Zu welcher Jahreszeit waren wir auf La Réunion?
Warum haben wir La Réunion nicht wie viele andere mit Mauritius kombiniert?
Welche Erfahrungen haben wir mit dem Veranstalter gemacht?
Eignet sich La Réunion auch für Kinder oder ältere Leute als Reiseziel?
Wie sieht es mit dem Geld aus?
Sind spezielle Impfungen nötig?
Kommt man mit Englisch oder sogar Deutsch auf La Réunion zurecht?
Traumziele Reisen - unser Anbieter für die Zeit auf La Réunion bei dieser Reise
Seychellen-Reisen - hier haben wir uns die entspannten Tage vor und nach Réunion zusammenstellen lassen
Wir waren von Mitte bis Ende September auf La Réunion. Auf der Südhalbkugel ist das am Ende des Winters und zugleich noch innerhalb der Trockenzeit auf La Réunion. Zum Wandern ist diese Zeit ideal, da die Temperaturen schon morgens angenehm zum Laufen sind und es nur - und wenn, dann kurz - selten regnet. Die Gefahr von Zyklonen ist im September praktisch nicht gegeben.
Von Vorteil ist im September auch, dass in Frankreich erst ab Anfang Oktober wieder sehr viele Familien Urlaub machen, sodass nur wenig Betrieb auf der Insel herrscht und die Hotels günstiger sind. Da im Oktober außerdem der »Lauf der Verrückten« stattfindet, wird es zu der Zeit richtig voll auf der Insel und sind die Wege wegen des Rennens zeitweise gesperrt.
Bereits vor unserer Reise nach La Réunion waren wir sowohl auf den Seychellen als auch auf Mauritius. Zu Mauritius hatte der Veranstalter unserer ersten Seychellen-Reise erklärt, dass wir womöglich enttäuscht sein werden. Tatsächlich eignet sich Mauritius sehr gut für einen unbeschwerten Strandurlaub. Wer sehr viel unterwegs ist, hat die meisten interessanten Ecken der Insel jedoch sehr bald abgeklappert. Dadurch hatten wir uns in der zweiten Woche hin und wieder gelangweilt.
Als wir dann die Möglichkeit entdeckten, über die Seychellen anzureisen, hatte sich dies gleich viel besser angefühlt. Aus einem »na gut« wurde ein »hey wow«. Neben diesem Gefühl gibt es aber noch einen objektiven Grund: die Seychellen liegen deutlich näher am Äquator als Mauritius. Wenn im Winter der Südhalbkugel hohe, kalte Wellen vom Südostpassat an die Südküste von Mauritius getrieben werden, ist das Meer bei den Seychellen immer noch angenehm warm.
Für diese Reise haben wir mit Traumziele Reisen und ITC Travel zwei Veranstalter gewählt und außerdem die Flüge und den Mietwagen selbst gebucht. Das ist ungewöhnlich, hat in diesem Fall aber bestens geklappt. Beide Veranstalter haben dazu die Daten der Fremdleistungen mit allen Zeit- und Flugangaben im Reiseverlauf übernommen.
Unsere Erfahrungen mit Internet Travel Center bzw. Seychellen-Reisen waren wie schon bei unserer ersten Seychellen-Reise bestens. Nachdem wir den Mitarbeitern geschildert hatten, was wir uns für Hotels auf Mahé wünschen, haben sie uns mit dem Crown Beach Hotel und dem Sunset Beach Hotel zwei richtig tolle Strandhotels vermittelt, die genau dem entsprachen.
Als zuverlässig hat sich der Fahrer Ben erwiesen, den wir schon beim ersten Mal auf Mahé hatten. Schön finden wir hier, dass er uns nicht nur als Fahrgast gesehen, sondern als seine Klienten betrachtet hat, für die er sich verantwortlich fühlt. Damit ist er sehr zuverlässig und erklärt einem außerdem, was es in der Nähe des Hotels gibt und wo sich der nächste Laden befindet. Gerne wieder!
Die Hotels auf La Réunion hat uns Traumziele Reisen zusammengestellt. Hier war uns wichtig, möglichst kurze Wege von den Unterkünften zu den Wanderungen und Ausflugszielen zu haben. Hier haben die Mitarbeiter eine gelungene Mischung aus teils einfachen, dann wieder sehr schönen Hotels gefunden. Vor allem in den Bergen schon morgens vor Ort zu sein, hat sich als vorteilhaft erwiesen, da ja mittags oft die Wolken reinziehen. Mit anderen Worten: während andere noch auf dem Weg zum Startpunkt waren, hatten wir schon einige schöne Eindrücke sammeln können.
Bei den letzten Tagen ging es dann an der Küste darum, nach den vielen Wanderungen wieder zu entspannen und die größeren Orte auf Réunion anzusehen. Auch das hat genauso geklappt, wie wir es uns vorgestellt hatten. Beeindruckt waren wir zu Beginn der Reise, als wir unsere Hotelvoucher beim Flughafenschalter liegengelassen hatten und die Partneragentur uns diese schon am nächsten Morgen ins Hotel Jardins d'Heva gebracht hatte. Auch danach bekamen wir zweimal Meldung von der Agentur mit dem Hinweis, dass wir uns bei Fragen gerne melden können.
