Gegen Abend erreichen wir die Luang Say Lodge bei Pakbeng. Die Bungalows zwischen dem Fluss und dem Urwald sind schon von Weitem zu erkennen. Da sich die Lodge gut anderthalb Kilometer außerhalb der Ortschaft befindet, besitzt sie eine eigene Anlegestelle. Wo sich diese befindet, hängt vom Wasserstand des Mekong ab.
Durch das Niedrigwasser ist sie bei unserer Ankunft ein ganzes Stück weit weg von den Gebäuden, sodass wir zunächst ein paar Meter über den feinen Flusssand bergauf stapfen müssen. Weiter oben erleichtern erst Bambusmatten, dann eine Treppe den weiteren Aufstieg.
Oben angekommen, werden wir von weiblichen Angestellten erwartet, eh sie hinunter ans Boot eilen. Ihre Aufgabe ist es, das schwere Gepäck hoch zum Hotel zu schleppen. Im Bereich der Rezeption übernehmen dann die Männer das Gepäck und verteilen es auf dem leichteren Weg auf die Bungalows.
Da man meist eh nur eine Nacht in der Lodge verbringt, ist ein Tagesrucksack angebracht, damit die Schlepperei, wenn auch für das Personal, entfällt. Zudem geben wir den Frauen das Trinkgeld, weil sie die schwerere Arbeit leisten.
Die Holzbungalows sind richtig, richtig toll. Es gibt zwar keine Glasfenster, aber Fensterläden, durch die wir einen herrlichen Blick auf den Mekong haben. Mitten im Raum steht ein romantisches Himmelbett mit Moskitonetz und durch die dicken Decken ist es in der Nacht auch mollig warm.
Das geräumige Bad ist durch eine Schiebetür vom Raum abgetrennt und fast voll funktionsfähig. Leider fällt am Morgen das Duschwasser bei uns just in dem Moment aus, als ich komplett eingeschäumt bin. Einzig beim Waschbecken fließt noch kaltes Wasser, womit Lars einen Heidenspaß daran hat, mir den Schaum mithilfe der Zahnbecher wieder abzuduschen. Brrrrr ...
Durch Holzstege sind die Bungalows mit dem Lobby- und Restaurantbereich verbunden. Unser Weg führt dabei durch einen herrlichen tropischen Garten mit Palmen und Frangipani. Leider wurde das Kabel des WIFI-Routers kurz vor unserer Ankunft von irgendeinem Nagetier beschädigt, was bedeutet: WIFI fällt aus.
Während wir gleichgültig mit den Schultern zucken, bricht für unsere beiden Singapur-Chinesen schier eine Welt zusammen. Als Folge ist ein kleiner Lao den halben Abend damit beschäftigt, im Gebälk herum zu klettern und den Router wieder zum Laufen zu bringen.
Wir indes sitzen auf der gemütlichen Terrasse und genießen den wunderbaren Abend, eingehüllt in einer Wolke von Anti Brumm. Im Gegensatz zur Allzeit-Erreichbarkeit zählt ein wirksamer Mückenschutz hier zu den wirklich wichtigen Dingen! Als Alternative zu dem Abend auf der Terrasse könnten wir über einen Schotterweg in den Ort Pakbeng spazieren. Da wir aber wegen der Natur und dem Mekong hier sind, verzichten wir auf das Backpackerdorf.
Der Abend geht auch so schnell herum, zumal es um sieben Uhr Abendessen gibt. Und dieses ist eine echte Überraschung. Ob es daran liegt, dass wir am Heiligabend Gäste der Lodge sind, wissen wir nicht. Tatsache jedoch ist, dass wir hier das beste und reichhaltigste Essen während unserer ganzen Laosreise bekommen. Mit Frühlingsrollen, Suppe, Grillspieße, Pasteten und diversen Currys wird weit mehr aufgetischt, als wir essen können. Und alles ist unheimlich lecker. Frohe Weihnachten!!!
Eindrücke von der ruhig gelegenen Luang Say Lodge am Mekong in Laos.
Für die Weiterfahrt am nächsten Tag können wir es entspannt angehen lassen. Trotz der Geräusche während der Nacht – oder vielleicht auch gerade deswegen – konnten wir richtig gut schlafen. Bestens erholt genießen wir damit am Morgen noch eine Weile die Natur und die Aussicht auf den Mekong.
Da das Gepäck direkt bei den Bungalows abgeholt wird, geht es schließlich unbeschwert zum Hauptgebäude der Luang Say Lodge. Wir sind zwar noch von gestern Abend satt, gönnen uns aber doch das in Auswahl, Menge und Qualität richtig gute Frühstück auf der überdachten Terrasse. Dann aber heißt es Abschied nehmen und kehren wir zurück an Bord.
Kaum haben wir abgelegt, passieren wir Pakbeng, eh wir weiter den Mekong hinunter fahren. Es ist diesig und leicht kühl. Wir beobachten die Wasserbüffel am Rand und entdecken wieder mehrere Erdnussfelder auf den Sandbänken entlang des Flusses. Ansonsten unterscheidet sich die Landschaft kaum von der gestrigen.
Auch heute besuchen wir ein Einheimischendorf der Lao Loum. Das Highlight des zweiten Tags auf dem Mekong werden jedoch die Pak-Ou-Höhlen Tham Ting mit ihren Tausend Buddhas sein. Bis dahin haben wir reichlich Zeit, um abermals viel zu quatschen, Tee zu trinken und Bananenchips zu knabbern, während die Landschaft langsam an uns vorbeifährt.
Eindrücke der Hügellandschaft am Mekong