Tham Nam und weitere Karsthöhlen

Höhlentour bei Vang Vieng - ein Highlight der Region

Als Highlight der Region gelten die vielen Karsthöhlen bei Vang Vieng. Für den zweiten Tag hier haben wir einen Ausflug gebucht, auf dem wir einige davon kennenlernen wollen. Pünktlich um halb neun stehen wir bei der Rezeption. Es warten noch andere auf ihren Veranstalter. So sind wir frohen Mutes. Da aber irgendwann alle abgeholt sind, ohne dass sich auch nur ein Fahrer für uns verantwortlich fühlt, werden wir stutzig.

Die Rezeptionistin wird es ebenfalls. Erst macht sie sich Sorgen, uns könnte keine Beschäftigung einfallen, und schlägt uns vor, zur nahe gelegenen Blauen Lagune zu spazieren. Ich will aber keinen billigen Zeitvertreib in dem blöden Ort. Dann ruft sie mehrmals und mit Nachdruck bei Khiri an, bis endlich, mit einer Stunde Verspätung, ein Sammeltaxi auftaucht.

Tham Xang, die Elefantenhöhle bei Vang Vieng

Leider hat der Guide uns im Nachbarhotel, dem Riverside Boutique Hotel, gesucht. Was haben die hier immer mit den anderen Hotels? Alle haben ähnliche Namen und werden stetig verwechselt. Eine vierköpfige australische Familie im Tuktuk wirkt leicht genervt. Im Gegensatz zu ihnen lacht ein Italiener, der mit uns angereist ist. Denn wir werden ganz woanders abgeholt, als dort, wo wir gestern mit ihm ausgestiegen waren. Hahaha!!!

Mit uns sind dann aber alle an Bord und kann es endlich losgehen. Noch bevor wir zu den Höhlen fahren, müssen wir jedoch noch ein paar Kajaks abliefern, die auf dem Dach liegen. Zählen wir die Kayak-Gruppe mit, mussten an diesem Morgen schon ganz schön viele Urlauber warten. Und alles nur, weil der Guide auf Abwegen war – wunderbar!

Die Elefantenhöhle und ein Fußabdruck Buddhas

Als wir etwas später eine Brücke über den Nam Xong überqueren, müssen wir den Eintritt für die Höhlen bezahlen (das geht über den Guide). Die Tham Xang, die Elefantenhöhle, ist ganz in der Nähe der Brücke.

Sie wirkt eher wie eine Grotte als eine Höhle und dient mit ihren Buddhafiguren, einem vermeintlichen Fußabdruck Buddhas und einem Stalagmit, dessen Form an einen Elefanten erinnert, hauptsächlich als Dorftempel. Vor Ort entpuppt sich die morgendliche Verspätung als Vorteil. Wir sind nämlich die einzigen Besucher der Tham Xang.

Eine weitere Höhle erreichen wir über einen kurzen Spazierweg über matschige Wege und durch einen Wald. Überall rennen Kühe herum, die sich zutraulich verhalten und sogar streicheln lassen. Bei einem Pavillon können wir unsere Taschen zurücklassen. Jeder bekommt eine wasserdichte Taschenlampe, mit der es zur Tham Loub, der versunkenen Höhle, geht.

Für die Laoten zählt sie zu den bedeutendsten Höhlen in der Karstgegend um Vang Vieng. Der Zugang ist mit einer kurzen Kletterpartie über Leitern und Felsen verbunden. Sowie diese Passage hinter uns liegt, erwarten uns im Innern der 300 m langen Höhle drei Hallen.

Ganz anders als in den Tropfsteinhöhlen von Kuba gibt es hier richtig große Hallen. Der Boden ist fast eben, sodass wir gemütlich durch die Dunkelheit schlendern können. Gewaltige Stalaktiten hängen von der Decke. Wo einige von ihnen seitlich miteinander verbunden sind, kann man wie bei einem Xylophon wunderschöne Töne erklingen lassen.

