Bei der Abreise vom Baan E-Tu Waterfall Resort werden wir pünktlich abgeholt. Bevor wir unser eigentliches Ziel, die 4000 Inseln ansteuern, holt der Fahrer den bei der Anreise vergessenen Stopp beim Wasserfall nach. Da wir den Tat Fane Wasserfall mittlerweile kennen, muss er damit die weitaus längere und schlechter beschaffene Piste zum Champ Pe Wasserfall in Kauf nehmen.
Tatsächlich braucht er rund zwölf Minuten für die angeschriebenen zwei Kilometer von der Hauptstraße bis zum Parkplatz oberhalb des Wasserfalls. Auch hier gibt es ein Restaurant, während der Zugang zum Wasserfall allerdings frei ist. Über eine in die Erde gehackte Treppe geht es zunächst zu einer Aussichtsplattform.
So früh am Morgen sind wir die ersten, die hier ein paar Fotos schießen. Das liegt allerdings auch daran, dass der Champe Wasserfall um diese Zeit noch komplett beschattet ist. Dennoch nutzen wir die waghalsige Leitertreppe links der Plattform, um ans untere Becken des Wasserfalls hinabzusteigen. Sobald die Sonne hoch genug steht, kann man hier mit einem Tubingreifen durch das Becken paddeln oder sich auf einer Plattform bis nahe an den Wasserfall ziehen.
Wir indes belassen es dabei, die Kulisse ein paar Augenblicke auf uns wirken zu lassen, eh wir zurück zum Minibus kehren. Wer mehr Zeit hat, empfehlen wir, die Trekkingtour mithilfe unseres gps-Tracks allein zu unternehmen und vorher beim Hotel eine Uhrzeit auszumachen, bei der man abgeholt werden möchte. An und in dem Becken sowie im Restaurant lässt es sicher gut eine Weile aushalten.
Laut Programm sollten wir eigentlich zurück nach Pakse gebracht werden und ab dort mit dem nächsten Minibus in den Süden gefahren werden. Weil wir die einzigen sind, die an diesem Tag von Pakse zu den 4000 Inseln des Si Phan Don fahren, haben wir jedoch Glück und biegt unser Fahrer noch vor Pakse auf die 13 nach Ban Nakasong ab. Dort angekommen, haben wir gleich nochmal Glück: das Boot für die Überfahrt zur Insel steht schon bereit und die ersten Passagiere sind gerade dabei, einzusteigen.
Sehr nett ist, dass uns der Fahrer von Khiri bei den Tickets hilft und einen der Koffer hinunter zum Boot trägt. Er folgt damit einem der Bootsleute, der sich Sekunden vorher den ersten unserer beiden Koffer geschnappt hat. So sah es zumindest aus. Oder besser: es sollte so aussehen. Denn unten verhält er sich auf einmal eigenartig, faselt etwas von Money und hält penetrant die Hand auf, um für seine weder verlangte noch gewollte Dienstleistung entschädigt zu werden. Auch wir können penetrant, seine Masche läuft ins Leere.
Richtig schön ist anschließend die Fahrt zur Insel Don Khone. Da wir diese zwischen der Regenzeit und der Trockenzeit erleben, ist das Wasser bereits grünlich verfärbt, während etliche der oft winzigen Inseln nur knapp aus dem Mekong ragen. Während die kleinsten unter ihnen kaum mehr als hohen Gräsern und Büschen genügend Platz bieten, wachsen auf den größeren Kokospalmen und baumhohe Bambus-Gruppen. Direkt am Wasser stehende Gebäude und Restaurants, ein kleiner Tempel und am Ufer liegende Boote sowie das darüber leuchtende blaue Firmament vervollständigen die traumhafte Kulisse.
Auch unser nächstes Hotel, das Sala Done Khone, können wir vom Boot aus sehen, eh die Fahrt etwas weiter an einer provisorischen, für Touristen nicht als solche zu erkennenden Haltestelle endet. Das Aussteigen erfolgt hier inklusive dem Ausladen des Gepäcks in eigener Regie. Dank zweier Franzosen und gegenseitiger Hilfestellung ist dies jedoch bald und sicher gemeistert, sodass wir schon bald auf der aus allen möglichen Materialien zusammengebastelte Straße zu unserem Hotel laufen.