Generell eignet sich La Réunion vor allem für Reisende, die gut zu Fuß und noch besser in den Bergen sind. Auf sie warten in den Talkesseln und Schluchten sowie auf den vulkanischen Bergen jede Menge Wanderungen, von denen sie noch Jahre später schwärmen werden. Kleine Kinder mit auf die Insel zu nehmen, fänden wir schade, da man auf den Pfaden sehr aufpassen muss - falls diese überhaupt geeignet für Kinder sind.
Da ist es besser, zu warten und sie dann mitzunehmen, wenn sie auch alles mitmachen können. Daneben haben wir auch einige ältere Leute gesehen, die freiwillig auf die Berge verzichtet, aber dennoch einen schönen Urlaub erlebt haben. So ist es für viele schon ein Erlebnis, die entlegenen Bergsiedlungen zu besuchen, während man auf der anderen Seite entspannte Tage an den Stränden im Nordwesten verbringen kann.
Wie in ganz Frankreich wird natürlich auch auf La Réunion mit dem Euro bezahlt. Die Anzahl an Banken ist verhältnismäßig groß, was heißt: selbst in entlegenen Orten ist häufig zumindest eine Bankfiliale zu finden. Gibt es keine, so hängt doch zumindest an irgendeiner Ecke ein Geldautomat.
Wer es gewohnt ist, mit der Kreditkarte zu zahlen, sollte zumindest für die Berghütten genügend Euro mitnehmen. Denn auf den Gites wird in der Regel nur Bares akzeptiert. Bei einem Hotel war außerdem das Lesegerät defekt, womit wir geschwind in den nächsten Ort mussten.
Für La Réunion sind keine Impfungen vorgeschrieben. Damit sind die bei uns gängigen Impfungen wie auch ein Schutz gegen Hepatitis (a und b) sinnvoll. Angst vor giftigen Schlangen braucht man nicht haben, da es auf der Insel keine Giftschlangen und auch sonst nichts giftiges gibt. Etwas erschreckend können die großen Radspinnen wirken. Doch auch diese sind für den Menschen ungefährlich, solange man keinen Schock allein vom Ablick davon trägt.
Vor der Reise haben wir gehört, dass man ohne Französisch auf Réunion aufgeschmissen sei. Das können wir nicht bestätigen. Sicher ist man mit guten Französischkenntnissen im Vorteil. Wir haben aber einige Insulaner getroffen, die genug Englisch konnten, um sich mit uns zu verständigen. Das galt immer dann, wenn wir mit unseren Spanisch- und Lateinkenntnissen sowie damals geringen Französischkenntnisse nicht weiterkamen. Denn auch wenn wir das gesprochene Französisch nicht verstanden haben, so konnten wir das Geschriebene meistens verstehen.
In lediglich einer Gîte konnte die Inhaberin nur Französisch, wusste sich aber mit einem Übersetzungsprogramm zu helfen. In der Diana Dea Lodge und im Hotel Le Nautile gibt es hingegen auch Mitarbeiter mit Deutschkenntnissen. Wir gehen davon aus, dass in Zukunft immer mehr Réunionesen außer ihrer Muttersprache noch zumindest eine zweite Sprache lernen. Über ein paar Höflichkeitsfloskeln à la Bon Jour, Bon Soir bzw. Bon Journée und Bon Soirée (beides zum Abschied), Merci, Sil Vous Plait, Avez-vous ... (Haben Sie ... – gesprochen Awewu) aber freut man sich.
Steckdosen gibt es in allen Hotels, wobei wir - wie auch im Mutterland Frankreich - keinen Adapter brauchten. Probleme mit der Netzspannung hatten wir keine, da sie wie bei uns meist 220 Volt beträgt. Wer auf einer der entlegenen Hütten übernachtet, sollte dennoch besser schon vorher auf volle Akkus achten.
In den Reiseführern hatten wir noch vom typisch französischen Frühstück gelesen, bei dem man außer Kaffee oder Tee, einen Saft und etwas Toastbrot und Marmelade kaum etwas auf dem Teller findet. Nun, in den Gites gibt es das zum Teil noch. Generell aber waren wir angenehm überrascht. In mehreren Hotels gab es sowohl mehrere Sorten Käse wie auch Wurst zur Auswahl. Außerdem wird das Baguette - wie fast alles andere in den Bäckereien und Konditoreien - vor Ort hergestellt. Das riecht und schmeckt man.
Abends werden in den Hotels oft kreolische Menüs angeboten. Diese werden ebenfalls frisch zubereitet, sodass man auch hier eine hohe Qualität erwarten kann. Weil uns die Menüs zu reichhaltig waren, haben wir stattdessen, wenn möglich, à la carte bestellt. Zur Auswahl stehen je nach Restauranttyp Fisch- und Fleischgerichte, Pizzen, Chinesische Küche ... und reich garnierte kreolische Salate. Dabei wurden wir - und das trägt auch zu einem schönen Essen bei - jedes mal ehrlich freundlich bedient.