten finden wir bei einem Aussichtspunkt hoch über dem Magdalenafluss.
Mit dem Chiva in die Berge
Einst waren es Busse für den öffentlichen Verkehr in den Anden. Heute fahren die knallbunten, jedoch geländegängigen Chiva Touristen durch die Gebirgslandschaften. Nach der Engstelle des Rio Magdalena fahren wir zu einer kleinen Fabrik. Hier dampft und brodelt es, damit Zuckerrohrsaft in die süße Panela umgewandelt wird.