Das Boot bringt uns an den Tad Se oder auch Tad Sae-Wasserfall. Neben dem Elefantencamp sind die Sinterterrassen ein beliebtes Ausflugsziel ab Ausflugsziel ab Luang Prabang. Dadurch steigt das Angebot der Aktivitäten von Jahr zu Jahr. Neben Elefantenreiten und -baden kann man mithilfe von Zip-Lines über den Wasserfall hinweg rauschen.
Daneben locken die gut erschlossenen Wasserbecken Dutzende von Touristen zum Baden hierher. Immerhin geben die unzähligen Sinterterrassen des Houay Se, inmitten eines schattenspendenden Waldes, ein tolles Bild ab. Das klare Wasser tut das Übrige.
Leider zeigt sich das Wetter bei unserem ersten Besuch von seiner trüben Seite, sodass das sauerstoffreiche, hellblaue Wasser in den Becken nicht wirklich zur Geltung kommt. Zudem fröstelt es uns etwas,
weshalb wir auf ein Bad in dem kühlen Gebirgswasser verzichten. Stattdessen schlendern wir über die Holzstege durch die Anlage und suchen schöne Blickwinkel auf den Wasserfall, der gemächlich vor sich hin gurgelt.
Jetzt, während der Trockenzeit, stellt die Wasserknappheit ein Problem für die Sehenswürdigkeit dar. Schließlich wollen die Touristen volle Wasserbecken sehen. Mithilfe von Rohrsystemen wird im oberen Teil das Flusswasser umgeleitet,
damit die unteren Becken immer schön voll sind. Sieht nicht schön aus, stört aber auch nicht großartig, da der Bereich mit den Rohren ohnehin zu den weniger idyllischen zählt.
Da wir heute eh schon einiges erlebt haben, belassen wir es bei einem Spaziergang entlang der unteren Becken. Auffallend sind hier die vielen Thailänder, die wir bei ihrem asiatischen Selfiewahnsinn beobachten können. Allen vorweg zieht ein Lady-Boy die Aufmerksamkeit auf sich, da er sich ständig in neue Klamotten schmeißt. Durch die ständige Knipserei schaffen es die meisten Besucher nur bis zur Badeterrasse. Wer ein ruhigeres Plätzchen sucht, braucht wie an so vielen Orten der Welt nur ein paar Meter weiterlaufen. Dann wird er bald fündig.
Eindrücke von den kleinen Kaskaden beim Tad Sae-Wasserfall, der einige Kalksinterterrassen ausgebildet hat. Rückfahrt über den Nam Khan Fluss ins Elefanten-Dorf nahe Luang Prabang.
Nach dem Elefantenbad haben wir uns das deftige Frühstück im Resort verdient. Zudem steht ein Trekking durch die Berge an. Somit trennt sich auch unser Weg mit dem der restlichen Gruppe. Es ist wie so oft, dass wir Freudenthals mal wieder die einzigen sind, die eine Trekkingtour durch den Urwald zu den Sinterterrassen am Houay Se mitnehmen, während die anderen zurück in die Stadt fahren. Aber die Sonne scheint und da bietet sich ein Trip in die Natur doch an.
Joy, unser Guide begleitet uns und wir starten auf bekannten Wegen. Nach einem Abstecher zum Babyelefanten Maxi geht es bergauf in die Wälder. Joy zeigt uns Pflanzen, welche als Medizin genutzt werden, oder einfach nur auf dem laotischen Speiseplan stehen. Und das sind ganz schön viele. Wer sich auskennt, kann in den Wälder gut überleben, weil hier überall irgendein essbares Kraut wächst.
Überaus begeistert ist Joy schließlich, als er einen Maulwurfshügel findet. Diese Tiere sind für ihn die absolute Delikatesse. Wir sind heilfroh, dass er ihn nicht gleich ausbuddelt und ad-hoc ein Barbecue startet. Dafür findet er kurz drauf eine Blüte, die er anknabbert.
Nach einer dreiviertel Stunde erreichen wir eine Aussichtsplattform. Über den Wald können wir bis zum Nam Khan schauen. Zeit für eine kurze Pause. Hatten wir gestern noch gefröstelt, so kommen wir heute ganz schön ins Schwitzen. Über Felder geht es weiter, wieder in den Wald.
Unterwegs kommen uns Elefanten entgegen. Die Mahouts der ersten beiden liegen in ihren Reitbänken und schlafen tief und fest. Mit etwas Verzögerung kommt der dritte Elefant. Sein Mahout jault ein Klagelied durch den Wald, weil sein Sohn die falsche Frau gewählt hat. Armer Elefant mit seinen großen Ohren.
