S’ Arenal - Strandpromenade und Megapark

Ballermann für Anfänger

Bei S' Arenal scheiden sich die Geister. Auf der einen Seite gibt es keinen anderen Ort auf Mallorca, der so oft Schlagzeilen macht und über den so oft gelästert wird. Andererseits versteht es S' Arenal, jedes Jahr tausende Urlauber in seinen Bann zu ziehen. Und dann gibt es noch die Mallorquiner, die es mit wenigen Worten auf den Punkt bringen: »Es gibt Mallorca und es gibt Arenal. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.«

Wir sehen es so: wenn man schon mal in der Nähe ist, kann man doch zumindest einen Zwischenstopp am Ballermann einlegen und sich vor Ort ein eigenes Bild machen. Parkplätze sind zwar in Strandnähe natürlich rar gesät, in den Straßen zur Landseite aber doch in ausreichender Menge vorhanden. Von dort ist es dann ein kurzer Spaziergang bis vor an die Strandpromenade von S' Arenal oder, wie es auch heißt, El Arenal.

An der weitläufigen Strandpromenade von S’ Arenal

Am Meer angekommen, sind wir tatsächlich überrascht, wie weitläufig die Strandpromenade ist. Zwar war ich im Sommer 1991 schon einmal dort (wer sich erinnert: ich war der einzige anständige 18-Jährige, den es dort damals gab), so groß kam mir diese damals aber nicht vor. Und das kann auch gut so sein. Denn in Arenal hat man sich große Mühe gegeben, den Strand und die Promenade möglichst attraktiv und modern zu halten.

Mit Erfolg wie wir finden. Einsame Buchten wie auf den Seychellen oder im Süden von Sri Lanka sucht man hier zwar vergebens, dafür aber wirkt alles ordentlich und sauber. Das war es 1991 auch, aber in den Jahren danach haben die Mallorquiner vieles noch verbessert und damit einen der schönsten und gepflegtesten Strände überhaupt geschaffen. Sehr gut gefällt uns auch die Aufteilung in durchnummerierte Abschnitte, welche bei der Orientierung hilft.

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Mittags im Megapark am Ballermann 5

Nach einem ersten Spaziergang wagen wir uns in den Megapark am Ballermann 5. Die riesige Biergarten- und Freiluftdisco wurde im Jahr 2000 eröffnet und gilt als Mekka für trinkfeste Spaßtouristen und »Ballermann Hardcore Fans«. Obwohl wir zur Mittagszeit ankommen, sind schon viele der runden Tische von Menschen umringt. Meist sind es Gruppen, die sich das Bier oder Mixgetränke aus Getränkestangen zapfen.

Dazu dröhnt »Michaela« und anderes, meist deutsches Schlagergedöns aus den Lautsprechern und versuchen spartanisch bekleidete Gogo-Girls, sich möglichst passend zur Musik zu bewegen. Wer genau hinsieht, merkt, welche Lieder ihnen gar nicht gefallen. Wir sehen es positiv: dafür, dass sie Kegelclubs, Fußballmannschaften und Ähnliches bei Laune halten sollen, haben sie richtig arbeitnehmerfreundliche Arbeitszeiten.

Allzu viel können wir dem Treiben - und schon gar nicht um diese Uhrzeit - aber nicht abgewinnen, sodass wir den Megapark schon bald wieder verlassen. Dabei schnappen wir eine Bemerkung der Security, die sich über ein paar besoffene Deutsche beklagt. So etwas gehöre sich nicht. Ob sie wissen, wer um diese Zeit all den Fusel bereits an die Gäste verteilt und ihre Jobgarantie ganz eng damit verbunden ist? Egal, denn durch eine geschickte Abtrennung mit langen Glasfronten dringt von dem Spektakel im Innern nur wenig nach außen. Dadurch ebbt der Lärm schon nach wenigen Schritten hinter uns ab und können wir unseren Spaziergang an der Promenade in Ruhe fortsetzen.

Das Hotel, in dem ich 1991 übernachtet hatte, kann ich nicht mehr finden. Möglicherweise musste es anderen Gebäuden Platz machen. Es wäre kein Verlust. Dafür zieht es uns bald in eins der an der Promenade aufgestellten Bistros. Diese sind baulich alle sehr ähnlich gestaltet und bieten auch alle das gleiche an. Aber die Preise sind angemessen und die Qualität überraschend gut. Tatsächlich verbringen wir eine angenehme Mittagspause ausgerechnet dort, wo wir es am wenigsten erwartet hätten. Nach einem leckeren und reich garnierten Salat kehren wir jedoch zurück zu unserem Auto, eh wir den Rest des Tages an der Bucht von Port de Sóller verbringen.

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