Über die koloniale Eisenbahnbrücke kommen wir hinüber nach Don Det. Von der Brücke aus haben wir eine schöne Sicht auf die beiden Inseln und den Stelzenhäusern entlang der Ufer. Wir bleiben zunächst auf der Eisenbahntrasse und radeln somit einmal quer über die Insel. Links und rechts von uns erstrecken sich verdorrte Reisfelder
und in der prallen Sonne bereitet der staubige Weg den perfekten Ort für die nächste Fahrradpanne. Diesmal fällt meine Kette hinunter. Eigentlich ist so etwas schnell wieder in Ordnung gebracht. Bei dem rostig-staubigem Gefährt ist es jedoch eine kleine Sauerei, diese wieder an ihren Platz zu bringen.
Danach ist es nur ein kurzes Stück, bis wir in Takapan, dem Hauptort von Don Det ankommen. Hier befindet sich die zweite Verladestation der Franzosen und somit das andere Ende der sieben Kilometer langen Eisenbahntrasse. Die ausgediente Betonanlage wird heute als Parkplatz für die Sammeltuktuks genutzt. Auf unserer Palmeninsel Don Khon hatten wir uns noch gefragt,
wo die alle herkommen, da sie am späten Abend wie vom Erdboden verschluckt waren. Jetzt wissen wir es. Don Det fehlt es an Sehenswürdigkeiten. Dafür gibt es auf dieser Insel deutlich mehr Unterkünfte und Restaurants als auf Don Khon. Beides zusammen erklärt, warum viele Urlauber von hier aus Ausflüge auf die Nachbarinsel unternehmen.
Unter Kokospalmen hindurch radeln wir bis an die Nordspitze der Insel. Auch hier gibt es einen kleinen Strand und eine Fähranlegestelle. Ansonsten reiht sich entlang des Ufers ein Hängematten-Hotel an das nächste, unterbrochen von kleinen Restaurants. Alles wirkt wie ein Partyort, indem man zwischendurch auch gut relaxen kann.
Damit ist Don Det so etwas wie die 4000-Inseln-Variante der Backpacker-Hochburg Vang Vieng, wenn auch in deutlich kleinerem Umfang. So überrascht es auch nicht, dass es trotz Verbot hin und wieder nach Cannabis riecht. »Happy Pizza«, »Happy Cake« und was sonst alles glücklich macht, wird für jedermann sichtbar im Aushang angeboten – viel Spaß!!!
Wir machen uns auf den Rückweg in Richtung Brücke. Diesmal nutzen wir den schattigen Uferweg. Immer wieder eröffnet sich uns eine schöne Sicht auf den Mekong mit seinen kleinen Inseln. Hier fließt das Wasser nur ruhig vor sich hin
und lässt sich so mancher mit Tubing-Reifen an der Insel vorbei treiben. Auf der anderen Seite sehen wir die schwimmenden Bungalows von unserem Hotel. Bald darauf haben wir die Brücke wieder erreicht. Don Det ist ganz schön klein.
Wer zurück nach Don Khon will, muss am Südende der Brücke Eintritt bezahlen. Das ist nicht korrekt. Denn eigentlich ist die Eintrittskarte für den Somphamit-Wasserfall bestimmt. Allerdings sehen die Laoten darin so etwas wie eine allgemeine Kurtaxe, die sie folglich von jedem verlangen, der auf diesem Weg nach Don Khon kommt. War man schon zuvor beim Wasserfall, sollte man die Karte auf jeden Fall aufbewahren. Andernfalls zahlt man doppelt oder kommt erst nach Feierabend der Wegelagerer wieder zu seinem Hotel zurück.
Aufnahmen vom herrlichen Sonnenuntergang über dem Mekong auf Don Khon, einer der »4000 Inseln« auf dem Mekong im Süden von Laos. Fahrt durch die Wasserlandschaft des Mekong mit Aufnahmen von Wasserbüffeln.
Eventuell ist es auch möglich, mit einem Boot direkt zum Hotel überzusetzen. Das haben wir allerdings nicht ausprobiert. Auch wenn wir unsere Karten vorzeigen können, empfinde ich diese Vorgehensweise als Unverschämtheit. Und auch wenn es uns beiden in den Fingern juckt, den kleinen, penetranten Laoten über die Brüstung in den Mekong zu schmeißen, verzichten wir darauf. Wobei – es wäre vielleicht mal eine lehrreiche Idee.