Vor unserer Rundreise lasen wir einige Male von Schlaglöchern, die so tief sein sollen, dass man sein Auto darin versenken könnte. Während der Autobahn von Havanna nach Pinar del Rio noch etwas bessere Noten erteilt werden, heißt es über den Osten und Süden: eine Woche ohne Reifenpanne oder Achsbruch gleicht einem Sechser im Lotto. Nach fast drei Wochen mit Leihwagen können wir dies nicht bestätigen.
Zwar muss man durchaus auf Schlaglöcher achten - insbesondere auf der Autobahn nach Pinar del Rio, insgesamt aber fanden wir ein in weiten Teilen erneuertes Straßennetz vor. Hier tragen sicher die Einnahmen aus dem Tourismus und die Lockerungen der Sanktionen dazu bei, dass inzwischen zumindest die Hauptverbindungen zwischen den großen und touristitischen Orten in Schuss gehalten werden.
Anders sieht es aus, wenn man auf eine der Nebenstraßen kommt. So wollten wir nach unserem Ausflug auf dem Embalse Hanabanilla zunächst über die Straße, die auch zum Wasserfall El Nicho führt, nach Trinidad fahren. Bei der Abzweigung in Crucesitas teilten uns die Dorfbewohner aber mit, dass wir mit unserem Wagen nur bis zum Wasserfall und wieder zurück fahren könnten. Die andere Strecke wäre mit einer normalen Limousine nicht befahrbar.
Eine Besonderheit gegenüber Mitteleuropa ist, dass man bei mehrspurigen Straßen rechts überholen darf. Keinesfalls aber sollte man - selbst wenn das vor einem fünf Kubaner so machen - einen Zebrastreifen mit wartenden Fußgängern überfahren. Denn sieht das ein Polizist, droht eine Strafe. Gleiches gilt für Bahnübergänge, bei denen man halten und genau schauen muss, ob ja kein Zug kommt. Navis sind verboten. Smartphones sind es zum Glück nicht.
Wie wohl überall auf der Welt sind auch auf Kuba die Autovermietungen ein Ärgernis. So muss die überteuerte Vollkaskoversicherung vor Ort bezahlt werden. Zurückbringen darf man das Auto mit leerem Tank. Dafür muss die erste Tankfüllung bei der Abholung bezahlt werden. Ob der Tank tatsächlich so viel fasst, lässt sich bei der Annahme wohl kaum überprüfen. Auch weiß man nicht, ob der Angestellte das vorgeschriebene, teure Especial getankt hat oder man die ersten Kilometer mit Billigsprit unterwegs ist. Sicher ist damit nur, dass man jeden Liter, der sich bei der Rückgabe im Tank befindet, doppelt bezahlt hat.
Bei der Übernahme des Wagens lohnt es sich, trotz der Vollkasko alles Erdenkliche selbst genau nachzuprüfen. Neben Kratzern und Schrammen gehören dazu auch das Ersatzrad und die Anzahl der Fußmatten. So bemerkten wir irgendwann nach Playa Larga, dass hinten eine Matte fehlte. Ob das schon immer so war? Keine Ahnung.
Bei der Rückgabe wird die zu Beginn per Visa-Card autorisierte Kaution storniert. Wer den Wagen woanders abgibt, als er ihn abgeholt hat, muss jedoch für den möglicherweise erforderlichen Transfer bezahlen. In unserem Fall waren das 90 CUC. Es kann sein, dass diese mit der Kaution verrechnet werden. In der Regel aber sind die Rückführungskosten bar zu bezahlen.