Unsere ältesten Erinnerungen an Riga und Lettland hat uns airBaltic beschert. Bei einem Flug nach Tallinn wurden wir nach der Zwischenlandung nicht mitgenommen, weil sie eine größere, nach uns eingecheckte Gruppe aus Wien nicht trennen wollten. Wir wurden auf den Bus verwiesen. Weil die Fahrt vom Flughafen nach Estland durch das Zentrum von Riga führt, bekamen wir erste Eindrücke von der Daugava und der Rigaer Burg. Durch den Ärger mit airBaltic hatten wir damit das nächste Ziel für eine Städtereise als Kurzurlaub gefunden.
Weil die Altstadt von Riga nicht ganz so groß ist und mit ein paar wenigen Spaziergängen rasch erkundet ist, haben wir uns außerdem für zwei Tage einen Leihwagen gegönnt. Ursprünglich wollten wir damit an die Küste ins Seebad Jūrmala fahren. Nachdem wir auf der ITB Berlin mit einer sehr netten Lettin gesprochen hatten, haben wir uns jedoch stattdessen für den Gauja Nationalpark entschieden. Und gut daran getan. Denn mit seinen Burgen und der vielen Natur lohnt sich der Park auch für einen längeren Aufenthalt.
Riga - eine Städtereise in die Hauptstadt
Unser erstes Ziel in Lettland ist die Hauptstadt Riga. Wir sind erst überrascht, hier die Bremer Stadtmusikanten anzutreffen. Es ist ein freundschaftliches Symbol als Geschenk der Stadt Bremen. Diese und auch andere Städtepartnerschaften deuten auf die traditionellen und engen Verbindungen der Hanse hin. Denn wie Bremen und Hamburg gehört auch Riga zu den alten Hansestädten. Aus dieser Zeit stammt das Schwarzhäupterhaus auf dem Rigaer Rathausplatz. Das heutige Wahrzeichen der Stadt wurde ab 1334 als »Neues Haus der Großen Gilde« für die Vereinigung der zumeist deutschen Kaufleute angemietet. Die Große Gilde sorgte für eine wirtschaftliche Hochkonjunktur. So entstanden eindrucksvolle Jugendstilgebäude in der Alberta iela und wunderschöne Gildehäuser am Livenplatz.
Sigulda und die Burg Segewold
Nach mehreren großen Stadtspaziergängen durch die Hauptstadt Riga, nehmen wir uns einen Mietwagen und fahren in den Gauja Nationalpark. In der Stadt Sigulda besuchen wir die Burg Segewold, eine Kreuzritterburg des Schwertbrüderordens. Ein Mönch führt uns durch die alten Gemäuer und schildert die Geschichte der Segewold.
Mit der Seilbahn nach Krimulda
Bislang gibt es nur eine Seilbahn in Lettland. Diese nutzen wir, um von Sigulda über die Gauja hinweg nach Krimulda zu gelangen. Auch dort gab es eine Kreuzritterburg, von der heute nur noch ein paar spärliche Reste übrig sind.
Turaida und die Burg Fredeland
Wir besuchen das Museumsreservat von Turaida. Dort steht eine der ältesten Holzkirchen der Region Livland. Im Volksliederpark verteilte der Bildhauer Indulis Ranka 26 Skulpturen, welche sich mit lettischen Volksliedern befassen. Spannend ist der Besuch in der Mauerburg Turaida, welche sich gegen einige Angriffe verteidigen musste.
Cesis und die Ordensburg in Wenden
Ein Ausflug ins mittelalterliche Wenden bringt uns nach Cesis. Vorbei am Neuen Schloss erreichen wir die mittelalterliche Ordensburg. Mit einer brennenden Kerze geht es hier durch die dunklen Gemäuer. Laut einer Sage sollen sich unter der Burg von Cesis einige Keller befinden, in denen allerlei Dinge gelagert seien. Dazu zählte auch eine eherne Truhe, die prall voll mit Gegenständen aus Gold und Silber gefüllt sei. Neugierde wurde laut einer Legende einem Lausbuben zum Verhängnis, dem es bei seinem Wagnis in die unheimlichen Räume der Burg, die Sprache verschlug.
Wandern im Gauja Nationalpark
Der Nationalpark bietet jede Menge Wanderungen zu Höhlen, Schluchten und in das Urstromland der Gauja. Wir wandern zur Rabenschlucht mit der Rabenhöhle und finden dort auch noch zur Peterhöhle. Sehr beeindruckend ist das riesige Mundloch der Gutmannshöhle. Einer Legende ist zu verdanken, das sie die älteste touristische Sehenswürdigkeit Lettlands geworden ist. Sie ist leicht zu erreichen, weshalb sie gerne Ziel von Busreisen ist. Viel zu Laufen und zu Entdecken gibt es auf den Naturpfaden von Ligatne. Der Naturpark ist auch eine Auffangstation für verletzte Tiere aus den Wäldern.