Wer auf Malta etwas erleben will, sollte bei seiner Reiseplanung flexibel sein. So hielt bei uns ein Sturm die Insel mehrere Tage lang in Atem. Als eine Folge war es den kleinen Ausflugsbooten nicht möglich, zur Blauen Grotte zu fahren. Doch wir haben Glück. In der Nacht vor unserem Ausflug zur Blauen Grotte ebbt der Sturm deutlich ab und beruhigt sich die See. Bei strahlendem Sonnenschein ist es endlich windstill. Blaue Grotte – wir kommen!!! Zuvor aber machen wir einen Abstecher zur Rotunda von Mosta. Eigentlich hatten wir diese schon tags zuvor besuchen wollen, kurzentschlossen aber darauf verzichtet, um den Feierabendverkehr zu umgehen. Dafür will an diesem Morgen anscheinend halb Malta in Mosta einkaufen gehen. Aber es ist witzig: Die Malteser sind an sich ein freundliches und nettes Volk. Bei der Parkplatzsuche aber unterscheiden sie sich von keinem anderen Volk der Welt. Da wird geschimpft, gehupt und wild mit den Armen gefuchtelt. Und wehe, ein in eine zugestellte Parkgasse geratener Tourist versucht, sich wieder auf die Straße zu drängeln …
Erlebe das faszinierende Flair von Valletta, Mosta und Mdina bei dieser aufregenden Nachttour! Tauche ein in das nächtliche Ambiente dieser maltesischen Städte und bewundere ihre Schönheit im Schein der Straßenlaternen. Der Ausflug verbindet die prächtigen Festungen von Valletta mit dem imposanten Mosta Dome und den mittelalterlichen Gassen von Mdina. Jede Station dieser Tour verspricht eine neue und aufregende Entdeckung. Lasse Dich von den malerischen Kulissen und dem historischen Charme verzaubern, während Du Sehenswürdigkeiten dieser Städte bei Nacht erkundest.
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Schließlich müssen wir einsehen, auf dem Parkplatz der Rotunda keine Chance zu haben. Besser sieht es vor der Kirche aus. Leider aber zeigt dort der gelb markierte Parkstreifen, dass dieser Bereich den Bussen vorbehalten ist. Bei unserer Ankunft ist zwar alles frei. Aber bevor unser C1 nach nur fünf Minuten auf die Seite geschoben wird, setzen wir unsere Suche fort. Zum Glück werden wir in einer nahen Wohnstraße fündig. So trennt uns nur ein kurzer Fußweg von der Kirche, die wenige Augenblicke vor unserer Ankunft ihre Türen öffnet.
Im 18. Jahrhundert lebten gut 3.000 Einwohner in Mosta. Wie es auf Malta an einigen Orten vorkam, wurde die Pfarrkirche zu Beginn des 19. Jahrhunderts zu klein, um alle Gläubigen auf einmal aufzunehmen. So beschloss die Gemeinde 1830 den Neubau einer deutlich größeren Kirche. Anders als bei den üblichen Barockkirchen auf Malta diente in Mosta das Pantheon in Rom als Vorbild. Der Architekt George Grognet fertigte dazu 1832 den perfekten Entwurf an. Am 30. Mai 1833 fand schließlich die Grundsteinlegung der Rotunda statt.
Auch wenn Männer, Frauen und Kinder an den Sonn- und Feiertagen freiwillig Steine, Mörtel und Wasser zur Baustelle schleppten, vergingen 27 Jahre bis zur Fertigstellung. An den drei Fastnachtstagen 1860 wurde dann die alte Pfarrkirche, die sich während der Bauzeit im Innern der Rotunda befand, abgebaut. Am 11. März 1860 konnte die prächtige Kirche durch den damaligen Bischof, Gaetano Pace Formo, eingeweiht werden.
Wie beim Pantheon in Rom zieren Säulen und ein Dreiecksgiebel die Fassade der Kirche, während der eigentliche Bau rund ist. Bis zu 12.000 Gläubige finden unter der beeindruckenden Kuppel Platz. Mit einem Durchmesser von 55 Metern außen und 40 Meter innen haben wir hier, nach der Peterskirche in Rom und der Kirche Santa Maria del Fiore in Florenz, die drittgrößte Kuppel der Welt. Das Innere der Kirche ist wunderschön in blau, weiß und golden gehalten. Sowie wir die Rotunda betreten, hallt ein seltsames Murmeln durch das Gotteshaus. Neben einer der Seitenkapellen wird einigen Gläubigen gerade die Beichte abgenommen. Während in deutschen Kirchen für die Beichte geschlossene Beichtstühle vorgesehen sind, werden die Sünden hier durch die herrliche Akustik bis in die Kuppel getragen. Das erspart wahrscheinlich das »Gegrüßet seist Du Maria« als Bußgebet.
Während Lars versucht, die Kuppel trotz der Absperrung so gut wie möglich zu fotografieren, macht ihn ein Mann auf die Sakristei aufmerksam. Dort soll sich das Replikat einer Fliegerbombe befinden. Dies erinnert an den 9. April 1942, als die Rotunda ihre schlimmsten Stunden erlebte. Bei einem Luftangriff wurden mehrere Bomben im Bereich der Kirche abgeworfen. Eine davon durchschlug die Kuppel und landete auf dem Boden. Sie explodierte aber nicht und keiner der Anwesenden kam zu Schaden. In dem Ereignis sahen die Malteser ein göttliches Eingreifen. Ob die Schutzengel tschechische Zwangsarbeiter der damaligen Skoda-Werke waren? Einer Legende nach sollen diese die Bombe manipuliert haben. Demnach haben sie die Bombe mit Sand gefüllt und mit der Aufschrift »Grüße aus Pilsen« versehen.
Blick in die mächtige Kuppel der Rotunda von Mosta.