Zu den 12 Uhr-Knall wollen wir frühzeitig bei den Upper Barrakka Gardens angekommen sein. Schon nach kurzer Zeit fällt uns die Orientierung in Valletta leicht. Die Republic Street bildet die Hauptachse der Stadt, während die übrigen Gassen schachbrettartig angelegt sind. Da Valletta eine Festungsstadt ist, hat man auf Vorgärten und in die Straße ragende Bauten verzichtet. Dadurch war der Weg bei Überfällen frei, um die Geschütze durch die Stadt zu schieben. Bei den damals noch starren Achsen der Kanonen war es in geraden Straßen am einfachsten, die Geschütze an die Stelle zu bringen, an der sie mögliche Angreifer am besten abwehren konnten. Eine leichte Brise zwischen den Häusern sorgt zudem dafür, dass die Stadt in den heißen Sommermonaten etwas abkühlt. Bei unserem, vom Sturm geprägten Rundgang heißt dies allerdings: Es zieht wie Hechtsuppe!!!
Erlebe die majestätische Schönheit von Valletta bei einer halbtägigen Tour! Tauche ein in die reiche Geschichte und bewundere die faszinierende Architektur dieser historischen Stadt. Besichtige die prächtige St. John's Co-Kathedrale, ein architektonisches Meisterwerk und ein Juwel der Barockkunst. Genieße die atemberaubende Aussicht von den Upper Barrakka Gardens auf den Grand Harbour. Von den prächtigen Festungsmauern bis hin zu den charmanten Gassen – entdecken alle Facetten von Valletta. Die Tour wird auf Deutsch angeboten.
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Valletta zählt keine 6000 Einwohner. In vielen der alten Stadthäuser haben sich Läden, Bars und Restaurants angesiedelt. Andere werden zu modernen Boutique-Hotels umgebaut. Nur wenige sind richtig bewohnt. Als Folge wirken viele der typischen Erker, die eigentlich die Fassaden schmücken sollten, etwas vergammelt und könnten mal einen Putzlappen ertragen. Doch das Ganze verströmt auch einen wunderbaren Charme in der Altstadt. In der Strait Street fällt es kaum noch auf, dass sich hier vor dem Abzug der Briten ein schmuddeliges Rotlichtviertel befand. Heute stehen kleine Tische und Stühle in der schmalen Gasse und warten trendige Bars auf Gäste.
Karmeliterkirche von Valletta
Auf Malta gibt es angeblich 365 Kirchen – so viele wie ein normales Jahr Tage zählt. Um dem zumindest ansatzweise gerecht zu werden, besuchen wir kurzentschlossen die Karmeliterkirche, die mit ihrer ovalen Kuppel auffallend aus der Skyline von Valletta herausragt. Zudem werfen wir einen Blick in die St. Francis Church, welche dem Ordensbruder Franz von Assisi geweiht ist. Dann aber wird es Zeit, zum Upper Barrakka Gardens zu laufen. Es geht nämlich auf Mittag zu.
Der ehemalige Exerzierplatz gehört zu den beliebtesten Parks Vallettas. Wobei der Begriff Park auch hier schmeichelnd gewählt ist. Die Aussicht auf die Three Cities und den Grand Harbour von Valletta aber ist einmal mehr wunderschön. Vom oberen Teil des Gartens führen Treppen auf eine etwas tiefer gelegene Plattform. Jeden Mittag um Punkt 12 Uhr wird von dort ein Böller abgefeuert. Angeblich soll es sich um die genaueste und verlässlichste Uhr Maltas handeln. Der heutige, eher touristische Mittagsknall war einst ein Donnerhall. Diesen konnten die Kapitäne noch auf hoher See hören und für die Navigation nutzen, indem sie die Mittagshöhe der Sonne mit dem Sextanten bestimmten. Als es auf den Booten die ersten Uhren gab, kontrollierten die Kapitäne anhand des Böllerschusses die Zeitanzeige.
Dieses Spektakel führt heute dazu, dass beim Upper Barrakka Garden gegen Mittag die Hölle los ist. Und da die untere Plattform fünf Euro Eintritt kostet, drängen sich schon eine halbe Stunde vor dem Knall die Touristen am Geländer der oberen Plattform. Über einen gebührenpflichtigen Lift ist es von hier außerdem möglich, bis ganz nach unten an die Waterfront zu gelangen. Wer die 58 Höhenmeter laufen mag, kann die Treppe drum herum nehmen. Die ist umsonst und fördert die Fitness. Apropos Fitness – es ist doch Mittagszeit. Sowie der Rauch des 12-Uhr-Schusses verfliegt, breitet sich in uns allmählich ein Hungergefühl aus. Es geht also wieder zurück in die Stadt.
