Das Refugio El Pilar ist ein wunderschön gelegenes Freizeitzentrum inmitten einer großen Waldlichtung. Bei schöner Witterung tummeln sich hier die Picknickfreunde. Im Freien wird ausgelassen gegrillt, gekocht, gegessen und getrunken. Die Kinder toben im Wald oder auf dem Spielplatz. Sogar zum Zelten findet sich eine Möglichkeit.
Von all dem bekommen wir nichts mit. Bei regnerischem Wetter umgibt uns stattdessen Ruhe, umgeben von saftig grüner Landschaft. Nebelschwaden ziehen mystisch durch die Baumheide und die Gagelstrauchvegetation, während nur vereinzelt Vögel zwitschern.
Es ist unser letzter voller Tag auf der wunderschönen Insel La Palma. Nach einer verregneten Nacht kleben die Wolken hartnäckig am Berghang. Dennoch fahren wir für eine abschließende Tour hinauf zur »Zona recreativa«, dem Freizeitzentrum von El Pilar. Mehr als 1000 Meter über dem Meer wird das Wetter zwar kein Deut besser sein. Aber wir lernen eine weitere, eine mystische Seite der Insel kennen.
El Pilar befindet sich am Grenzpunkt der beiden Cumbres. Nach Norden kann man über die Cumbre Nueva bis hinauf zum Gipfelkreuz des Pico de la Nieve und darüber hinaus wandern. Nach Süden führt ein Wanderweg von Vulkan zu Vulkan über den Rücken der Cumbre Vieja zum Leuchtturm von Fuencaliente.
Beides sind beliebte Streckenwanderungen, setzen jedoch passendes Wetter voraus. Bei Sonnenschein lässt es sich zudem am Picknickplatz selbst gut aushalten. Hier gibt es Grillplätze mit Feuerholz, Tische und Bänke, Frischwasserquellen und Toiletten. Klar, dass sich hier sonntags die Inselbewohner zum gemeinsamen Grillen treffen.
Wir starten am großen Parkplatz und laufen entlang der Straße in Richtung Osten. Bei der Rechtskurve verlassen wir diese und folgen dem Wanderweg PR-LP18 nach Santa Cruz und Pared Vieja. Kiefernnadeln bedecken den Wanderweg, sodass es herrlich zum Laufen ist. Dann wechselt die Vegetation. Bisher liefen wir unter Pinien.
Nun führt der Pfad durch einen tunnelgleichen Urwald aus knorriger Baumheide. Nach knapp einem Kilometer erreichen wir ein hübsches Grabmal. Wir gehen weiter hinab, an einem Hochspannungsmast vorbei und bleiben somit auf dem LP 18. Dieser führt uns zum Pared Vieja, einem weiteren schönen und beliebten Waldrastplatz.
An der nahen Straße ist es möglich, sich ein Taxi zu rufen. Ebenso gut kann man weiter in Richtung der Hauptstadt Santa Cruz laufen. Die dritte – unsere – Möglichkeit ist, dem SL-LP 132 zum Al Camino de la Faya zu folgen. Der Landwirtschaftsweg führt durch niedrigere Baumheide, gemischt mit Lorbeer.
Sowie wir diese queren, beginnt es zu regnen. Auf die Suche nach dem ältesten Erikabaum der Gegend verzichten wir. Er müsste links, nahe dem Wegkreuz zum PR-LP 17, dem Camino de la Faya stehen. Wir hingegen orientieren uns rechts und gehen somit wieder zum Refugio El Pilar.
Auf dem letzten Abschnitt führt ein Pfad hinauf zum Mirador del Camino de la Faya. Je nach Wetterlage reicht der Blick von dort bis zur Westküste. Uns bleibt jedwede Fernsicht verwehrt. Stattdessen sehen wir lediglich über den Lorbeermischwald der Cumbre Nueva. Nach wenigen Metern verliert sich die Sicht in Wolken und Nebel. So laufen wir bald weiter nach El Pilar. Wir folgen kurz einem Forstweg.
Bei einer Schleife nimmt der Wanderweg eine Abkürzung über einen Holzsteg durch den Urwald, bevor wir die Landstraße queren. Wir sind wieder in einer Fayal-Brezal-Zone mit Gagelstrauch und Baumheide. Diese geht bald wieder in einen Pinienwald über. Unser Pfad verläuft nun rechts der Landstraße, die wir kurz darauf nochmals queren. Nach ein paar Minuten sehen wir schließlich die ersten Hütten des Freizeitzentrums El Pilar.
Für einen Regentag ist die Runde bei El Pilar, entsprechende Kleidung vorausgesetzt, richtig schön. Die unterschiedlichen Wälder von La Palma besitzen auch bei Regen ihren Reiz. Zum Abschluss unserer Reise hoffen wir aber doch, nochmals auf den blauen Ozean blicken zu können. Bei der Rückfahrt sehen wir, dass im Norden der Himmel aufklart. So fahren wir abermals an Santa Cruz vorbei bis nach Puntallana.
Dieser kleine Ort, gut 400 Meter über dem Meer, bietet einen tollen Blick auf die terrassierten Gärten bis hinab zum Ozean. Eine Reihe Palmen ziert den Kirchplatz. Kunstrasen sorgt dafür, dass die Beete vor der Kirche immer grün erscheinen. In einem netten Café bestellen wir den letzten Cappuccino und unterhalten uns über die gelungene Reise. Dann aber wird es Zeit zum Kofferpacken packen und die letzten Stunden im Hotel zu genießen.
Die Fahrt geht auf der LP-5, Strecke Flughafen in Richtung Santa Cruz. Wir nehmen den Abzweig zur LP-2/LP-3 Richtung San Pedro. Beim Kreisverkehr nehmen wir die Ausfahrt LP-2 nach Los Canarios. In San Antonio de Brena wechseln wir rechts auf die LP-204 nach San Jose/San Pedro. Am Ende der Straße geht es rechts nach San Pedro auf die LP-202. Nach ca. 500 Meter, wo die LP-202 nach rechts abknickt, fahren wir zwischen zwei Häusern links und kurz darauf die erste rechts nach oben. Diese Straße bringt uns automatisch hinauf und hinein in den Wald, bis zum Refugio del Pilar.
Die einfache Wanderung verläuft auf schönen Wald- und Wirtschaftswegen durch Lorbeerwald und die Fayal-Brezal-Zone.
Ausgangspunkt | Parken beim Refugio El Pilar |
Koordinaten | N 28.61427, E -17.83644 |
Gehzeit | 2 Stunden |
Distanz | 6,1 km |
Anstiege | 280 HM |
Anforderungen | T2. Die Runde bei El Pilar verläuft auf leichten, teils abschüssigen Pfaden. |
Einkehr | Keine Einkehr, lediglich Picknickplätze |
GPS-Daten | Wanderung El Pilar gpx |
KML-Daten | Wanderung El Pilar kml |