Der Ausflug nach Guama ist Teil unserer ersten Reise, womit wir diesen ab Varadero unternehmen. Nach der erneuten Fahrt in den Süden Kubas fahren wir zunächst mit dem Boot durch einen »künstlichen Kanal«. Dank des Reiseleiters wissen wir nun also, dass Kanäle auch im kubanischen Sumpfland künstlich sind.
Am Ende der wunderschönen Bootsfahrt werden wir Krokodilen zum Fraß vorgeworfen. Nein, richtig heißt es: wir werden den großen Reptilien als Besucher vorgeführt. Alternativ dazu könnten wir diese auch im Restaurant der Krokodilfarm von Guama bestellen. Damals konnten wir uns allerdings Besseres vorstellen, als auf einer Handtasche herumzukauen. Erst Jahre später stellt sich unsere Vorstellung als unberechtigt heraus. So wagen wir es bei unserer Reise nach Kambodscha, Krokodil zu probieren. Das Fleisch ist durchaus zart und schmackhaft.
Insgesamt finden wir den Besuch der Krokodilfarm Guama eher enttäuschend. Was jucken uns 20.000 Krokodiel, wenn nur ein paar von ihnen in eigens für die Vorführung hübsch zurechtgemachten Becken zu sehen sind? Auch verspüren wir kein Interesse, uns mit einem kleinen Krokodil fotografieren zu lassen. Schon deshalb, weil es von dem sogenannten Pfleger derart gewürgt wird, dass uns sein Geheul in der Seele schmerzt. So steuern wir nach bereits wenigen Minuten auf einen Platz zu, umringt von Souvenirläden und ebenso enttäuschten Mitreisenden.
»Hochzeit = drei Tage Urlaub. Sehr gute Leistungen bei der Arbeit = eine Woche Urlaub.« Für die Kreolen gibt es das gratis im Nachbau zweier Indianersiedlungen. Vorausgesetzt natürlich, dass die beiden Dörfer der Villa Guama intakt sind. Durch den letzten Hurrikan vor unserer Reise gilt das leider nicht mehr. Wobei auch das passt. Denn das Wort »Hurrikan« stammt noch den Ureinwohnern Kubas.
Wenigstens einen Teil des Indianerdorfes können wir nach erneuter Bootsfahrt durch einen wieder mal künstlich angelegten Kanal sowie der langgezogenen Laguna del Tesoro dennoch besichtigen. Der Teil, welcher während unseres Aufenthalts noch restauriert wird, lässt sich dafür um so besser fotografieren, da keine Leute die Sicht dorthin versperren.
Nicht indianisch, dafür aber von historischer Bedeutung ist die Schweinebucht, die wir pünktlich zu Fidels Geburtstag besuchen. Durch einige Braunalgen und Unrat am Strand ist diese nicht sehr schön anzusehen. Dennoch ist dieses Fleckchen ein Muss für jeden, der einmal an einem Ort stehen will, an welchem die Amis eine auf die Kappe bekommen haben. Invasion wollten sie spielen, wurden von Fidels Truppen jedoch bereits erwartet und jäh zurückgeschlagen. Anschließend versuchte die USA ihr Glück mit terroristischen Attentaten an zahlreiche Kubaner, was eines jedoch bis heute nicht verhindern konnte: CUBA LIBRE!!! Reich hat es sie allerdings auch nicht gemacht.
... Delfin!!! Auf einen kubanischen Kuss in Havanna hatte ich gerne verzichtet. Nicht zuletzt wegen des daraus resultierenden Ärgers mit Annette. Bei den Delfinen können wir es jedoch beide nicht. Der Preis ist zehn mal so hoch wie ein Frauenkuss in der Hauptstadt. Allerdings werden wir dafür von zwei Delfin-Damen gestupst, geknutscht und umgackert. Dennoch ist Vorsicht geboten. Delfine mögen es zwar, gestreichelt zu werden. Sie haben aber eine sehr harte Rücken- und Schwanzflosse. Je nach Bewegung kann dies leicht zu einem Tritt in den Allerwertesten führen.
Seafari heißt der letzte Ausflug, bevor wir wieder nach Deutschland müssen. Ein nagelneuer Katamaran fährt uns dabei erst zu zwei kleinen Inseln, wo in meterhohen Wellen geschnorchelt werden kann. Allzu viel darf man allerdings nicht erwarten, da es unter Wasser kaum etwas zu sehen gibt. Anschießend werden wir auf einer etwas größeren Insel, der Cayo Blanca, zum Langusten essen abgesetzt. Danach erwartet uns mit den in einem Meerbecken gehaltenen Delfinen ein echter Höhepunkt des Urlaubs. Die Rückfahrt ohne Motor, dafür mit gehisstem Segel bildet für uns schließlich den wunderschönen Abschluss unserer ebenso schönen ersten Kubareise.
Schwimmen mit Delfinen bei Kuba
Außerdem hat sich bis zum späten Nachmittag auch endlich der viele Rum verflüchtigt, den wir am Abend zuvor trinken mussten. Aber das ist eine andere Geschichte. Und damit bleibt mir nur noch dieser eine Satz: »Hasta la Victoria siempre!!!«