Die Badebuchten der Papagayo-Strände

Wanderung zu den Stränden der Costa de Papagayo

Vamos a la playa! Ein Ausflug zum Strand zählt zu den schönsten Dingen, die man nach einer fröhlichen Silvester-Feier im Labranda Alyssa unternehmen kann. So ist erst einmal Ausschlafen angesagt. Denn die Papagayo-Strände sind ganz in der Nähe.

Bei unserer Küstentour nach Playa Blanca waren wir bereits bis nahe der Costa de Papagayo gelaufen. Zu Fuß sind sie damit also durchaus zu erreichen. Wir nehmen dennoch lieber das Auto und genießen so mehr Zeit an den Stränden.

Beim großen Kreisverkehr hinter Playa Blanca in Richtung Femés nehmen wir die erste Ausfahrt, welche sogleich in eine Sand- und Schotterpiste übergeht. Bis zum Parkplatz der Playa Mujeres sind es staubige und sehr holprige vier Kilometer. Wer sein Auto schonen will, parkt besser in den Straßen hinter dem Sandos Papagayo Beach Resort.

Von dort führt ein Verbindungsweg zu den Papagayo-Stränden. Lars jedoch liebt solche Pisten. Und weil die Kassierer der Strandmautstation ebenfalls ausgiebig Silvester gefeiert haben, glänzen sie am Neujahrsmorgen durch Abwesenheit. So sparen wir die sonst fälligen drei Euro für die Durchfahrt.

Cueva de Agua und die Playa Mujeres

Vom Parkplatz der Playa Mujeres spazieren wir zum Strand, wechseln dann aber rechts auf einen Pfad hoch zum Aussichtsplateau über der Cueva de Agua. Der Felsen bietet eine schöne Aussicht zu den Steilklippen auf der einen und zur Playa Mujeres auf der anderen Seite. Wenden wir uns zum Inselinneren, blicken wir zur wüstenhaften Landschaft Los Ajaches.

Der Gebirgszug der Ajaches bildet mit ca. 14 Millionen Jahren den ältesten Teil der Insel Lanzarote. Das Naturdenkmal Los Ajaches umfasst die abgerundeten Berggipfel und die offenen Täler in der Region Yaiza sowie auch den Küstenabschnitt der Costa de Papagayo, welche als Naturschutzgebiet ausgewiesen sind.

Die Playa Mujeres ist der breiteste und längste der Papageienstrände. Wir steigen wieder hinab zum Sandstrand. Auch bei dieser leichten Wanderung pfeift uns der Wind gewaltig um die Ohren. Wir haben erst gar keine Badeklamotten eingepackt. Es gibt zwar hartgesottene Strandgänger, welche stur auf ihren Badetüchern ausharren.

Doch uns ist es einfach zu kalt. Wir wandern lieber und erreichen so am Nordende der Playa Mujeres die Überreste eines alten Kalkbrennofens, der langsam in sich zusammenfällt. Wenige Schritte weiter steht ein Bunker aus dem spanischen Bürgerkrieg mit zugemauerten Schießscharten.

Über den Caleton del Cobre zur Playa del Pozo

Am Südende der Playa Mujeres führt ein sandiger Pfad auf den Bergrücken des Caleton del Cobre. Dieser trennt den Mujeres-Strand von der Playa del Pozo. Die Playa del Pozo ist umgeben von Felsen und befindet sich fernab der Parkplätze. Ohne Blech und menschenleer gibt dieser goldgelbe Sandstrand ein traumhaftes Bild ab.

Auch die beiden folgenden Badebuchten mit der Playa de la Cera sind richtig schön. Umrahmt von hohen Felsen liegen diese zudem etwas windgeschützt. Andererseits bescheren die Felsen unserer Wanderung ein ständiges Auf und Ab. Nicht immer sind die Wege deutlich zu sehen. Durch den steten Wind werden die Pfade immer wieder mit Sand verdeckt.

Casas und die Playa de Papagayo

Nach gut zwei Kilometern erreichen wir auf einem weiteren Bergrücken die Casas de Papagayo. Ursprünglich standen hier aus der kolonialen Zeit erhaltene Hausruinen. Inzwischen haben sich die Bar Casa El Barba und das Restaurant El Chiringuito darin eingerichtet. Zeit für einen Kaffee? Leider sind beide bei unserer ersten Ankunft geschlossen. Doch die Lage und Aussicht von dort ist so schön, dass wir später sicher einen zweiten Versuch starten werden.

Denn die Häuser befinden sich direkt über der Playa de Papagayo. Die Bucht verhalf der gesamten Strandregion zu ihrem Namen. Mit dem klaren und türkisfarbenen Wasser wird sie an den Seiten durch vorspringende Kaps flankiert. So liegt der Strand gut geschützt und es gibt fast keine Brandung. So wundert es nicht, dass sich schon am frühen Vormittag mehrere Familien in der malerischen Bucht tummeln.