Für Melodien sind sie allerdings etwas verstimmt. Dazwischen entdecken wir immer wieder Buddhafiguren. An einem flachen Felsen sind außerdem alte Inschriften zu sehen. Früher, als es noch keine Taschenlampen gab, sind die Leute mit bestimmten Kerzen hierher gekommen und haben sich mithilfe des Rußes in der Decke verewigt.

Buddha-Statuen und Stalaktiten in der Tham Loub

Die nächste Höhle ist die Tham Hoi, die Schneckenhöhle. Sie ist ganz in der Nähe der Tham Loub und beginnt mit einem großen Buddha am Eingang. Dahinter windet sie sich 1,5 km in den Berg. Sie ist optisch weit weniger interessant als die Tham Loub und der Fußmarsch über das Geröll ist unbequem. Eigentlich wollten wir ja bis zum Ende laufen.

Dort soll sich ein unterirdischer See befinden. Wer das Abenteuer sucht, kann über den See und durch eine schwer zugängliche Verbindungshöhle bis zur Wasserhöhle gelangen. Während der Regenzeit müssen allerdings einige Passagen schwimmend bewältigt werden. Aber unserem Guide ist das ohnehin zu weit. So also müssen wir umkehren und den normalen Weg zur Wasserhöhle nehmen.

Zuvor aber kehren wir zum Pavillon zurück, wo uns ein kleines Mittagessen erwartet. Es gibt den typischen, in Bananenblatt eingewickelten Gemüsereis und ganz leckere frische Grillspieße.

Da haben wir sogar die Auswahl zwischen Huhn und vegetarisch. Gestärkt geht es damit durch den Wald zur nächsten Höhle.

Auf LKW-Schläuchen durch die Tham Nam Wasserhöhle

Die Tham Nam ist eine Wasserhöhle. Hier geht es mehr um Fun als um Stalaktiten und Stalagmiten. Die Höhle ist mit Restaurant und Toilettenanlagen außerdem deutlich besser erschlossen als die anderen Höhlen. Über uns beginnt eine Zip-Line und einige Leute rauschen über uns und den Fluss hinweg.

Umziehen können wir uns in einem der Restaurant-Pavillons, die Toiletten sind kostenpflichtig. Während unser Guide auf unsere Taschen aufpasst, schnappen wir uns einen der Lkw-Schläuche am kleinen Becken direkt vor der Höhle. Sowie alle »an Bord« sind, ziehen wir mithilfe von Seilen ins Innere der Tham Nam.

Tubingspaß bei der Höhle Tham Nam

Der Eingang ist mit seinen sägezahnähnlichen Stalaktiten vielversprechend. In diesem Bereich gilt es zugleich, Obacht zu geben. Andernfalls drohen Beulen. Hat man die Passage mit den Säbelzahnstalaktiten bewältigt, ist die Höhle sehr schlicht. Das spielt aber keine Rolle. Wir ziehen uns an den Seilen durchs Wasser bis ans Ende der ersten Höhle. Dann müssen wir ein kurzes Stück laufen und weiter geht es in der zweiten Höhle. Ein Kerl, der hier unten arbeitet, muss uns die ganze Zeit begleiten. Auf Dauer geht das ganz schön in die Arme.

Da wir uns aber alle in einer Reihe am Seil entlang ziehen, entwickelt Lars seine eigene Methode: anstatt sich mit voller Kraft selbst durch das Wasser zu ziehen, lässt er sich vom Hintermann schieben oder hakt sich auch mal unbemerkt mit dem Fuß unter dem Reifen einer der Australierinnen ein. Das ist nicht sonderlich nett, spart aber eine Menge Energie. Irgendwann ist das Seil zu Ende. Ab jetzt gilt es, sich mit der Strömung zurücktreiben zu lassen und die nächsten Höhlenbesucher, die sich uns entgegen ziehen, nass zu spritzen. Was ein Spaß!!!

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