Gegenüber der Mündung des Nam Ou befindet sich der magische Berg mit den Pak-Ou-Höhlen. Die Höhlentempel von Tham Ting liegen nur noch 25 km von Luang Prabang entfernt und zählen zu den bedeutendsten buddhistischen Kulturstätten in Nordlaos.
Da die Höhlen nur mit dem Boot zu erreichen sind, bietet sich ein Besuch während der Mekong-Cruise an. Man fährt eh daran vorbei. Ansonsten werden natürlich auch Ausflüge von Luang Prabang hierher angeboten.
Der markante Felsen ist schon von Weitem zu sehen, wobei der Zugang von einigen Booten deutlich angezeigt wird. Wir zirkeln uns also vorsichtig dazwischen und klettern über andere Boote hinweg auf den Anleger vor den Höhlen.
Die untere Höhle Tham Loum ist bei unserer Ankunft gut besucht, weshalb wir erst einmal die Stufen zur oberen Höhle, der Tham Theung angehen. Nach zwei Tagen auf dem Boot herumgammeln gehen die rund 70 Höhenmeter ganz schön in die Beine.
Einer Sage nach werden die Höhlen seit 1547 als Tempel genutzt. König Setthathirat hatte die Tempelanlage damals anlässlich des Baus von Vat Pak Ou im gegenüberliegenden Dorf gegründet. Doch schon davor wurden die Höhlen als Wohnort der Flussgeister verehrt.
Auch der Naga-König Chao Ulongkha soll als Wächter über die Mündung des Nam Ou darin gehaust haben. Seine Anwesenheit soll dem Felsen magische Kräfte verliehen haben. Inwieweit die Überlieferungen mit den wirklichen Geschehnissen übereinstimmen, ist ungewiss.
Sicher aber ist, dass die Bevölkerung während des Indochina-Krieges ihre privaten Buddhastatuen in den schwer zugänglichen Höhlen untergebracht haben. Hier waren sie sicher vor Plünderungen. Auch haben in der oberen Höhle zeitweise Einsiedlermönche gelebt.
Heute bewacht ein dicker Buddha die Tham Theung, welche recht tief in den Berg hineinreicht. Für die Mönche gab es damit reichlich Platz, dafür aber hatten sie es stockdunkel und einen beschwerlichen Weg, um sich mit Fisch und anderen Lebensmitteln zu versorgen.
Stockdunkel ist es auch heute noch. Blöderweise befinden sich unsere Taschenlampen unerreichbar im Koffer. Es sind aber genügend Leute mit einer Leuchte hier oben, die uns hin und wieder ausreichend Licht für ein Foto geben. Motive zumindest gibt es genug. Überall stehen Buddhas in verschiedensten Größen und Materialien.
Bis zu 5000 Statuen sollen zeitweise in den Höhlen gestanden haben. Viele wurden später von den früheren Besitzern wieder geholt, andere geklaut, womit die Zahl der Statuen in der Tham Theung stark abgenommen hat. Dafür gibt es hier eine Stupa und einen geschnitzten Hang Hod.
Zurück bei der unteren Höhle Tham Loum, sind die meisten anderen Besucher abgereist, sodass wir genügend Platz finden und uns frei bewegen können. Schön ist, dass man hier auch ohne Taschenlampe etwas sieht, und überall, wo es nur irgend möglich ist, Buddha-Statuen platziert sind.
Durch einer hübsche Mauer ist die Höhle etwas von der Außenwelt abgeschirmt. Halten wir uns in der Höhle links, kommen wir nach einer kurzen Klettereinlage zu einem seitlichen Eingang. Zum Abschluss unseres Höhlenbesuchs eröffnet er uns nochmals einen Blick auf den Mekong. Auf ihm werden wir jetzt langsam nach Luang Prabang fahren.
Eindrücke von unserer Mekongfahrt nach Luang Prabang. Aufnahmen von der Landschaft und Besuch der Pak-Ou-Höhlen und ihrer vielen Buddhas.