Im Maurischen Viertel gelegen, überrascht uns das Hotel Mundial mit einer schönen Aussicht auf den Burgberg und das Castelo Sao Jorge. Die Betten sind zwar von einem kleinen Nachtschrank getrennt, das (altbekannte) Problem aber lässt sich mühelos beheben.
Das Zimmer selbst macht einen freundlichen Eindruck und ist entweder frisch renoviert oder neu. Aber auch wenn uns das Zimmer nicht gefallen hätte, hätten wir es einfach an der Rezeption monieren können. In dem Fall, so haben wir zumindest gelesen, bietet einem das Hotel ohne Murren ein anderes Zimmer an.
Ebenfalls angenehm überrascht sind wir am nächsten Morgen vom reichhaltigen Frühstücksbüfett. Wobei es sich empfiehlt, gleich in den hinteren Teil des Restaurants zu gehen. Im lang gestreckten Saal gibt es nämlich zwei Büfetts - und weil sich die meisten Gäste in die Nähe des vorderen setzen, hat man das hintere fast für sich alleine.
Die Auswahl ist mit verschiedenen Broten und Brötchen, Gebäck, Wurst, Käse, Marmelade und selbst Speck und Rührei die gleiche. Und für uns genau das Richtige, um genügend Energie für den Tag zu tanken.
Geschickt ist die Lage des Hotels. Zwischen dem Praca da Figueira mit der Metrostation Rossio und einer Haltestelle des Flughafenbusses und dem Largo Martim Moniz lassen sich die meisten wichtigen Sehenswürdigkeiten schnell erreichen. Ganz abgesehen davon, dass die Linie 28 hinter dem Hotel ihren Endhaltepunkt hat und sich auf der anderen Seite (in Richtung Praca da Figueira) eine kurze Gasse mit mehreren netten und günstigen Lokalen befindet.
Da uns das Personal nett empfangen und bedient hat, hat sich die Hotelwahl für uns als vollkommen richtig herausgestellt. Das Mittagessen ist zwar nicht ganz so günstig wie in der Umgebung. Zumindest die Spaghetti Bolognaise am letzten Tag aber können wir uns durchaus gut leisten.
In der Rua Barros Queirós gehen wir in das Cervejaria a Berlenga. Eigentlich ist dies ein Bierhaus. Verschiedene Meeresfrüchte und von der Decke hängender Schinken stellen aber klar, dass es hier auch was zu Essen gibt. Und das erste kommt sogar ohne Bestellung. So bringt uns der Kellner zwei kleine Teller mit Schinken und Schrimps an den Tisch.
Zum Glück sind wir vorgewarnt. Denn auch wenn das Essen in Lissabon recht günstig ist, so können diese kleinen Vorspeisen die Rechnung in die Höhe treiben. Vorsichtshalber lehnen wir ab und lassen uns stattdessen zuerst die Speisekarte bringen.
Die Speisekarte birgt zwar ein paar Schwierigkeiten. Nach etwas rätseln finden wir mit dem Arroz de Mariscos aber ein wirklich leckeres Reisgericht mit Meeresfrüchten. Probieren tun wir auch die Croquetes, welche uns der Kellner anbietet (im Gegensatz zu dem Schinken sind diese günstig).
Was sich in dem herzhaften Gebäck alles befindet, schmecken wir leider nicht heraus, aber sie sind doch so gut, dass wir sie am nächsten Tag wieder bestellen. Und das ist ein Problem. Denn es gibt im Berlenga verschiedene Croquetes-Füllungen. Nur eines haben sie gemein: sie sind alle lecker!
Nach der guten Erfahrung am ersten Abend werden wir auch die nächsten Abende im Berlenga verbringen. Es kann zwar ab und zu etwas laut werden, wenn ein Gast versucht, seinen Krebs mit dem dazu servierten Hammer zu knacken, das Ambiente aber ist gemütlich. Und dann wollen wir ja noch herausfinden, ob die Portugiesen einen wirklich schon beim dritten Besuch als Stammgast begrüßen, wie es unser Reiseführer verspricht.