Wir umlaufen die Bucht über den oberen Rand und nehmen den Pfad zur Punta de Papagayo. Die südöstlichste Spitze Lanzarotes liegt auf einem weiteren Felsrücken und ermöglicht einen weiten Ausblick. Die exponierte Lage wurde früher zu Verteidigungszwecken genutzt. Hier finden wir einen aufwendig in die Erde eingelassenen Bunker. Außerdem zieht es hier mal wieder wie Hechtsuppe.

Playa Caleta del Congrio

Auf der Ostseite der Costa de Papagayo blicken wir hinab auf die Playa Caleta del Congrio. Auch dieser Strand ist traumhaft schön gelegen. Es ist allerdings die Luvseite, weshalb hier eine höhere Brandung herrscht und Windschatten nur mithilfe von Steinwällen möglich ist. Hier ist der offiziell ausgewiesene FKK-Strand der Region Yaiza.

Ein paar wenige Anhänger der Nacktkultur verstecken sich wohl hauptsächlich vor dem Wind in den runden Steinwällen. Man muss wirklich sehr vom Sonnenbaden angefressen sein. Es geht allmählich auf den Mittag zu und es ist unangenehm kühl.

Dünenlandschaft der Papageienstrände

Über der Playa Caleta del Congrio befindet sich ein Campingplatz. Aus der Ferne wirkt dieser verwaist, was aber auch der Jahreszeit geschuldet sein kann. Wir suchen uns quer über die Landzunge der Punta de Papagayo einen Rückweg zum Restaurant El Chiringuito. Inzwischen hat dieses geöffnet und versorgt uns mit dem gewünschten Milchkaffee.

Die Preise sind für Lanzarote etwas gehoben. Wen kümmert's? Dafür stimmt das Ambiente mit hübschen strohgedeckten Sonnenschirmen, jeder Menge Kakteen und einigen Dattelpalmen. Hier fühlen wir uns auf Anhieb wohl und können gut eine Zeit lang verweilen.

Die archäologische Stätte Los Pozos del Rubicón

Nach einer erholsamen Pause machen wir uns auf den Rückweg zum Parkplatz der Playa Mujeres. Dieses Mal verzichten wir darauf, zu jedem Strand hinabzusteigen. Der Weg im Bogen um die Strände herum hat weniger Steigungen. Stattdessen treffen wir auf die Los Pozos del Rubicón. Es handelt sich dabei um eine archäologische Stätte mit den Brunnen von San Marcial del Rubicón.

Hier errichteten 1402 die Eroberer Jean de Béthencourt und Gadifer de La Salle ihr Lager. Möglich war ihnen das nur wegen der Existenz von Süßwasserbrunnen, welche schon die Ureinwohner gebaut hatten. Sie sind heute die letzten Überreste der Stadt Rubicón. Die mit Eisengittern abgedeckten Schächte wirken allerdings eher unspektakulär und lohnen damit nur einen kurzen Aufenthalt.

Nach dreieinhalb Stunden sind wir zurück bei der Playa Mujeres. Wie erwartet, war es auf der gesamten Tour viel zu kalt, um in die Fluten des noch kälteren Atlantiks zu hüpfen. Doch die Strände an der Costa de Papagayo sind eine Wanderung allemal wert.

Sei es wegen der schönen Aussichten über die Hochebene Los Ajaches. Oder auch einfach nur, um einige schöne Augenblicke an den malerischen Buchten zu verbringen.

Video zu den Papageienstrände auf Lanzarote

Wanderung entlang der Papagayo-Strände auf Lanzarote. Der Ausflug führt uns von einer Bucht zur nächsten und eröffnet uns herrliche Aussichten auf das blaue Meer.

Anfahrt, Anforderungen und GPS-Daten zur Wanderung

Die Anfahrt erfolgt über den großen Kreisel von Playa Blanca nach Femés. Kurz nach dem Kreisverkehr endet die befestigte Straße und es geht weiter auf einer holprigen Schotterpiste. Eine Mautstation verlangt in der Regel 3 Euro (Stand 2020) für die Durchfahrt. Die Playa Mujeres ist ausgeschildert und nach vier Kilometern auf der Piste auch schon erreicht.

Die Wanderung verläuft entlang der Küste auf inzwischen gut ausgetretenen Pfaden. An manchen Stellen brechen diese ab und erfordern ein erhöhtes Maß an Vorsicht. Ansonsten bieten die Papagayo-Strände eine schöne und einfache Strandwanderung.

AusgangspunktParkplatz Playa Mujeres
KoordinatenN 28.85327, E -13.79174
Gehzeit2 Stunden
Distanz6,1 km
Anstiege150 HM
GradT2
EinkehrBar Casa El Barba und Restaurant El Chiringuito oberhalb der Playa de Papagayo
GPS-DatenWanderung Papagayo-Strände gpx
KML-DatenWanderung Papagayo-Strände kml

Wanderkarte zur Wanderung entlang der Papageienstrände

Höhenprofil

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