Nach dem Mittagessen im Caffe Cordina bleibt uns genügend Zeit für einen Spaziergang durch Valletta. Es ist wieder ruhiger in der Altstadt geworden. Offenbar sind die Passagiere der Kreuzfahrtschiffe inzwischen wieder an Bord. Auf diese sind übrigens einige Läden in Valletta ausgelegt. So fallen uns jede Menge Schmuckläden auf, die mal Galanterieware oder hochwertigen Schmuck anbieten, und reihen sich Boutiquen für Lingerie und Schuhläden in den Gassen aneinander. Gemessen an der Auswahl und Menge sind vor allem Schuhe ein beliebtes Mitbringsel aus Malta. Sie sind günstig zu haben, schön anzusehen und obendrein von guter Qualität. Mit einem typischen Stadtbähnchen können sich die Touristen, auf der kitschig-fußfaulen Art, bequem einen Überblick verschaffen.
Am idyllischsten wirkt die Altstadt von Valletta jedoch da, wo es kein Durchkommen für die Bähnchen gibt. So führen mehrere Stufen die St.-Ursula-Street, die Triq Sant' Orsla, hinab. Anstelle des andernorts unschönen Blechs verleihen hier Blumentöpfe und Bistrotische vor den Eingängen der Gasse ihren besonderen Charme. Mit diesen Eindrücken schlendern wir allmählich zum Lower Barrakka Garden. Auf dem Weg dorthin passieren wir das Victoria Gate. Fast genauso interessant wie das alte Stadttor sind inzwischen die Gebäude im Hintergrund. Die Balkone dienten im Film »München« als Kulisse. Sie unterstreichen einmal mehr während unserer Reise, warum Malta auch das »Hollywood des Mittelmeers« genannt wird.
Eine Luxusstraße weiter erreichen wir schließlich den Lower Barrakka Garden. Schon auf den ersten Blick wirkt dieser deutlich schöner und prächtiger als der Upper Barrakka Garden. Zugleich halten sich auch die Besucherzahlen in Grenzen. Für einen allzu großen Andrang liegt diese Parkanlage wohl ein paar Meter zu weit abseits vom Zentrum. Dominierend steht das Denkmal für Sir Alexander Ball, dem ersten britischen Inselkommandanten, mitten im Garten. Es hat die Form eines dorischen Tempels und ist von Palmen und grünen Bäumen umgeben.
Der Raum zwischen den Arkaden am Ende des Gartens wird auch für Konzerte und Veranstaltungen genutzt. Dieser hintere Bereich des Unteren Barakka Gartens eröffnet uns eine gute Sicht auf das Fort St. Angelo und die Hafenausfahrt. Gegenüber befindet sich das World War II. Memorial, welches Queen Elizabeth II. zum Gedenken an die Toten des Zweiten Weltkriegs gestiftet hat. Bei unserem Besuch verlässt gerade eine Fähre der Grimaldi Lines den Hafen. An ihr können wir gut beobachten, wie stark der Sturm heute wirklich ist. Kaum hat die Fähre den schützenden Hafen verlassen, beginnt sie gewaltig zu schaukeln. Bei diesem Wetter und Wellengang sind so gut wie keine Ausflugsboote unterwegs. Lediglich eine kleinere Barke, die unter der Beakwater Bridge hindurchpasst und somit den weiten Weg um den Leuchtturm herum abkürzt, schaukelt durch den Hafen.
Als wir schließlich hinunter auf die Küstenstraße blicken, sehen wir unseren Fahrer auf dem Weg zum Eingang des Gartens. Damit reißen wir uns von der Kulisse los und kehren zum Ein- und Ausgang des Lower Barakka Gardens zurück. Dort endet unsere Besichtigung von Valletta und geht es mit einer ganzen Reihe neuer und schöner Eindrücke zurück ins Labranda Hotel, wo unser erster großer Ausflug auf Malta pünktlich zum Nachtmittagssnack endet.
Spaziergang zum Lower Barrakka Garden