Bei der Fahrt an die Nordküste machen wir einen kleiner Abstecher in die Brauereistadt Holguín. Aus der ortsansässigen Brauerei Cervecería Bucanero kommen die bekanntesten Biere des Landes: »Cristal«, »Bucanero« oder »Mayabe«. Aufgrund der besseren Wasserqualität steht die Brauerei in Holguín und nicht in Havanna, wo der eigentliche Unternehmenssitz ist. Ob eine Brauereibesichtigung möglich ist, wissen wir nicht. Da wir mit der Guinnes-Besichtigung in Irland allerdings schon sehr verwöhnt sind, können wir auf den Versuch gut verzichten.
Wir wollen einen Teil der Parks besichtigen. Immerhin ist Holguín auch als die »Stadt der Parks« bekannt. So irren wir einmal mehr durch die Gassen der ordentlich und emporstrebend wirkenden Stadt. Auf den ersten Blick freuen wir uns über die, für Kuba ungewöhnlich vielen Hinweisschilder. Auf den zweiten Blick aber erkennen wir, dass diese nur aus der Stadt herausführen, wie nach Gibara, Guardalavaca oder Las Tunas. Hinweise auf einen der von uns ausgewählten Parks suchen wir hingegen vergebens. Was sollen wir sagen? In dem Augenblick, in dem wir das Herumirren satt haben und das Zentrum von Holguin Richtung Guardalavaca verlassen wollen, stehen wir direkt vor dem Parque Calixto García. Also, geht doch!
Der Parque Calixto García ist dem Mann geehrt, der während der Unabhängigkeitskriege entscheidend zum Sieg über die Kolonialmächte beigetragen hatte. Der Ausdruck »Parque« ist, wie bei anderen Orten Kubas auch, etwas übertrieben. Es ist nicht mehr als ein Vierecksplatz inmitten des dicht bebauten Stadtzentrums.
Aber die vielen Marmorbänke unter schattenspendenden Bäumen und das Standbild in der Mitte des Platzes bilden einen schönen Treffpunkt der Kubaner. Zudem sind die Plätze, die wir besuchen, von alten Kolonialbauten umgeben, in denen heute Geschäfte, Restaurants und Banken um die Gunst der Kunden buhlen.
Über eine saubere und hübsche Fußgängerzone gelangen wir zum Parque Céspedes. Dieser ist etwas ruhiger als die anderen Plätze. Dominiert wird der Park von der Iglesia de San José, weshalb der Platz auch oft nach ihr benannt wird. Leider ist die Kirche verschlossen, sodass wir bald weiter zum Parque Peralta gehen.
Dieser ist nach dem General Julio Grave de Peralta benannt, einen Anführer der Kämpfe in den ersten Unabhängigkeitskriegen in Holguín. Neben der bedeutenden Kathedrale de San Isidoro finden wir an dem Platz ein großes bronzenes Wandrelief, welches die Kolonialisierung Kubas und den bitter endenden Widerstand der Indios darstellt.