Die mit Stroh gedeckten Häuser von Santana zählen zu den dankbarsten und bekanntesten Ausflugszielen auf Madeira. Der Besuch ist auch gut als Zwischenstation möglich. So kommen wir selbst nach einer Wanderung durch die Lavada do Rei zu den Madeira-Häuschen.
Durch ihre direkte Lage an der Hauptstraße sind die strohgedeckten Häuser leicht zu finden. Wie überall auf Madeira sind die Straßen auch in Santana schmal und steil. Aber einen Parkplatz in der Nähe haben wir gleich gefunden. Zudem haben wir Glück. Die drei anwesenden, für solche Sehenswürdigkeiten typischen Reisebusse, sind gerade im Aufbruch. So können wir die wenigen Häuschen ohne großes Gedränge besichtigen.
Die Häuschen, die nur aus einer Giebelwand und einem steilen, bis knapp über den Boden reichenden Strohdach bestehen, waren früher die Wohnform in der Gegend um Santana. Was heute so romantisch und herzlich wirkt, war für die damaligen Bewohner ein Leben in engsten Verhältnissen. Ganze Familien waren in den kleinen, strohgedeckten Behausungen zusammengepfercht. Mehr als ein Bett und eine Waschmöglichkeit fanden kaum Platz.
Die Kinder konnten ihr Zimmer direkt unterm Spitzdach durch eine Fensterluke über dem Eingang erreichen. Die Größe ist dann auch der Grund dafür, dass die originalen Häuser heute mehr und mehr verfallen. Im Dorf sind gut ein Dutzend dieser Madeira-Häuschen verteilt. Doch die aufwendigen, idyllischen Strohbedeckungen hat man durch Blech ersetzt. Und das sie zum Wohnen zu klein sind, werden sie nur noch als Geräteschuppen genutzt.
Die im Núcleo de Casas Típicas aufgestellten Hütten sind folkloristische Nachbildungen für Touristen. Sie sind hübsch bemalt und außen mit kleinen Fensterläden verziert, während im Inneren Spezialitäten aus Madeira angeboten werden. Dazu gehört natürlich der Madeirawein, verschiedenes Gebäck, aber auch ein Blumenladen ist zu finden. Eine hübsche Gartenanlage umsäumt das Ganze. Da sich Santana auf einem Hochplateau befindet, bietet die Anlage zudem eine schöne Aussicht bis zum Meer.
Ponta de São Jorge bei Calhau
Es ist mehr eine Abenteuertour als eine Wanderung. Denn die Ponta de São Jorge bei Calhau hat es mit einem waghalsigem Weg entlang der Steilküste wirklich in sich. Der Wandersteg klebt förmlich an der Felswand und verrottet langsam vor sich hin. Wer lieber auf sicherem Grund bleibt, kann auch hinauf zum Leuchtturm, dem Farol de São Jorge wandern und dort oben die schöne Aussicht auf das Meer genießen.
Gehzeit 1 Stunden, Distanz 2,7 km und Schwierigkeitsgrad T3 (gesperrter Weg!)
Levada do Castelejo zum Ribeiro Frio
Folgen wir der VE1 von Santana in Richtung Osten, finden wir bei Porto da Cruz, im Ortsteil Pertella, die Levada do Castelejo. Dieser folgen wir zwischen ursprünglichen Feldern hindurch, zum idyllischen Flusstal Ribeiro Frio. Die Wanderung scheint am Anfang sehr einfach. Doch im Tal des Ribeiro Frio sind Schwindelfreiheit und Trittsicherheit erforderlich. So manche Passagen sind ausgesetzt und vor allem geht es steil hinab. Doch die herrliche Landschaft entschädigt uns für die Strapazen.
Gehzeit 5-5.3 Stunden, Distanz 19,5 km und Schwierigkeitsgrad T3