Kurz vor Mittag gelangen wir an den Houay Se an das obere Becken des Tad Se-Wasserfalls. Dieses dient auch als Elefantenbad, was wir ja ganz witzig finden. Unten bei den Badebecken erzählt Dir keiner, dass weiter oben die Elefanten baden und ab und an auch mal was ins Wasser fallen lassen. Läääcker!!! Neben dem Elefantenbad ist hier auch ein uriger Rastplatz mit Tischen und Bänken. Die Waldarbeiter kochen gerade eine Suppe und fragen Joy, ob wir auch probieren wollen.
Ja, warum nicht? Ist ja gekocht! Sie ist ganz grün, da sie nur Kraut und irgendwelche Beeren enthält, und etwas kerbellastig. Irgendwie fehlt ein Schuss »Maggi«, was es sonst überall in Asien gibt. Doch man kann sie essen. Trotzdem sind wir froh, dass Joy auch noch Gemüsereis mit Huhn, umweltfreundlich in Bananenblatt verpackt, mitgenommen hat. Die Waldarbeiter übrigens auch, da sie mit Freuden unsere Reste essen.
Nach der Mittagspause wird der Weg zusehends unbequemer. Hatten wir bis zum Rastplatz von Elefanten ausgetretene Forstwege, so folgen wir jetzt einem schmalen Pfad entlang des Houay Se. Teilweise kraxeln wir einige steile Stufen oder Holzleitern nach unten und queren den Bach über Naturholzbrücken. Zwischendurch kommen wir an ein kleines Waldrestaurant für romantische Luxusausflüge in den Dschungel.
Immer wieder erreichen wir Sinterterrassen, die einiges schöner sind, als die bei der unteren Badestation. Und überall ist es menschenleer. In solchen Momenten freut es uns immer, dass die meisten Touristen viel zu bequem für solche Touren sind. Gönnen würden wir diese Ausblicke aber jedem.
Sinterterrassen am Houay Se nahe Luang Prabang in Laos
Hier im Wald gibt es noch große Bestände an Teakbäumen. Das Naturschutzgebiet verhindert das Fällen und Vermarkten. So etwas funktioniert aber auch nur, so lange es andere Einnahmequellen, wie die Touristen gibt. Zum Glücke erlebt Laos gerade einen Natur orientierten, touristischen Aufschwung.
Das erhöht die Chancen, dass der Wald noch eine Weile bestehen bleibt. So zeigt uns Joy einige Lianen, die von einem Teakbaum zum nächsten wachsen und natürlich wieder einige Pflanzen, die man essen kann. Für Veganer ist die Gegend ein Traum.
Bald hören wir Stimmen und erreichen die Holzstege, die wir vom Vortag kennen. Unser Ziel, der Tad Sae, ist erreicht und wir hätten eigentlich noch Zeit zum Schwimmen. Da heute die Sonne scheint, wagen wir uns tatsächlich ins Wasser, belassen es dann jedoch dabei, hindurch zu waten.
Auch trotz der heute gut besuchten Sonnenterrasse hüpfen nur wenige ins kühle Nass. Einer davon eher unfreiwillig. Beim »Fotoshooting« macht ein Thai einen Rückwärtsschritt zu viel und stürzt zwischen Holzterrasse und Mauer in die Wasserrinne. Klatschnass, aber unversehrt klettert er etwas verstört wieder auf die Terrasse.
Noch schmunzelnd machen wir uns auf den Rückweg zum Anlegesteg, wo bereits ein kleines Boot auf uns wartet. Damit geht es jetzt gemütlich zurück zum Elefantendorf und dann weiter nach Luang Prabang. Die Sonne scheint und wir haben noch genug Zeit für eine Stadtbesichtigung. Die zwei Tage im Dschungel waren toll. Die Entscheidung »lieber Natur anstatt Mönchen« war für uns genau die richtige.
Eindrücke unserer Trekking-Tour vom Nam Khan River durch den Wald zum oberen Becken des Tad Sae. Weiter entlang des Fluss bis zu den Sinterterrassen. Rückkehr zum Elefanten-Dorf mit dem Boot.
Die Anfahrt erfolgt ab Luang Prabang über die Landstraße 13 Richtung Xieng Ngeun. Nach Kokghiew links auf die 2502 abbiegen und der Beschilderung zum Elephant Village folgen.
Ausgangspunkt | Elefantendorf, bzw. naher Bootsanleger auf der anderen Flussseite (300 m) |
Endpunkt | Tad Sae Waterfall (305 m), Rückfahrt mit dem Boot |
höchster Punkt | Aussicht (ca. 390 m) |
Koordinaten | N 19.8692, E 102.2332, Parkplatz Elefantendorf |
Gehzeit | 2.30 Stunden |
Distanz | 5 km |
An-/Abstiege | ca. 150 HM / 145 HM |
Anforderungen | T3, da rutschige Abschnitte |
Einkehr | Picknickplatz und kleines Restaurant bei Elefantenbad, Tad Sae Waterfall Restaurant |
GPS-Daten | Wanderung Tad Sae Waterfall gpx |
KML-Daten | Wanderung Tad Sae Waterfall kml |